Beschäf­tig­te der Ser­vice Gesell­schaft Sozi­al­stif­tung Bam­berg mbH for­dern fai­re Löhne

Aktion der Beschäftigten der Service Gesellschaft Sozialstiftung Bamberg
Aktion der Beschäftigten der Service Gesellschaft Sozialstiftung Bamberg

„Gute Gesund­heits­ver­sor­gung für uns alle gibt es nur dank des Per­so­nals. Das ist allen klar“, so Mari­et­ta Eder, ver.di-Gewerkschaftssekretärin. Was in der öffent­li­chen Wahr­neh­mung jedoch nicht so deut­lich wer­de: Ein Kran­ken­haus, ist Team­ar­beit: „Es braucht jede und jeden Ein­zel­nen. Neben den Ärz­tin­nen, Pfle­gern, The­ra­peu­tin­nen oder der Ver­wal­tung auch ganz kon­kret die Beschäf­tig­ten der Ser­vice-Gesell­schaft. Für die­se Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen ver­han­deln wir aktu­ell Lohn­stei­ge­run­gen“, so die Gewerkschafterin.

„Ohne uns läuft nichts“, erklärt Clau­dia Staub, Mit­glied der ver.di-Tarifkommission. „Wir sor­gen für sau­be­re Büros, Hygie­ne auf den Sta­tio­nen und OP-Sälen, die Essens­ver­sor­gung für Pati­en­ten und Mit­ar­bei­ter und hal­ten das Kran­ken­haus am Lau­fen in allen Abtei­lun­gen“, ergänz­te Syl­via Leh­mann, eben­falls Mit­glied der Tarifkommission.

"Stufenregelung" gefordert

„Stu­fen­re­ge­lung“ gefordert

Für Felix Hol­land, Per­so­nal­rats­vor­sit­zen­der der Sozi­al­stif­tung Bam­berg gilt: „Die Beschäf­tig­ten lei­sten her­vor­ra­gen­de Arbeit. Daher wün­schen sie sich Löh­ne und ein Lohn­ge­fü­ge, dass dies auch aner­kennt. Bis jetzt macht es kei­nen Unter­schied ob jemand einen Monat oder seit Jahr­zehn­ten beschäf­tigt ist. Eine Stu­fen­re­ge­lung fehlt.

Die Beschäf­tig­ten for­dern von den Arbeit­ge­bern ein Ange­bot, dass Berufs­er­fah­rung wert­schätzt. Bis­lang liegt ein Ange­bot vor, dass sich um weni­ge Cents zum Lohn­ni­veau von 2020 unter­schei­det. Nichts ist zu Lesen von Stu­fe, wel­che Arbeits­er­fah­rung hono­riert. Das Ange­bot erklärt noch nicht ein­mal, wie­viel die Kol­le­gen ober­halb der nied­rig­sten Ein­grup­pie­rung erhal­ten sol­len. „Das ärgert und ver­letzt die Beschäf­tig­ten“ beschrei­ben Clau­dia Staub und Syl­via Leh­mann die Stim­mung im Betrieb.

Am 15. Febru­ar wer­den die Ver­hand­lun­gen fort­ge­setzt. „Wir erwar­ten ein deut­li­ches Zei­chen: Mit Cent­be­trä­gen ober­halb des Min­dest­loh­nes für das Gebäu­de­rei­ni­gungs­hand­werk geben wir uns nicht zufrie­den. Wir wol­len end­lich ein Lohn­ge­fü­ge und Löh­ne, die unse­re wich­ti­ge Arbeit aner­ken­nen“, so Clau­dia Staub. Seit Jah­ren wird auf Kosten der Ser­vice­be­schäf­tig­ten gespart.

„Das arbeit­ge­ber­sei­tig für groß­zü­gig gehal­te­ne Ange­bot von 11,50 Euro die Stun­de liegt gera­de 39 Cent ober­halb des Min­dest­loh­nes für die Unter­halts­rei­ni­gung. Es macht aber nun mal einen Unter­schied, ob bei­spiels­wei­se ein Büro­ge­bäu­de oder ein Kran­ken­haus gerei­nigt wird. Dies wird eben­so igno­riert wie die Coro­na-Bedin­gun­gen unter denen wir arbei­ten. Wir sind Exper­ten für Hygie­ne. Daher erwar­ten wir mehr als ein paar Cents“, betont Mari­et­ta Eder.

Gewerk­schaf­te­rin Eder kri­ti­siert zudem, dass Krank­heit nach dem Ange­bot der Arbeit­ge­ber zu Lohn­ver­lust führt. „Dies setzt ganz fal­sche Signa­le“, so Eder. „Gera­de jetzt in der Pan­de­mie. Wer krank ist, ist krank und soll­te sich nicht aus Angst, dass es zu Lohn­kür­zun­gen kommt, sich auf die Arbeit schlep­pen. Die anste­hen­den Ver­hand­lun­gen wer­den span­nend, die Unmut und Streik­be­reit­schaft wächst.“