Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz: Inter­view zur ‚Geburt mit Mas­ke‘ und Geburts­hil­fe in Coronazeiten

Oberärztin Zeynep Günes (l.) und Hebamme Martina Steck informieren über die Geburtshilfe am Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz. © KFFS
Oberärztin Zeynep Günes (l.) und Hebamme Martina Steck informieren über die Geburtshilfe am Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz. © KFFS

Quar­tal­s­pa­zier­gang durch den Kreißsaal

Die Heb­am­men des Forch­hei­mer Kreiß­saals wol­len nun min­de­stens vier Mal im Jahr ihre Schwan­ge­ren und wer­den­den Eltern, aber auch die frisch­ge­backe­nen jun­gen Fami­li­en auf einem „Spa­zier­gang“ durch den Kreiß­saal mit aktu­el­len Infos und Neu­ig­kei­ten versorgen.

Der erste „Spa­zier­gang“ führt in den grü­nen Kreiß­saal, in dem Ober­ärz­tin Zeynep Günes und Heb­am­me Mar­ti­na Steck Aus­kunft geben zum The­ma ‚Geburt mit Mas­ke‘. Der „grü­ne“ Kreiß­saal wur­de gewählt, weil es der größ­te ist und man hier sehr gut Abstand hal­ten kann.

Wie ist denn die aktu­el­le Situa­ti­on? Müs­sen die Frau­en unter der Geburt durch­ge­hend eine Mas­ke tragen?

Zeynep Günes: Laut der Deut­schen Gesell­schaft für Gynä­ko­lo­gie und Geburts­hil­fe (DGGG) wird die Emp­feh­lung zum Tra­gen einer Mas­ke aus­ge­spro­chen. An die­se Emp­feh­lung hal­ten wir uns auch und bit­ten die Frau­en oder Paa­re um ent­spre­chen­de Bedeckung von Mund und Nase bei Betre­ten des Kreiß­saals. Wir selbst schüt­zen uns eben­falls mit einer FFP2 Mas­ke. Und wenn die Wehen wirk­lich stark sind?

Mar­ti­na Steck: Das Wohl­be­fin­den der Gebä­ren­den steht immer und beson­ders bei kräf­ti­ger Wehen­tä­tig­keit im Vor­der­grund. Kei­ne Gebä­ren­de muss Angst davor haben, dass sie gezwun­gen wird die Mas­ke dau­er­haft zu tra­gen. Wir las­sen die Frau natür­lich auch nicht allei­ne, wenn sie die Mas­ke abnimmt.

Wie ver­läuft das Test­ver­fah­ren auf Corona?

Mar­ti­na Steck: Bei Betre­ten des Kreiß­saals ist das Tra­gen einer FFP 2 Mas­ke Pflicht. Wir testen sowohl Schwan­ge­re, als auch Begleit­per­son auf Coro­na mit­tels Abstrich im Kreiß­saal. Bei einem geplan­ten Ter­min fin­det der Abstrich nach Mög­lich­keit in der Test­sta­ti­on im Haus statt.

Was hat sich bei der Betreu­ung der Schwan­ge­ren unter der Geburt geändert?

Mar­ti­na Steck: Gar nichts. Natür­lich wird jede Frau, die zu uns zur Geburt kommt, per­sön­lich und lie­be­voll beglei­tet. Die Gebä­ren­de steht im Mit­tel­punkt Die wer­den­de Mut­ter kann jeder­zeit alle Bedürf­nis­se und Wün­sche äußern und sich mit der Heb­am­me und dem Ärz­te­team bespre­chen. Das größ­te Ziel ist ein gutes Geburtserlebnis.

Gibt es bezüg­lich der Begleit­per­son Neuigkeiten?

Mar­ti­na Steck: Nein, die Begleit­per­son gehört als wich­ti­ge Stüt­ze im Kreiß­saal an die Sei­te der Gebä­ren­de. Aller­dings soll­te kein Wech­sel von Begleit­per­so­nen statt­fin­den und die gete­ste­te Begleit­per­son bis zur eigent­li­chen Geburt im Kli­ni­kum bleiben.

Bekommt die Gebä­ren­de auf Wunsch auch eine PDA?

