Aka­de­mie für Neue Medi­en, KErn und Uni­ver­si­tät Bay­reuth bau­en Online­por­tal zu Ernäh­rungs­fra­gen auf

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Fun­dier­te Infos statt Fake News

Wis­sen­schaft­lich fun­dier­te aber ver­ständ­lich auf­be­rei­te­te Infor­ma­tio­nen für Journalist*innen, Ernäh­rungs­fach­leu­te und Verbraucher*innen – dies will der „Ernäh­rungs­ra­dar“, ein neu­es Online-Wis­sens­por­tal anbie­ten. Der­zeit ent­steht das Ange­bot des Kom­pe­tenz­zen­trums für Ernäh­rung (KErn), der Aka­de­mie für Neue Medi­en (ANM) und der Uni­ver­si­tät Bay­reuth (UBT) in Kulm­bach. Ende 2021 soll es online gehen.

Infor­ma­tio­nen über Ernäh­rung sind gera­de­zu infla­tio­när erhält­lich. Das The­men­feld ist geprägt durch ein sehr brei­tes Spek­trum an Mei­nun­gen, Trends und neu­en Erkennt­nis­sen. In die­sem Umfeld ist es umso wich­ti­ger, Fake News und Halb­wis­sen gute Ernäh­rungs­in­fos gegen­über zu stel­len. Die neue Platt­form – „Ernäh­rungs­ra­dar“ – möch­te als digi­ta­les Medi­en­zen­trum für Ernäh­rung eine Anlauf­stel­le für Redak­tio­nen oder Autor*innen sein, die über Ernäh­rung schrei­ben. Dazu bie­tet das Por­tal Infor­ma­tio­nen zum For­schungs­stand, gut auf­be­rei­te­te Zah­len und Daten sowie Interviewpartner*innen. Es greift popu­lä­re Trends und Debat­ten auf, erklärt Fake News und Mythen, rezen­siert Influen­cer- und Face­book-Vide­os. Erklär­vi­de­os und E‑Lear­ning-Ange­bo­te sind eben­falls geplant.

Das KErn bün­delt Wis­sen rund um die Ernäh­rung in Bay­ern. Mit dem neu­en Online-Wis­sens­por­tal soll ein ver­trau­ens­wür­di­ger Weg zu fun­dier­ten Ernäh­rungs­in­for­ma­tio­nen eröff­net wer­den. Denn auch „für Jour­na­li­sten und Redak­teu­re ist es oft nicht ein­fach, kor­rek­te Infor­ma­tio­nen zu Ernäh­rungs­the­men zu fin­den. Die For­schungs­la­ge ist so kom­plex, dass selbst Fach­kräf­te mit­un­ter Pro­ble­me beim Recher­chie­ren haben. Daher möch­ten wir den Medi­en fun­dier­tes Hin­ter­grund­wis­sen zu aus­ge­wähl­ten The­men im Ernäh­rungs­be­reich anbie­ten“, sagt Gui­do Win­ter, Lei­ter des KErn.

Geplant ist ein bun­des­wei­tes Netz­werk renom­mier­ter Expert*innen, das die­ses Hin­ter­grund­wis­sen lie­fert. Die Uni­ver­si­tät Bay­reuth möch­te vor allem die Exper­ti­se der Wissenschaftler*innen ihrer neu­en Fakul­tät für Lebens­wis­sen­schaf­ten: Lebens­mit­tel, Ernäh­rung und Gesund­heit in Kulm­bach ein­brin­gen und auch die Stu­die­ren­den der ent­ste­hen­den inter­dis­zi­pli­nä­ren Master-Stu­di­en­gän­ge für die Mit­ar­beit gewin­nen. Grün­dungs­de­kan Prof. Dr. Ste­phan Cle­mens erläu­tert: „Wirk­sa­me und fun­dier­te Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on ist für uns eine Kern­kom­pe­tenz, die wir unse­ren Stu­die­ren­den ver­mit­teln wol­len. Nicht erst seit der Covid-19-Pan­de­mie wis­sen wir, wie wich­tig die Ori­en­tie­rung an Fak­ten ist und wie schwie­rig das sein kann.“

