Uni­ver­si­tät Bay­reuth und Fraun­ho­fer bün­deln Kom­pe­ten­zen unter gemein­sa­mer Dach­mar­ke „Produktion.Besser.Machen.“

Campusrondell der Universität Bayreuth
Campusrondell der Universität Bayreuth. Foto: © UBT

Der Lehr­stuhl Umwelt­ge­rech­te Pro­duk­ti­ons­tech­nik an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth und die eben­falls dort ansäs­si­ge Fraun­ho­fer-Pro­jekt­grup­pe Pro­zess­in­no­va­ti­on bün­deln ihre Kom­pe­ten­zen unter der Dach­mar­ke „Produktion.Besser.Machen.“ Ziel ist es, ins­be­son­de­re klei­ne oder mitt­le­re Unter­neh­men, soge­nann­te KMU, in der Regi­on dabei zu unter­stüt­zen, zukunfts­fä­hi­ger, resi­li­en­ter und nach­hal­ti­ger zu werden.

„Immer mehr Deut­sche legen sich ein E‑Bike zu, doch kaum jemand macht sich Gedan­ken dar­über, was mit dem E‑Bike oder sei­nen Bestand­tei­len pas­siert, wenn sie nicht mehr funk­ti­ons­fä­hig sind“, erläu­tert Prof. Dr.-Ing. Frank Döp­per. Der Inge­nieur lei­tet an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth den Lehr­stuhl Umwelt­ge­rech­te Pro­duk­ti­ons­tech­nik und die dor­ti­ge Fraun­ho­fer-Pro­jekt­grup­pe Pro­zess­in­no­va­ti­on. „Doch wir Bay­reu­ther Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler von Lehr­stuhl und Fraun­ho­fer den­ken bereits heu­te an mor­gen: Wir erfor­schen nach­hal­ti­ge Wert­erhal­tungs­sze­na­ri­en für Kom­po­nen­ten von E‑Bikes und neh­men dazu inno­va­ti­ve Tech­no­lo­gien der Refa­bri­ka­ti­on und der addi­ti­ven Fer­ti­gung zu Hilfe.“

Die For­sche­rin­nen und For­scher bei­der Ein­rich­tun­gen ent­wickeln bei­spiels­wei­se im Pro­jekt Add­RE-Mo (Add­RE-Mo steht für „Wert­erhal­tungs­netz­wer­ke für urba­ne Elek­tro­mo­bi­li­tät“) gemein­sam mit KMU aus unter­schied­li­chen Bran­chen Metho­den und Ansät­ze für eine nach­hal­ti­ge addi­ti­ve Refa­bri­ka­ti­on. Um nach die­sem Modell mit regio­na­len KMU deren Pro­duk­ti­on bes­ser machen zu kön­nen, haben Lehr­stuhl und Fraun­ho­fer ihre Kom­pe­ten­zen unter der Dach­mar­ke Produktion.Besser.Machen. zusam­men­ge­fasst. „Produktion.Besser.Machen. bedeu­tet: Wir möch­ten effi­zi­ent und gemein­sam mit Indu­strie­part­nern for­schen, die Opti­mie­rung der Pro­duk­ti­on vor­an­brin­gen und unser Wis­sen in Unter­neh­men trans­fe­rie­ren“, so Döpper.

Unter­neh­men aufgepasst!

Wer sei­ne Pro­duk­ti­on bes­ser machen will und gemein­sam mit Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­lern der Uni­ver­si­tät Bay­reuth sowie der Fraun­ho­fer-Pro­jekt­grup­pe Pro­zess­in­no­va­ti­on Lösun­gen erar­bei­ten möch­te, die indi­vi­du­ell auf das jewei­li­ge Unter­neh­men zuge­schnit­ten sind, für den ist das Team von Produktion.Besser.Machen. die erste Anlauf­stel­le (E‑Mail: ich-​will-​meine@​produktion-​besser-​machen.​de). „Je nach Fra­ge­stel­lung eines Part­ners aus der Wirt­schaft kann es För­der­mög­lich­kei­ten geben. Oder wir haben – wie bis­her auch – die Mög­lich­keit, in einem bila­te­ra­len Pro­jekt Lösun­gen spe­zi­ell für einen Kun­den zu erar­bei­ten“, erläu­tert der Wis­sen­schaft­ler. Infos zu neu­en For­schungs­pro­jek­ten, Ver­an­stal­tun­gen und Mög­lich­kei­ten der Koope­ra­ti­on gibt es hier:

