HWK für Ober­fran­ken und baye­ri­sche Kam­mern rich­ten For­de­run­gen an Mini­ster­prä­si­dent Söder und Wirt­schafts­mi­ni­ster Aiwanger

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„Kon­kre­ten Fahr­plan ver­bind­lich festlegen“

Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken macht Vor­schlä­ge für eine Öff­nung der Handwerksbetriebe

Die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken hat im Schul­ter­schluss mit den ande­ren baye­ri­schen Kam­mern deut­li­che For­de­run­gen an die Poli­tik gerich­tet. „Die Coro­na-Maß­nah­men wir­ken, die Inzi­den­zen sin­ken deut­lich. Damit ist jetzt die Zeit, den Betrie­ben des Hand­werks eine kon­kre­te Per­spek­ti­ve zu eröff­nen“, sagen die Geschäfts­füh­rer der HWK für Ober­fran­ken, Dr. Bernd Sau­er und Rai­ner Beck. „Ab 15. Febru­ar soll­ten auf jeden Fall die Betrie­be auf­ma­chen dür­fen, die früh schlie­ßen muss­ten und die eine nach­voll­zieh­ba­re Anzahl an Kon­tak­ten haben.“ So haben Kos­me­tik­sa­lons seit Anfang Novem­ber geschlos­sen, außer­dem Fri­seu­re, Foto­gra­fen, Uhr­ma­cher, Gold­schmie­de und alle Betrie­be mit Laden­ge­schäf­ten seit Mit­te Dezem­ber. Mit die­sem Vor­ge­hen wür­de man zum einem dem Ansin­nen der Poli­tik gerecht, die Mobi­li­tät und Kon­tak­te wei­ter­hin auf einem kon­trol­lier­ba­ren Niveau zu hal­ten. Zum ande­ren aber den Betrie­ben eine wirt­schaft­li­che Per­spek­ti­ve geben. „Und: Eine Öff­nung in die­sem Rah­men wäre zudem gerecht und nachvollziehbar.“

Hin­ter­grund ist die ange­spann­te Lage bei den Betrie­ben, die von der Schlie­ßung betrof­fen sind. „Die Lage ist ernst für das Hand­werk und den Mit­tel­stand“, heißt es in der mit dem baye­ri­schen Hand­werk abge­stimm­ten For­de­rung. Vie­len Unter­neh­men gehe in die­sen Tagen das Geld aus. Damit stün­de die Exi­stenz Tau­sen­der gut geführ­ter Betrie­be auf dem Spiel – „die unver­schul­det in Not gera­ten sind“, so Sau­er und Beck. „Die Lage wird mit jedem wei­te­ren Tag ern­ster, daher liegt es an der Poli­tik, die­se Unter­neh­men vor dem Unter­gang zu bewah­ren. Daher muss in der kom­men­den Woche ver­bind­lich ein kon­kre­ter Fahr­plan fest­ge­legt werden.“

Hand­werks­kam­mer-Vize­prä­si­dent Mat­thi­as Graß­mann unter­streicht die­se Ein­schät­zung, die für das Hand­werk in ganz Bay­ern gilt. „Die finan­zi­el­len Reser­ven unse­rer Betrie­be sind auf­ge­braucht. Weil zudem auch die staat­li­chen Hilfs­gel­der nach wie vor aus­blei­ben oder nur spär­lich flie­ßen, müs­sen die Betrie­be bald­mög­lichst wie­der arbei­ten dür­fen.“ Denn auch der jetzt vom Koali­ti­ons­aus­schuss beschlos­se­ne Ver­lust­rück­trag hel­fe die­sen Hand­wer­kern kaum. Das Hand­werk habe, betont Graß­mann, die staat­li­chen Maß­nah­men loy­al mit­ge­tra­gen und wer­de dies auch wei­ter­hin tun. „Wir haben alle Hygie­ne­maß­nah­men und Arbeits­schutz­stan­dards umge­setzt, gera­de die Betrie­be, die seit ver­gan­ge­nem Jahr von der Schlie­ßung betrof­fen sind.“ Die­se hät­ten auch funk­tio­niert und wer­den dies wei­ter­hin tun. Zudem sei­en gera­de die betrof­fe­nen Gewer­ke kei­ne Bran­chen, in denen vie­le Men­schen auf ein­mal zusam­men­kom­men. „Im unse­ren Hand­werks­be­trie­ben ist eine Kon­takt­re­du­zie­rung und eine sehr gute Kon­takt­nach­ver­fol­gung gegeben.“