O‑Ton Ste­phan Clemens:

Tho­mas Nagel, Stu­di­en­lei­ter der Aka­de­mie für Neue Medi­en, freut sich über die enge Koope­ra­ti­on, beson­ders mit der Uni­ver­si­tät Bay­reuth. Seit der Grün­dung der Aka­de­mie für Neue Medi­en 1987 war es eines der Zie­le, Stu­die­ren­den die wich­ti­gen Medi­en­kom­pe­ten­zen zu ver­mit­teln: „Der Wis­sens­trans­fer von der Wis­sen­schaft in die Medi­en ist ein wich­ti­ges Anlie­gen. Ich freue mich auf das span­nen­de Pro­jekt gemein­sam mit dem KErn und der Uni­ver­si­tät und ich bin mir sicher, dass die Erfolgs­ge­schich­te auch über 2024 hinausgeht.“

O‑Ton Tho­mas Nagel:

Ende 2021 soll das Pro­jekt online gehen. Anders als bestehen­de Ange­bo­te von Behör­den oder For­schungs­in­sti­tu­tio­nen legt das Pro­jekt den Schwer­punkt nicht auf Ver­brau­cher­tipps, Rezep­te oder Lebens­mit­tel­kun­de. Statt­des­sen hat es einen aus­drück­lich themen‑, debat­ten- und medi­en­zen­trier­ten Ansatz in drei Teilen:

  • Der The­men­be­reich bie­tet ver­ständ­lich ver­mit­tel­te For­schungs­in­for­ma­tio­nen, die Jour­na­li­sten im hek­ti­schen und per­so­nell dünn besetz­ten Redak­ti­ons­be­trieb nicht leicht recher­chie­ren kön­nen. So zum Bei­spiel, was es mit der neu­en A2-Milch auf sich hat, wie gesund oder unge­sund Fleisch und Wurst wirk­lich sind oder wel­che Eiweiß­al­ter­na­ti­ven als nach­hal­tig gel­ten. Zu sol­chen The­men fin­den sich im neu­en Por­tal Zah­len, Daten und auf­be­rei­te­te Gra­fi­ken. Dazu gibt es mög­li­che Interviewpartner*innen, Expert*innen für Nach­fra­gen sowie Posi­tio­nen ver­schie­de­ner Akteur*innen inner­halb der Ernäh­rungs­de­bat­te aus Land­wirt­schaft, Pro­duk­ti­on, Han­del und Umweltschutz.
  • Im Lern­be­reich plant das Pro­jekt­team ein Ange­bot aus Erklär­vi­de­os, Online-Semi­na­ren, Tuto­ri­als und mul­ti­me­dia­len Ange­bo­ten, mit denen sich spie­le­risch Wis­sen ver­mit­teln lässt. Dies rich­tet sich an Mul­ti­pli­ka­to­ren wie Ernährungsberater*innen oder Küchenleiter*innen, aber auch an inter­es­sier­te Nutzer*innen.
  • Der „Check-Bereich“ wen­det sich an Redak­tio­nen und ein brei­te­res Publi­kum: Hier wer­den Journalist*innen und Fachprüfer*innen Vide­os, Bücher oder Por­ta­le zu Ernäh­rungs­in­fos rezen­sie­ren, um Mythen und Fake-News aufzudecken.

Geför­dert wird das Wis­sens­por­tal durch das Baye­ri­sche Staats­mi­ni­ste­ri­um für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten (StM­ELF), das Bun­des­mi­ni­ste­ri­um für Ernäh­rung und Land­wirt­schaft (BMEL) und die Ober­fran­ken­stif­tung mit einer För­der­sum­me von ins­ge­samt knapp 1,4 Mil­lio­nen EUR.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: https://​www​.kern​.bay​ern​.de/​w​i​s​s​e​n​s​c​h​a​f​t​/​2​6​2​0​7​0​/​i​n​d​e​x​.​php