Die Grünen der Region Forchheim laden Landwirt*innen zum regelmäßigen Austausch ein

„Nicht übereinander reden, sondern miteinander“

Der Einladung der Bundestagsabgeordneten Lisa Badum zu einer Gesprächsrunde zum Thema Landwirtschaft waren am Freitagabend (05.02.2021) mehrere Landwirte und Landwirtinnen aus dem Landkreis Forchheim nachgekommen. Es folgte eine fruchtbare Diskussion unter Leitung von Frau Badum darüber, wie eine zukunftsfeste Landwirtschaft im Landkreis erreicht werden kann, sodass die Landwirtschaft auch weiterhin das Gesicht der Fränkischen Schweiz nachhaltig prägt und den Landwirt*innen ein gutes Einkommen sichert.

Zu Beginn der Gesprächsrunde stellte Thomas Lang (Ökomodellregion Fränkische Schweiz) Projekte, wie das ÖKO-Kistla vor. Dabei betonte er, dass nicht nur Siegel der Schlüssel zum Erhalt der hiesigen Landwirtschaft seien, sondern auch der Erhalt regionaler Produktions- und Lieferstrukturen und fand damit große Zustimmung. Sinnvoll sei auch die Bündelung von Produkten, da Abnehmer*innen dies bevorzugen würden.

Elisabeth Krause (Grüne Kreistagsfraktion) regte an, dass regionale Lebensmittel einen festen Platz in den Supermärkten benötigen würden, um für eine breite Bevölkerungsmehrheit leicht zugänglich zu werden. Regionalsiegel auf bayerischer Ebene würden nicht ausreichen, da Regionalsiegel auf Landkreisebene oder im Raum Fränkische Schweiz eine größere Zugkraft besäßen.

Der knallharte Preiskampf, sowohl bei konventionellen als auch bei Bio-Produkten wurde mehrfach kritisiert. Barbara Poneleit (Grüne Kreistagsfraktion und Marktgemeinderätin in Igensdorf) wünschte sich einen wöchentlichen Bauernmarkt auf dem Rathausplatz in Igensdorf und empfahl diesen so zu organisieren, dass Landwirt*innen nicht mit viel Zusatzarbeit belastet würden.
Einigkeit bestand darin, dass auch die Verbraucher gefragt sind, prozentual mehr von ihrem Einkommen für regional produzierte Lebensmittel auszugeben und so ihre Wertschätzung für Lebensmittel auszudrücken, wie es in Frankreich bereits gute Sitte ist.

Im Folgenden kam der Verlust landwirtschaftlicher Flächen im Landkreis Forchheim zur Sprache, der bei den Teilnehmenden Besorgnis erregte. Herr Röhrer (Nebenerwerbslandwirt im Obstanbau und 3ter Bürgermeister in Igensdorf) merkte an: „Im Landkreis Forchheim müsste viel stärker verdichtet und in die Höhe gestrebt werden.“

Der Wunsch PV-Anlagen vorzugsweise nur auf Dachflächen und nicht auf Ackerflächen zu errichten, wurde mehrfach geäußert. Dass PV-Anlagen auf Dachflächen vorerst zu bevorzugen seien, dass es aber auch Konzepte gäbe, mit denen eine landwirtschaftliche Nutzung auf Flächen mit PV-Anlagen erfolgreich möglich sei, führte Lisa Baum MdB aus.

Zu guter Letzt tauschten sich die Teilnehmer*innen auch über das geplante Kernwegenetz in der Fränkischen Schweiz aus. Einigkeit bestand darin, dass es bedauerlich sei, dass die Kernwege zum Teil auch durch die Nutzung von LKWs und Autos, die diese etwa bei Straßensperrungen als Umgehung nutzten, beschädigt worden seien. Dies sei aber nicht Sinn und Zweck der Kernwege.

Aus Sicht der Grünen müsse der Aufbau einer asphaltierten Parallelstruktur vermieden werden, zumal eine Förderung laut Aussagen der Bezirksregierung auch mit Fahrspuren und sonst offenem Aufbau möglich wäre.