The­ma­tisch fokus­siert sich Produktion.Besser.Machen. auf drei Schwerpunkte:

Indu­stria­li­sie­rung der addi­ti­ven Fertigung

Der 3D-Druck ist eine zukunfts­wei­sen­de Tech­no­lo­gie, mit der kom­ple­xe Bau­tei­le und Struk­tu­ren in klei­ner Los­grö­ße wirt­schaft­lich pro­du­ziert wer­den kön­nen. Für die brei­te indu­stri­el­le Anwen­dung der addi­ti­ven Fer­ti­gungs­ver­fah­ren und der zuge­hö­ri­gen Pro­zess­ket­ten sind jedoch noch Hemm­nis­se zu über­win­den. Der Zusam­men­schluss von Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­lern unter der Dach­mar­ke Produktion.Besser.Machen. erforscht Lösun­gen in den Berei­chen Imple­men­tie­rung und Kon­struk­ti­on, Pro­duk­ti­on und Qua­li­tät, Pro­zess und Werk­stoff sowie Arbeits­si­cher­heit und Nach­hal­tig­keit. Außer­dem wer­den Unter­neh­men indi­vi­du­ell beraten.

Imple­men­tie­rung von Künst­li­cher Intelligenz

Künst­li­che Intel­li­genz (KI) umfasst ein umfang­rei­ches Port­fo­lio an Metho­den und Tech­no­lo­gien für die daten­ge­trie­be­ne Opti­mie­rung von Wert­schöp­fungs­ket­ten. Basis für die erfolg­rei­che Imple­men­tie­rung von KI-Anwen­dun­gen in der indu­stri­el­len Pro­duk­ti­on ist die Ver­füg­bar­keit geeig­ne­ter Daten. Produktion.Besser.Machen. erforscht und ent­wickelt ganz­heit­li­che Kon­zep­te von der Daten­er­fas­sung über die ‑ana­ly­se bis hin zur Anwen­dung in der Produktion.

Umset­zung der nach­hal­ti­gen Produktion

Die nach­hal­ti­ge Pro­duk­ti­on ver­eint öko­lo­gi­sche und öko­no­mi­sche Zie­le und reicht dabei vom ein­zel­nen Pro­zess über effi­zi­en­te Wert­schöp­fungs­sy­ste­me bis hin zur Kreis­lauf­wirt­schaft. Bei den Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­lern von Produktion.Besser.Machen. liegt der Fokus auf der Schlie­ßung von Pro­dukt­kreis­läu­fen durch die Refa­bri­ka­ti­on (engl. Rema­nu­fac­tu­ring). Sie erfor­schen und ent­wickeln dabei Lösun­gen in den Berei­chen Pro­duk­ti­on, Logi­stik und Qualität.

Der Lehr­stuhl Umwelt­ge­rech­te Produktionstechnik…

ist seit 2001 an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth eta­bliert und offe­riert weg­wei­sen­de Kom­pe­ten­zen im Bereich der Zukunfts- und Nach­hal­tig­keits­tech­no­lo­gien: Addi­ti­ve Fer­ti­gung / 3D-Druck, Künst­li­che Intel­li­genz, Digi­ta­li­sie­rung der Pro­duk­ti­on, Zer­spa­nung und Refa­bri­ka­ti­on. „Für unse­re For­schungs- und Ent­wick­lungs­pro­jek­te, die ins­be­son­de­re eng mit der mit­tel­stän­di­schen Wirt­schaft und KMU ver­zahnt sind, set­zen wir eine hoch­mo­der­ne tech­ni­sche Aus­stat­tung ein, die unter ande­rem ein Pro­duk­ti­ons­tech­ni­kum mit dem For­schungs- und Anwen­dungs­zen­trum 3D-Druck, zahl­rei­che Werk­zeug­ma­schi­nen sowie eine digi­ta­le Lehr­werk­statt bereit­hält. Das Gros unse­rer Kun­den und Part­ner ist in der nähe­ren Regi­on ange­sie­delt, dar­über hin­aus koope­rie­ren wir auch mit natio­na­len und inter­na­tio­na­len Part­nern“, erläu­tert Lehr­stuhl­in­ha­ber Döp­per. Die an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth ansäs­si­ge Fraun­ho­fer-Pro­jekt­grup­pe Pro­zess­in­no­va­ti­on gehört zum Fraun­ho­fer-Insti­tut für Pro­duk­ti­ons­tech­nik und Auto­ma­ti­sie­rung, kurz Fraun­ho­fer IPA, das in Stutt­gart sei­nen Sitz hat.