Weiß­stör­che im Schnee

Weißstorch (via Pixabay)
Weißstorch

Rund 300 über­win­tern­de Weiß­stör­che gemel­det – extre­me Wet­ter­la­ge trifft klei­ne Sing­vö­gel stär­ker als gro­ße Vögel

Der erneu­te Win­ter­ein­bruch mit star­kem Schnee­fall hat Bay­ern fest im Griff. Den LBV errei­chen des­halb zahl­rei­chen Anru­fe von Men­schen, die sich Sor­gen machen, dass Schnee und Käl­te für vie­le Vögel und gera­de für Stör­che pro­ble­ma­tisch sein könn­ten. Hier kann der LBV Ent­war­nung geben. „Die gro­ßen Vögel sind durch ihr rela­tiv dickes Gefie­der gut geschützt und kom­men gut ein bis zwei Wochen mit wenig oder sogar ganz ohne Nah­rung aus“, erklärt die LBV-Weiß­storch-Exper­tin Oda Wie­ding. „Zusätz­lich zu den uns lang­jäh­rig bekann­ten ‚Win­ter­stör­chen‘ wur­den dem LBV aktu­ell auch neue Beob­ach­tun­gen von ersten Rück­keh­rern aus dem Win­ter­quar­tier gemel­det. So sind zum Bei­spiel gleich meh­re­re Nester in Uehl­feld und den Nach­bar­or­ten im Land­kreis Neu­stadt an der Aisch-Bad Winds­heim schon besetzt“, berich­tet Wie­ding. Klei­ne­re Vogel­ar­ten wie Blau­mei­se, Haus­sper­ling und Rot­kehl­chen sind stär­ker von den eisi­gen Tem­pe­ra­tu­ren betrof­fen. Für die­se Vögel kann eine gut gefüll­te Fut­ter­stel­le im Gar­ten die idea­le Unter­stüt­zung sein, um neue Ener­gie zu tanken.

Mit Beginn der win­ter­li­chen Wit­te­rung haben vie­le Men­schen Beden­ken, ob Stör­che mit Käl­te und Schnee zurecht­kom­men. „Die tat­säch­lich hier­blei­ben­den Stör­che fin­den genug Nah­rung wie Mäu­se und klei­ne Fische“, sagt die LBV-Exper­tin. Ähn­lich wie die Weiß­stör­che in den süd­li­chen Win­ter­quar­tie­ren suchen die Vögel auch bei uns Müll­kip­pen und Kom­post­an­la­gen mit ent­spre­chen­dem Mäu­se­an­ge­bot auf. Hier­zu neh­men sie auch Strecken von bis zu 30 Kilo­me­tern in Kauf, da sie im Win­ter kein Nest und Revier ver­tei­di­gen müs­sen. „Und wenn es doch Minus­gra­de gibt, haben Vögel ihre ‚Dau­nen­jacke‘ ja bereits an und legen sich nachts zum Bei­ne wär­men auch mal hin“, erklärt Wieding.

Neben den rund 300 schon seit Jah­ren in Bay­ern über­win­tern­den Stör­chen wer­den in den ver­gan­ge­nen Tagen bereits meh­re­re vor­zei­tig zurück­ge­kehr­te Stör­che zum Bei­spiel aus Spa­ni­en gemel­det. „Die­se neh­men auf den Rück­flug die zuneh­mend ungün­sti­ger wer­den­de Wit­te­rung in Kauf, um sich in Bay­ern recht­zei­tig die besten Brut­plät­ze zu sichern“, sagt die LBV-Exper­tin. Soll­te es über einen län­ge­ren Zeit­raum kalt blei­ben, könn­ten eini­ge die­ser Früh­an­kömm­lin­ge auch noch­mal eine Win­ter­flucht, wie zum Bei­spiel in Rich­tung Boden­see, antreten.

Anders als die gro­ßen Vögel wie Weiß­stör­che brau­chen unse­re klei­nen Sing­vö­gel mit weni­ger Kör­per­vo­lu­men jeden Tag Fut­ter. Wer eine Fut­ter­stel­le im Gar­ten betreibt, an die sich die umlie­gen­den Gar­ten­vö­gel gewöhnt haben, soll­te die­se jetzt kon­ti­nu­ier­lich fül­len. Anson­sten kostet ein ver­geb­li­cher Anflug Arten wie Mei­sen, Sper­lin­gen oder Fin­ken nur unnö­tig Kraft.

Umfang­rei­che Infor­ma­tio­nen zum The­ma Vogel­füt­te­rung auch unter www​.lbv​.de/​f​u​e​t​t​ern.