State­ment von MdBL Michel Hof­mann zur Fass­klau­sel zur Unter­stüt­zung der Brauereigasthöfe

Michael Hofmann
Michael Hofmann

Die Erklä­run­gen, wie das mit dem Fass­bier­ver­kauf gemeint ist, sind so nicht neu. Sie hel­fen aber nicht wei­ter! Die Hil­fe muss aus mei­ner Sicht nach­ge­bes­sert wer­den. In dem Punkt gilt nach wie vor mei­ne Pres­se­mit­tei­lung vom 11. Janu­ar 2021.

Die vom Bun­des­wirt­schafts­mi­ni­ste­ri­um vor­ge­nom­me­ne Klar­stel­lung wird sicher dazu füh­ren, dass zusätz­lich eini­ge Braue­rei­gast­stät­ten die wirt­schaft­li­chen Hil­fen erfolg­reich bean­tra­gen wer­den. Es bestan­den hier Fra­gen, die jetzt gün­stig für eini­ge Braue­rei­gast­stät­ten beant­wor­tet wer­den kön­nen. Dar­über freue ich mich und sehe das auch als Erfolg mei­ner Anstren­gun­gen, unse­re Braue­rei­gast­stät­ten zu unter­stüt­zen. Aber es ist nicht die gewünsch­te und erhoff­te Ände­rung in den Antrags­be­din­gun­gen. Die­se Ände­rung ist nach wie vor mein Ziel und die­ses Ziel soll­te auch nicht auf­ge­ge­ben werden.

Des­halb hal­te ich es für aus­ge­spro­chen schäd­lich, wenn jetzt – mit­ten in den Ver­hand­lun­gen mit der Bun­des­re­gie­rung – ein fal­scher Ein­druck nach Ber­lin ver­mit­telt wird. Das Pro­blem ist eben noch nicht gelöst. Allen, denen an der Viel­falt der Braue­rei­gast­stät­ten in unse­rer Regi­on gele­gen ist, dür­fen jetzt hier nicht abbre­chen, son­dern deut­lich machen, dass es noch etwas zu tun gibt, um unse­ren Braue­rei­gast­stät­ten sinn­voll zu helfen.

Denn mit den bis­he­ri­gen Bedin­gun­gen wird aus­ge­rech­net den Braue­rei­gast­stät­ten, die sich bewusst brei­ter auf­ge­stellt haben, ein Nach­teil ent­ste­hen. Nach mei­ner Auf­fas­sung ist es wirt­schaft­lich sinn­voll, dass vie­le Braue­rei­gast­stät­ten nicht nur auf ein Stand­bein gesetzt haben. Man­che haben zusätz­lich zur Braue­rei und Gast­wirt­schaft ihre Pro­duk­te inten­siv ver­mark­tet und sich grö­ße­re Absatz­märk­te und neue Kun­den­krei­se erschlos­sen. Dar­auf sind sie zu Recht stolz. Ich wer­de auch nicht müde zu beto­nen, dass wir als Genuss­re­gi­on unse­re hei­mi­schen Pro­duk­te über unse­re Regi­on hin­aus bekann­ter machen und noch bes­ser ver­mark­ten müs­sen. Ins­be­son­de­re unser Bier in der Regi­on ist qua­li­ta­tiv her­vor­ra­gend und viel­fäl­tig! Hier lässt sich Wert­schöp­fung und Wer­bung für unse­re Hei­mat betrei­ben. Aber die­se Märk­te haben sich unse­re Braue­rei­gast­stät­ten vor allem über den Geträn­ke­han­del und den Lebens­mit­tel­groß- und ‑ein­zel­han­del erschlos­sen. Das gilt im Übri­gen auch für den Absatz hier vor Ort. Auch uns lie­ben vie­le die Abwechs­lung. Um die zu genie­ßen, soll­te man nicht wegen einer bestimm­ten Bier­sor­te not­falls 20 km fah­ren müs­sen. Die­se Pro­duk­te müs­sen auch in den Ein­kaufs­märk­ten vor Ort und dar­über hin­aus prä­sent sein. Es kann nicht sein, dass der erfolg­rei­che Fla­schen­ver­kauf jetzt als Bume­rang zurückkommt.

Ich per­sön­lich fän­de es scha­de, wenn durch die von man­chen beju­bel­te Klar­stel­lung die Soli­da­ri­tät unter den Braue­rei­gast­stät­ten auf­ge­kün­digt wird. Nur weil eini­ge jetzt die Chan­ce haben, mit der neu berech­ne­te Umsatz­ver­tei­lung wirt­schaft­li­che Hil­fe zu bekom­men, ist das Pro­blem nicht gelöst. Es braucht jetzt wei­ter­hin, wahr­schein­lich mehr denn je, das gemein­sa­me Bekennt­nis der poli­tisch Ver­ant­wort­li­chen vor Ort und der Braue­rei­gast­stät­ten, dass wir hier nicht locker lassen!