Rodeln am Wal­ber­la? Schlit­ten­fah­ren nur außer­halb von Naturschutzgebieten!

Das Walberla im Winter
Das Walberla im Winter

Rück­sicht­nah­me beim Rodeln

End­lich hält der Win­ter, was er ver­spricht: Tem­pe­ra­tu­ren unter dem Gefrier­punkt, eisi­ge Böen… und vor allem Schnee! Zahl­rei­che Fami­li­en gön­nen sich nun den wohl­ver­dien­ten Aus­gleich zu Homes­coo­ling und Home­of­fice und stür­zen sich auf wei­ßen Hän­gen mit ihren Schlit­ten ins Ver­gnü­gen. Zu beach­ten ist aller­dings, dass sich nicht jeder viel­ver­spre­chen­de Hügel fürs Schlit­ten­fah­ren eig­net. Ins­be­son­de­re, wenn die Schnee­decke bereits wie­der dün­ner wird, kann die dar­un­ter­lie­gen­de Vege­ta­ti­on leicht Scha­den nehmen.

Jeder kennt das Bild von dunk­len Schlit­ten­spu­ren im hel­len Hang, die ent­ste­hen, wenn die Ober­flä­che bereits bis auf die Wie­se oder sogar Erde abge­nutzt ist. Ohne die schüt­zen­de Schnee­schicht wird hier leicht die Vege­ta­ti­ons­decke aufgerissen.

Ärger­lich ist das auf Pri­vat­grund – und fatal ist es dort, wo wert­vol­le und sel­te­ne Lebens­räu­me nach­hal­tig geschä­digt wer­den. Im Natur­schutz­ge­biet Ehren­bürg bei­spiels­wei­se– bes­ser bekannt unter den bei­den Gip­fel­na­men Wal­ber­la und Roden­stein – wach­sen auf den belieb­te­sten Rodel­hän­gen emp­find­li­che Mager­ra­sen, die nur unter einen dicken Schnee­schicht sicher sind.

Aus­ge­rech­net in stei­le­ren Berei­chen, wo man mit dem Schlit­ten ordent­lich Fahrt auf­nimmt, wer­den Roh­bo­den­stel­len bei Regen leicht zu tie­fen Rin­nen aus­ge­spült, die sich nur schwer wie­der rege­ne­rie­ren kön­nen. Es ist daher sicher rat­sam, zum Rodeln nicht gera­de ein Natur­schutz­ge­biet anzu­steu­ern – ins­be­son­de­re, wenn es zahl­rei­che ande­re Hän­ge in der Regi­on gibt, wo das Schlit­ten­ver­gnü­gen nicht durch Schä­den an der Natur teu­er bezahlt wird.

Jana Wiehn
(Gebiets­be­treue­rin für Schutz­ge­bie­te im Land­kreis Forch­heim, Land­schafts­pfle­ge­ver­band Forch­heim e.V.)