Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz: Wie ändern die Coro­na-Rege­lun­gen den Aus­bil­dungs­be­trieb der Berufs­fach­schu­le für Pflege?

Theresa Ackermann © Klinikum Forchheim - Fränkische Schweiz
Theresa Ackermann © Klinikum Forchheim - Fränkische Schweiz

Die Aus­bil­dung zur Pfle­ge­fach­kraft besteht aus theo­re­ti­schen und prak­ti­schen Unter­richts­blöcken mit Sta­tio­nen im Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz, in der ambu­lan­ten Pfle­ge und in der Kli­nik für Psych­ia­trie und Psy­cho­the­ra­pie im Kli­ni­kum am Michels­berg in Bam­berg. Wel­che Aus­wir­kun­gen auf die Berufs­aus­bil­dung hat die Coronapandemie?

Andre­as Schnei­der, der Schul­lei­ter der Berufs­fach­schu­le für Pfle­ge und erster Vor­sit­zen­der des Aus­bil­dungs­ver­bund Pfle­ge des Land­kreis Forch­heim, erläu­tert: „Wir haben den theo­re­ti­schen Unter­richt im Rah­men der Pan­de­mie umge­stellt und prak­ti­zie­ren Distanz­un­ter­richt. Eine Schu­le ohne Schü­ler ist über­haupt nicht schön! Wir gehen über das Medi­um E‑Mail, über per­sön­li­che Tele­fon­sprech­stun­den und wir ver­wen­den die Wis­sens­platt­form CNE (engl. Abkür­zung „Cer­ti­fi­ed Nur­sing Edu­ca­ti­on“), ein inter­net­ge­stütz­tes Ange­bot vom Thie­me Ver­lag, dem renom­mier­te­sten Ver­lag für Pfle­ge und Medi­zin. Auf die­ser Platt­form mit Vide­os und Demon­stra­tio­nen kön­nen Lern­ein­hei­ten bear­bei­tet wer­den und die Schü­ler kön­nen auch zuhau­se ihre Zer­ti­fi­ka­te erwer­ben. Sie absol­vie­ren Tests zu bestimm­ten The­men, die wir ent­spre­chend vor­ge­ben und dann auch nach­be­spre­chen. In die­sem Drei­klang aus E‑Mail, Tele­fon und Inter­net CNE Platt­form fah­ren wir bis jetzt recht gut.“

Ambu­lan­ter Pflegedienst

Theresa Ackermann © Klinikum Forchheim - Fränkische Schweiz

The­re­sa Acker­mann © Kli­ni­kum Forch­heim – Frän­ki­sche Schweiz

The­re­sa Acker­mann (19 Jah­re) ist im drit­ten Aus­bil­dungs­jahr zur Gesund­heits- und Kran­ken­pfle­ge­rin im Moment in Eber­mann­stadt im ambu­lan­ten Pfle­ge­dienst tätig: „Also ich fin­de, dass sich gar nicht so viel geän­dert hat. Natür­lich gibt es die Mas­ken­pflicht, aber es wird auf Sta­ti­on immer noch so viel erlernt wie sonst auch. Klar, wenn man die Inten­siv­sta­ti­on anschaut, besteht natür­lich eine Aus­nah­me­si­tua­ti­on mit den Coro­na- oder Covid-19 Pati­en­ten. Aber auf der nor­ma­len Sta­ti­on hat sich der All­tag eigent­lich nicht viel geän­dert. Am Stand­ort Eber­mann­stadt wer­de ich sehr oft mit dem Anti­gen­schnell­test gete­stet und ein­mal in der Woche bekom­me ich einen PCR-Test.“

