Coro­na sorgt im Land­kreis Bam­berg für durch­wach­se­nes Tou­ris­mus­jahr 2020

Deut­li­che Rück­gän­ge bei den Gäste­zah­len, aber län­ge­re Auf­ent­halts­dau­er im Bam­ber­ger Land.

Die mas­si­ven Aus­wir­kung der Coro­na-Pan­de­mie für die Tou­ris­mus­bran­che zeigt sich auch im Land­kreis Bam­berg und macht sich in den Jah­res­zah­len des sta­ti­sti­schen Lan­des­am­tes für das Jahr 2020 bemerk­bar: zwar vie­len die Rück­gän­ge im Land­kreis gerin­ger als im Lan­des­durch­schnitt aus­fie­len, aller­dings sind auch hier Ein­brü­che bei den Ankünf­te und Über­nach­tun­gen bemerkbar.

Mit 114.054 Ankünf­ten, einem Minus von ‑43,8% und 261.628 Über­nach­tun­gen, einem Minus von ‑32,3% und lagen die Zah­len für den gewerb­li­chen Sek­tor wei­ter unter den Vor­jah­res­wer­ten von 2019. Im Ver­gleich dazu fie­len die Rück­gän­ge in Ober­fran­ken mit ‑37,8%, in Fran­ken mit – 41,8 % und in Bay­ern mit ‑40,6% deut­lich schlech­ter aus. Noch stär­ker von der Coro­na-Pan­de­mie betrof­fen war deutsch­land­weit der Städ­te­tou­ris­mus, der etwa mit ‑57,1% in der Städ­te­re­gi­on Nürn­berg und ‑61,5% in der Lan­des­haupt­stadt Mün­chen mas­si­ve Ein­brü­che zu ver­zeich­nen hat­te. Grund hier­für ist sicher­lich in feh­len­den Mes­se­ver­an­stal­tun­gen sowie im stark ein­ge­schränk­ten Geschäfts­rei­se­ver­kehr zu suchen.

Hohe Nach­fra­ge im Inlandstourismus

Wie zu erwar­ten war 2020 die Nach­fra­ge im Inlands­tou­ris­mus deut­lich aus­ge­präg­ter als in der Ver­gan­gen­heit und durch mas­si­ve Rei­se­ein­schrän­kun­gen ist vor allem der Gäste­an­teil aus dem Aus­land zurück­ge­gan­gen. Ledig­lich 9 % aller Gäste kamen aus dem Aus­land, in den Vor­jah­ren lag der Wert bei durch­schnitt­lich 12 %.

Län­ge­re Auf­ent­halts­dau­er im Bam­ber­ger Land

Nach dem ersten Lock­down war über die Som­mer­mo­na­te noch eine gewis­se Auf­bruchs­stim­mung mit dem Trend zu mehr Urlaub im eige­nen Land und spe­zi­ell in länd­li­chen Räu­men spür­bar. Die Nach­fra­ge nach Über­nach­tungs­an­ge­bo­ten im Land­kreis Bam­berg stieg erfreu­li­cher­wei­se wie­der an. Beson­ders Akti­vi­tä­ten in der Natur wie Rad­fah­ren, Wan­dern und Kanu­tou­ren, aber auch der Wohn­mo­bil-tou­ris­mus erfreu­ten sich stei­gen­der Beliebt­heit. Und da vie­le Urlau­ber nicht wie sonst üblich ins Aus­land ver­rei­sen konn­ten oder woll­ten, sind die Gäste auch deut­lich län­ger im Bam­ber­ger Land geblie­ben: Waren es 2019 noch 1,9 Tage, so lag die Auf­ent­halts­dau­er der Gäste 2020 bei rund 2,3 Tagen.

Spä­te­stens der zwei­te Lock­down ab Novem­ber sorg­te dann aber für eine erneu­te Ernüch­te­rung in der Beher­ber­gungs­bran­che und letzt­lich im gesam­ten Gastgewerbe.