Stadt Bay­reuth: Initia­ti­ve „Mayors for Peace“ begrüßt Atomwaffenverbotsvertrag

Am Tag des Inkraft­tre­tens des Ver­trags wird am Luit­pold­platz die Fah­ne der Orga­ni­sa­ti­on gehisst – Stadt Bay­reuth seit 2019 Mitglied

Am Frei­tag, 22. Janu­ar, tritt der von den Ver­ein­ten Natio­nen 2017 ver­ab­schie­de­te Atom­waf­fen­ver­bots­ver­trag in Kraft. Atom­waf­fen sind dann völ­ker­recht­lich geäch­tet und ver­bo­ten. Die Orga­ni­sa­ti­on „Mayors for Peace“, ein von der japa­ni­schen Stadt Hiro­shi­ma geführ­tes, welt­wei­tes Städ­te­bünd­nis, dem seit Juni 2019 auch die Stadt Bay­reuth ange­hört, begrüßt das Inkraft­tre­ten des Ver­tra­ges. Als Zei­chen der Unter­stüt­zung für die­ses beson­de­re Ereig­nis wird am 22. Janu­ar auf dem Luit­pold­platz vor dem Neu­en Rat­haus für eine Woche die Fah­ne der Initia­ti­ve „Mayors for Peace“ gehisst.

Ober­bür­ger­mei­ster Tho­mas Ebers­ber­ger begrüßt das Inkraft­tre­ten des Atom­waf­fen­ver­bots­ver­tra­ges. „Er ist ein Mei­len­stein auf dem Weg zu einer Welt ohne Atom­waf­fen. Denn die huma­ni­tä­ren Fol­gen eines Ein­sat­zes von Atom­waf­fen sind kata­stro­phal. Wir brau­chen jetzt eine neue Debat­te über nuklea­re Abrü­stung und Rüstungs­kon­trol­le. Eine fried­li­che und siche­re Zukunft lässt sich nur in einer Welt ohne Atom­waf­fen gestalten.“

Noch immer ver­fü­gen die Atom­mäch­te über schät­zungs­wei­se rund 13.400 Nukle­ar­waf­fen. Der­zeit inve­stie­ren die Nukle­ar­waf­fen­staa­ten mas­siv in die Moder­ni­sie­rung und Ein­satz­fä­hig­keit ihrer Atom­waf­fen­ar­se­na­le. Ver­ein­ba­run­gen zur nuklea­ren Abrü­stung – wie der INF-Ver­trag – wur­den auf­ge­kün­digt, ohne dass ein Fol­ge­ver­trag an sei­ne Stel­le getre­ten ist.

Der Atom­waf­fen­ver­bots­ver­trag

Der Ver­trag über das Ver­bot von Kern­waf­fen wur­de von den Ver­ein­ten Natio­nen am 7. Juli 2017 mit 122 Stim­men ange­nom­men, am 20. Sep­tem­ber wur­de er zur Unter­schrift frei­ge­ge­ben. Nach der am 24. Okto­ber 2020 erfolg­ten 50. Rati­fi­zie­rung tritt er am 22. Janu­ar die­ses Jah­res in Kraft. Bis­her haben ihn 51 Staa­ten rati­fi­ziert, 86 unter­zeich­net. Die Atom­mäch­te sind dem Ver­trag nicht bei­getre­ten. Auch die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land ist nicht dabei.

In dem völ­ker­recht­lich bin­den­den Ver­trag ver­pflich­ten sich die Unter­zeich­nen­den, „nie, unter kei­nen Umstän­den“ Atom­waf­fen zu ent­wickeln, her­zu­stel­len, anzu­schaf­fen, zu besit­zen oder zu lagern. Dar­über hin­aus ver­pflich­ten sich die Mit­glieds­staa­ten, Per­so­nen, die von Kern­waf­fen­tests oder ‑ein­sät­zen betrof­fen sind, umfas­sen­de Hil­fe zu lei­sten und geeig­ne­te Maß­nah­men zur Umwelt­sa­nie­rung der kon­ta­mi­nier­ten Gebie­te in ihrem Hoheits­ge­biet zu ergreifen.

Der zivil­ge­sell­schaft­lich auf den Weg gebrach­te Ver­trag geht auf die Akti­vi­tä­ten der inter­na­tio­na­len Kam­pa­gne zur Abschaf­fung von Atom­waf­fen (ICAN) zurück, die 2017 den Frie­dens­no­bel­preis erhielt. Die „Mayors for Peace“ sind eine der rund 500 Part­ner­or­ga­ni­sa­tio­nen von ICAN.

Mayors for Peace

Die Orga­ni­sa­ti­on „Mayors for Peace“ wur­de 1982 durch den Bür­ger­mei­ster von Hiro­shi­ma gegrün­det. Das welt­wei­te Städ­te­netz­werk setzt sich vor allem für die Abschaf­fung von Atom­waf­fen ein, greift aber auch aktu­el­le The­men auf, um Wege für ein fried­vol­les Mit­ein­an­der zu dis­ku­tie­ren. Mehr als 8.000 Städ­te gehö­ren dem Netz­werk an, dar­un­ter 700 Städ­te in Deutschland.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter www​.mayorsfor​peace​.de