Bayerische Staatsforsten nehmen Stellung zu Beitrag „Was ist der Steigerwald wert, wenn die stattlichen Buchen fehlen?“

Entgegnung zum Artikel „Was ist der Steigerwald wert, wenn die stattlichen Buchen fehlen?“ von N. Rebhan, der am 18.02.2021 im „Der Neue Wiesentbote“ und am 19.02.2021 auf der Internetseite sw1.news erschienen ist.

In einem Artikel „Was ist der Steigerwald wert, wenn die stattlichen Buchen fehlen?“, berichtet Herr Rebhan über die Sorge des Vereins Nationalpark Steigerwald um die großen und alten Buchen im Steigerwald. Auf einem Bild an einem Buchenstammholzpolter wird eine symbolische „Beerdigung“ zelebriert. Aber gibt es überhaupt Grund zur Sorge? Rebhan schreibt, dass der Verein Nationalpark Steigerwald unterwegs ist, um jede Fällung des Forstbetriebs Ebrach „aufzudecken“ und an die Öffentlichkeit zu bringen. Das suggeriert dem Leser als würden die Waldbewirtschaftungsmaßnahmen im Verborgenen hinter verschlossenen Türen stattfinden. „Aber das Gegenteil ist der Fall“, versichert Ulrich Mergner, der Leiter des Forstbetriebs Ebrach. „Unsere Wälder sind öffentlich zugänglich.

Was sollen wir denn da verbergen?“ Mergner ergänzt weiter, dass der Forstbetrieb Ebrach mittels Inventuren und jährlichen Erhebungen sorgsam über den Zustand des Waldes und die einzelnen Hiebsmaßnahmen wacht. Interessierten Waldbesuchern kann über jede Hiebsmaßnahme Auskunft gegeben werden. Oft stellen die RevierleiterInnen am Waldort Informationsschilder mit detaillierten Informationen auf. Jeden Monat findet eine Waldführung durch die Revierleitung statt.

Würden sich die Aktivisten des Nationalparkvereins mit den vielen Informationen über den Staatswald beschäftigen, würden sie feststellen, dass deutlich mehr Buchen nachwachsen als gefällt werden. „Wir können beweisen, dass auch die dicken Buchen ab einem Durchmesser von 80 cm, die sogenannten Methusalembäume jedes Jahr mehr werden“, so Mergner.

Die Behauptungen des Vereins Nationalpark Steigerwald sind schlicht falsch.

Dramaturgische Schauerbilder einer Beerdigungszeremonie haben nichts mit der Realität zu tun. Mergner: „Es ist eine unverständliche polemische Stimmungsmache gegen eine ökologisch nachhaltige Wald- und Holznutzung im Steigerwald.“ Er führt weiter aus, dass zum Schutz der Waldartenvielfalt bereits 10 % der Waldfläche stillgelegt sind. An den bewirtschafteten Waldorten bilden über hunderttausend Biotopbäume und große Mengen Totholz ein Netzwerk für die Biodiversität. Es ist wissenschaftlich belegt, dass die Waldartenvielfalt zugenommen hat. Das Naturschutz-integrative Waldmanagement des Forstbetriebs Ebrach findet international hohe Anerkennung

Deutschland verbraucht 250 Mio. m3 Holz pro Jahr. Über 50 Prozent davon wird aus dem Ausland importiert, Holz, welches mittels Kahlschlägen aus Plantagen und Raubbau an Urwäldern gewonnen wird. Anstatt in aggressiver Weise die nachhaltige und ökologisch hochstehende Waldwirtschaft im Steigerwald zu diffamieren, wären die Nationalparkbefürworter gut beraten, sich für den Schutz von echten Urwäldern und weltweit für eine andere Form der Waldbewirtschaftung einzusetzen. „Das Trittsteinkonzept im Steigerwald wäre dafür ein super Vorbild“, so Mergner.