Dia­ko­nie Bam­berg-Forch­heim: Kein „System der schlei­chen­den Tria­ge“ in Heimen

DEVAP nimmt Stel­lung zur Aus­sa­ge von Eugen Brysch, Vor­stand der Deut­schen Stif­tung Pati­en­ten­schutz, zum Vor­wurf des „schlei­chen­den Systems der Tria­ge in den Hei­men“ – Dia­ko­nie Bam­berg-Forch­heim ver­wirk­lich seit 2018 Gesund­heit­li­che Ver­sor­gungs­pla­nung nach §132g SGB V in allen zuge­hö­ri­gen Pflegeheimen

„Auf der Grund­la­ge einer intrans­pa­ren­ten Daten­er­he­bung wer­den schil­lern­de The­sen auf­ge­stellt und den Hei­men unter­stellt, dass sie eine „stil­le Tria­ge“ durch­füh­ren“, kri­ti­siert Wil­fried Wesemann, Vor­sit­zen­der des Deut­schen Evan­ge­li­schen Ver­bands für Alten­ar­beit und Pfle­ge (DEVAP) e.V., in einer Pres­se­mel­dung vom 28.01.21. Er bezieht sich dabei auf die jüng­sten Mut­ma­ßun­gen unter ande­rem von Eugen Brysch, Vor­stand der Deut­schen Stif­tung Pati­en­ten­schutz, und auch der Grü­nen­po­li­ti­ke­rin Corin­na Rüf­fer in der Sen­dung FAKT am 26.01.2021.

„Lei­der trifft auch die­se Bericht­erstat­tung wie­der ein­mal die Mit­ar­bei­ten­den auch in unse­ren Ein­rich­tun­gen“, bedau­ert Wesemann. „Es ist Stan­dard in den Hei­men, dass die Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner bei Ein­zug nach vor­lie­gen­den Pati­en­ten­ver­fü­gun­gen gefragt wer­den. Im Hos­piz- und Pal­lia­tiv­ge­setz wur­de zudem das Instru­ment der gesund­heit­li­chen Ver­sor­gungs­pla­nung im Alter imple­men­tiert, das vie­le Ein­rich­tun­gen anbie­ten und in Ein­zel­fäl­len durch ethi­sche Fall­be­spre­chun­gen ergänzen.“

Bereits seit 2018 sind bei der Dia­ko­nie Bam­berg-Forch­heim Mit­ar­bei­ten­de fort­ge­bil­det zu Bera­te­rin­nen und Bera­tern für Gesund­heit­li­che Ver­sor­gungs­pla­nung nach §132g SGB V: Gise­la Ova­li, Lin­da Grau, Rocio Rasch­pich­ler und Sven Stef­fan sind in allen elf Pfle­ge­hei­men, die die Dia­ko­nie Bam­berg-Forch­heim in Stadt und Land­kreis Bam­berg, in Forch­heim und der Frän­ki­schen Schweiz sowie in Ebern betreibt, im Ein­satz. Sie bespre­chen in Ein­zel­ge­sprä­chen mit den Senio­rin­nen und Senio­ren oder gemein­sam mit Ange­hö­ri­gen unter ande­rem Wün­sche über medi­zi­nisch-pfle­ge­ri­sche Abläu­fe, die Mög­lich­kei­ten medi­zi­ni­scher Inter­ven­tio­nen sowie pal­lia­ti­ve Maß­nah­men für die letz­te Lebens­pha­se. Die Bera­ten­den unter­stüt­zen auch bei der ver­bind­li­chen For­mu­lie­rung der Wün­sche, damit im Ernst­fall im Inter­es­se des Betrof­fe­nen gehan­delt wird.

„Den Mit­ar­bei­ten­den halt­los zu unter­stel­len, sie näh­men gemein­sam mit Ärz­ten eine Aus­wahl vor, wel­cher Bewoh­ner, wel­che Bewoh­ne­rin, eine inten­siv­me­di­zi­ni­sche Ver­sor­gung erhält, ist ein Angriff, der von uns nicht hin­ge­nom­men wird“, so Wesemann. Und auch Dia­kon Wolf­gang Streit, Abtei­lungs­lei­ter sta­tio­nä­re Alten­hil­fe bei der Dia­ko­nie Bam­berg-Forch­heim, wehrt sich gegen die­se Behaup­tung: „Jede und jeder unse­rer Mit­ar­bei­ten­den in unse­ren Senio­ren­zen­tren tut alles dafür, das Leben der Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner zu schüt­zen, zu erhal­ten und in jeder Pha­se lebens­wert zu gestal­ten. Das ent­spricht unse­rem Leit­bild „Zeit für Leben“ und unse­rer christ­li­chen Ethik. Aus die­sem Grund haben wir uns auch sofort nach Ein­füh­rung des § 132g SGB V zu des­sen Umset­zung ent­schlos­sen. Wir füh­len uns wie Herr Brysch dem Schutz der Men­schen ver­pflich­tet, umso deut­li­cher wei­sen wir des­halb sei­ne pau­scha­len und unge­rech­ten Unter­stel­lun­gen zurück.“