Zeynep Günes: Ja. Sie bekommt wei­ter­hin jede Mög­lich­keit der Schmerz­lin­de­rung, die sie möch­te. Mar­ti­na Steck: Nach wie vor ist es jeder­zeit mög­lich unter der Geburt im Kreiß­saal eine PDA zu erhalten.

Wel­che Ein­schrän­kun­gen gibt es nun eigent­lich in Coro­na­zei­ten im Kreißsaal?

Zeynep Günes: Lei­der sehen wir die Schwan­ge­re oft bis zur Geburt nicht.

Mar­ti­na Steck: Das kommt daher, dass wir kei­ne per­sön­li­chen Anmel­de­ter­mi­ne durch­füh­ren. Die Anmel­de­un­ter­la­gen kön­nen von den Schwan­ge­ren an der Pfor­te im Kli­ni­kum abge­holt wer­den, auf der Home­page des Kli­ni­kums im Exper­ten­be­reich „Geburts­hil­fe“ unter der Rubrik „rund um die Geburt“ run­ter­ge­la­den und aus­ge­druckt wer­den oder auch per Mail: krs@​klinikum-​forchheim.​de ange­for­dert wer­den. Mit den aus­ge­füll­ten und unter­schrie­be­nen Unter­la­gen wird eine Akte ange­legt und die Heb­am­men bie­ten tele­fo­nisch die Beant­wor­tung aller Fra­gen an. Wir ver­las­sen uns dar­auf, dass die Schwan­ge­re uns alle Neu­ig­kei­ten rund um ihre Schwan­ger­schaft umge­hend per Mail oder unter der Tele­fon­num­mer 09191 / 610 ‑15002 mitteilt.

Die Aktua­li­tät und Voll­stän­dig­keit ihrer Kran­ken­ge­schich­te ist für uns eine wich­ti­ge Vor­aus­set­zung für eine opti­ma­le Betreu­ung unter der Geburt.

Was sind denn wich­ti­ge Neu­ig­kei­ten? Ob es ein Mäd­chen oder ein Jun­ge ist?

Mar­ti­na Steck: Nein, wir freu­en uns über alle klei­ne Mäd­chen und alle klei­nen Jun­gen. Momen­tan haben die Mädels die Nase vorn. Wich­ti­ge geburts­hilf­li­che Neu­ig­kei­ten wären z.B. Ände­rung der Kinds­la­ge, Blut­hoch­druck oder Schwangerschaftsdiabetes.

Also gibt es der­zeit kei­ne per­sön­li­chen Termine?

Zeynep Günes: Doch, bei eben die­sen Beson­der­hei­ten oder spe­zi­el­len Risi­ken, bei einem vor­aus­ge­gan­ge­nen Kai­ser­schnitt oder bei dem Wunsch nach einem Kai­ser­schnitt erhal­ten die Schwan­ge­ren einen Ter­min zum Geburtsmodusgespräch.

Mar­ti­na Steck: Für den Geburts­mo­dus ver­ein­ba­ren wir mit der Schwan­ge­ren einen per­sön­li­chen Ter­min. Zu die­sem Gespräch muss eine Über­wei­sung des betreu­en­den Frau­en­arz­tes vor­ge­legt werden.

Zeynep Günes: Außer­dem ver­ein­ba­ren wir mit den Frau­en auch wei­ter­hin am Wochen­en­de und an Fei­er­ta­gen einen Ter­min zur Vor­sor­ge, wenn sie über den errech­ne­ten Ter­min gehen, oder eine Ein­lei­tung bespro­chen wer­den muss.

Mar­ti­na Steck: Ja, und natür­lich neh­men wir auch wei­ter­hin die Pati­en­tin­nen an, die von ihren Frauenärzt*innen zu uns geschickt wer­den, weil eine spe­zi­el­le Kon­troll­un­ter­su­chung gemacht wer­den muss.

Wie ist es auf Station?

Zeynep Günes: Die Besu­cher­re­ge­lung umfasst nur den Vater des Neu­ge­bo­re­nen. Die­ser wird bei Betre­ten des Kli­ni­kums in der Test­sta­ti­on auf Coro­na gete­stet und muss eine FFP2 Mas­ke tragen.

Mar­ti­na Steck: Wir bie­ten aber auch wei­ter­hin unse­re Fami­li­en­zim­mer an, dass die frisch­ge­backe­nen Eltern die erste Zeit mit Ihrem Baby gemein­sam ver­brin­gen können.