MdB Anet­te Kram­me und Andre­as Schwarz infor­mie­ren sich über Lage im ober­frän­ki­schen Rettungsdienst

Rettungsdienst der oberfränkischen Johanniter © Alexander Koerner
Rettungsdienst der oberfränkischen Johanniter © Alexander Koerner

Ret­ten unter Corona-Bedingungen

Die Coro­na-Pan­de­mie hat Aus­wir­kun­gen auf alle Lebens­be­rei­che. Grund­le­gend ver­än­dert hat sich aber vor allem die Arbeit der­je­ni­gen, die direkt mit Pati­en­ten und Risi­ko­grup­pen zu tun haben, wie Ärz­te, Kli­nik­per­so­nal, Pfle­ge­kräf­te, aber auch Mit­ar­bei­ten­de im Ret­tungs­dienst. Um sich über die Situa­ti­on spe­zi­ell in die­sem Bereich zu infor­mie­ren, tausch­ten sich die ober­frän­ki­schen SPD-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Anet­te Kram­me (Bay­reuth) und Andre­as Schwarz (Bam­berg / Forch­heim) nun mit Ver­tre­tern von Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen zum The­ma „Ret­ten unter Coro­na-Bedin­gun­gen“ aus. Ret­tungs­dienst­mit­ar­bei­ter der Mal­te­ser, der DLRG, der SKS Ambu­lanz und der Johan­ni­ter-Unfall-Hil­fe nutz­ten die Gele­gen­heit, um über Pro­ble­me und Anlie­gen in der aktu­el­len Situa­ti­on zu berichten.

Einig waren sich alle, dass die Bela­stung für die Mit­ar­bei­ten­den im Ret­tungs­dienst deut­lich gestie­gen ist. Die Trans­port­we­ge sind län­ger, da Kli­ni­ken zeit­wei­se Auf­nah­me­stopps ver­hän­gen und an ihre Kapa­zi­täts­gren­zen sto­ßen, dazu kom­men die stark gestie­ge­nen Des­in­fek­ti­ons- und Rei­ni­gungs­zei­ten der Ein­satz­fahr­zeu­ge und die Bela­stung durch das Anle­gen und Tra­gen von Schutz­klei­dung und Mas­ken. Die Teil­neh­mer ver­ban­den die­se Schil­de­run­gen mit der Bit­te, in den poli­ti­schen Gre­mi­en für eine Aus­wei­tung der Coro­na-Prä­mie von 1.500 Euro wie bereits im ver­gan­ge­nen Jahr auch auf den Ret­tungs­dienst zu appel­lie­ren. Anet­te Kram­me und Andre­as Schwarz sag­ten zu, sich für die­ses Anlie­gen einzusetzen.

Gene­rell sei die Stim­mung im Ret­tungs­dienst ange­spannt, das berich­te­ten die Teil­neh­mer über­ein­stim­mend. Der kom­plet­te Arbeits­all­tag nicht nur im Ein­satz, son­dern auch in den Ret­tungs­wa­chen ist von Coro­na geprägt. Eng­päs­se, die sonst nur punk­tu­ell auf­tre­ten, dau­ern nun in Pan­de­mie­zei­ten über Tage und auch Wochen an. Immer wie­der müs­sen Mit­ar­bei­ten­de ein­sprin­gen und auch das Ehren­amt, das sich par­al­lel noch in Impf­zen­tren oder Test­sta­tio­nen enga­giert, ist im Ret­tungs­dienst immer stär­ker gefordert.

Tho­mas Rosch­mann, Ret­tungs­dienst­lei­ter der Johan­ni­ter in Ober­fran­ken, wies außer­dem auf Pro­ble­me in der Zusam­men­ar­beit mit den Gesund­heits­äm­tern hin: „Gera­de, wenn es um die Qua­ran­tä­ne von Mit­ar­bei­tern geht, erhal­ten wir manch­mal kei­ne ver­läss­li­chen Aus­künf­te oder die Zustän­dig­kei­ten wer­den hin- und her­ge­scho­ben.“ Dabei wären hier schnel­le und ein­deu­ti­ge Vor­ga­ben wich­tig, um die ange­spann­te Per­so­nal­la­ge nicht noch wei­ter zu ver­schär­fen. Im Gegen­satz zur ersten Coro­na-Wel­le ist die Ver­sor­gung mit Schutz­klei­dung inzwi­schen gesi­chert, aller­dings hat auch der Ret­tungs­dienst hier mit stei­gen­den Prei­sen zu kämp­fen und die Qua­li­tät der Pro­duk­te muss stän­dig im Blick behal­ten werden.

Natür­lich ist auch das Imp­fen ein wich­ti­ges The­ma für die Ret­tungs­dienst­mit­ar­bei­ter. „Die Impf­be­reit­schaft unse­rer Mit­ar­bei­ter ist hoch, schließ­lich sind unse­re Sani­tä­ter jeden Tag ‚an der Front‘ im Ein­satz. Des­we­gen sorgt es für Ent­täu­schung, wenn unse­re Mit­ar­bei­ter trotz Prio­ri­tät wochen­lang auf ihr Imp­fung war­ten müs­sen“, so Jür­gen Kel­ler, Dienst­stel­len­lei­ter der Johan­ni­ter in Ober­fran­ken. In den näch­sten Tagen soll sich das nun aber ändern, die ersten Impf­ter­mi­ne ste­hen inzwi­schen fest und man ist mitt­ler­wei­le in engem und kon­struk­ti­vem Aus­tausch mit den zustän­di­gen Insti­tu­tio­nen. Anet­te Kram­me wies in die­sem Zusam­men­hang noch ein­mal auf die ein­deu­ti­gen Vor­ga­ben hin: „Es gibt ganz kla­re Prio­ri­tä­ten­li­sten, die vor­ge­ben, dass der Ret­tungs­dienst zur ersten Impf­grup­pe gehört.“