Berufs­wahl

Auf die Fra­ge, ob sie ihre Berufs­wahl noch ein­mal über­den­ken möch­te, ant­wor­tet die Hei­li­gen­städ­te­rin: „Nein. Ich habe den Beruf von mei­nem Vater ver­mit­telt bekom­men, der Ret­tungs­sa­ni­tä­ter ist. Ich fin­de es fas­zi­nie­rend, dass man die ver­schie­de­nen Erkran­kun­gen erkennt, ver­schie­de­ne Wun­den sieht, etwas über die Behand­lungs­mög­lich­kei­ten erfährt. Auf der Inten­siv­sta­ti­on habe ich mit­be­kom­men, dass man den Pati­en­ten, die intu­biert sind oder die ein Tra­cheo­sto­ma nach einem Luft­röh­ren­schnitt haben, schon mit Klei­nig­kei­ten eine Freu­de berei­ten kann. Sie bedan­ken sich tau­send­mal. Klar, gibt es Stress, vor allem auf der Inten­siv­sta­ti­on mit den Coro­na Pati­en­ten, aber wenn ich die Fort­schrit­te der Pati­en­ten sehe, mache ich das sehr, sehr ger­ne und freue mich auch drauf.

Sta­tio­nen im Krankenhaus

Im Ver­gleich der ambu­lan­ten Pfle­ge zu den sta­tio­nä­ren Berei­chen im Kran­ken­haus ler­ne man das Umfeld ken­nen, wie die Pati­en­ten leben, sagt die ange­hen­de Gesund­heits- und Kran­ken­pfle­ge­rin. Bei den Haus­be­su­chen erfah­re man viel mehr vom häus­li­chen Umfeld der Kli­en­ten und deren Ange­hö­ri­gen. Auf den Sta­tio­nen sehe man die Pati­en­ten nur im Kran­ken­haus, man­chen gehe es nicht gut, eini­ge hät­ten Heim­weh. The­re­sa Acker­mann ist stolz auf das Erreich­te und geht zuver­sicht­lich in die Prü­fun­gen: „Mich per­sön­lich inter­es­siert die Chir­ur­gie und die Gynä­ko­lo­gie, weil ich es inter­es­sant fin­de Ope­ra­tio­nen vor- und nach­zu­be­rei­ten, aber auch die Wund­pfle­ge, das Wund­ma­nage­ment, die ver­schie­de­nen Ver­bän­de oder Pha­sen der Wund­hei­lung. Ich sehe mich spä­ter im sta­tio­nä­ren Bereich oder in der Intensiv-OP-Weiterbildung.“

Berufs­fach­schu­le für Pfle­ge im Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz

Die Berufs­fach­schu­le für Pfle­ge in Forch­heim fin­det sie klas­se und ist froh sich dafür ent­schie­den zu haben, „weil es hier ein fami­liä­res Umfeld gibt. Man weiß, zu wem man bei Fra­gen gehen muss und kennt die Ansprech­part­ner. In einem Kurs sind rund 20 Per­so­nen. Es ist also nicht so rie­sig. Inner­halb der Klas­se hat man einen ande­ren Bezug zu Mit­schü­lern und auch zu den ande­ren zwei Kursen.“

Die Berufs­fach­schu­le für Pfle­ge ver­fügt ins­ge­samt über 60 Aus­bil­dungs­plät­ze, in der Klas­se, die am 1. Sep­tem­ber 2021 beginnt, sind noch Plät­ze frei. Die drei­jäh­ri­ge Aus­bil­dung besteht einer­seits aus dem Unter­richt mit Lern­ein­hei­ten zu Gesund­heits- und Kran­ken­pfle­ge und berufs­be­zo­ge­nen Grund­la­gen, z. B. aus den Berei­chen Medi­zin, Recht und Psy­cho­lo­gie, ande­rer­seits aus den prak­ti­schen Ein­sät­zen auf den ver­schie­de­nen Sta­tio­nen im Kli­ni­kum Forch­heim und Eber­mann­stadt (Inne­re Medi­zin, Gynä­ko­lo­gie und Geburts­hil­fe, Inten­siv­sta­ti­on, Psy­cho­so­ma­tik, Akut­ger­ia­trie u. a.) und in der ambu­lan­ten Krankenpflege.

Mehr Infor­ma­tio­nen unter https://www.klinikumforchheim.de/unserklinikum/berufsfachschule‑2/