Kaba­ret­tist Schleich klagt gegen FFP2-Maskenpflicht

Symbolbild Justiz

Der Forch­hei­mer Rechts­an­walt Böge­lein erach­tet die FFP2- Mas­ken­pflicht wegen feh­len­der Rechts­grund­la­ge als unwirk­sam und auch im Übri­gen für unverhältnismäßig

Die Kanz­lei Böge­lein und Dr. Axmann reich­te am 19.01.21 für den Kaba­ret­ti­sten Hel­mut Schleich und stell­ver­tre­tend für wei­te­re Antrags­stel­ler einen Eil­an­trag gegen die FFP2- Mas­ken­pflicht in Bay­ern ein.

Der Eil­an­trag und die dazu gehö­ri­ge Nor­men­kon­troll­kla­ge zielt dar­auf ab, die FFP2- Mas­ken­pflicht für den Ein­kauf im Ein­zel­han­del aufzuheben.

Der Klä­ger, der bekann­te Kaba­ret­tist Hel­mut Schleich, begrün­det sei­nen Schritt fol­gen­der­ma­ßen: „Die FFP2- Mas­ken gel­ten selbst nach den Emp­feh­lun­gen des Robert Koch-Insti­tuts, der Bun­des­an­stalt für Arbeits­schutz und Arbeits­me­di­zin und der Deut­schen gesetz­li­chen Unfall­ver­si­che­rung für den Pri­vat­ge­brauch grund­sätz­lich als nicht geeig­net. Wie sol­len denn Herr Mül­ler und Frau Mei­er die Mas­ken sach­ge­recht auf­set­zen? Hier ist die baye­ri­sche Staats­re­gie­rung ein­deu­tig über das Ziel hinausgeschossen.“

Rechts­an­walt Böge­lein ergänzt, dass die FFP2- Mas­ken­pflicht auch aus wei­te­ren Grün­den unwirk­sam und unver­hält­nis­mä­ßig ist: „Das Infek­ti­ons­schutz­ge­setz ent­hält kei­ne aus­rei­chen­de Rechts­grund­la­ge für die Anord­nung einer FFP2-Mas­ken­pflicht. Die Maß­nah­men der baye­ri­schen Staats­re­gie­rung sind auf Grund der mög­li­chen Gesund­heits­ge­fähr­dung für die Trä­ger nicht zur Ein­däm­mung des Infek­ti­ons­ge­sche­hens geeig­net, da wesent­li­che Per­so­nen­grup­pen die Mas­ke gar nicht oder nur unter ärzt­li­cher Beglei­tung tra­gen dürfen.“

Gera­de die beson­ders gefähr­de­ten Risi­ko­grup­pen sol­len nach der Emp­feh­lung des RKI die FFP2- Mas­ken mög­lichst nur unter ärzt­li­cher Beglei­tung tra­gen, um Gesund­heits­ge­fähr­dun­gen, die von Atem­be­schwer­den über Gesichts­der­ma­ti­tis bis hin zu Kreis­lauf­kol­laps füh­ren kön­nen, zu ver­mei­den. Die­se Per­so­nen­grup­pen, die aus gesund­heit­li­chen Grün­den kei­ne Mas­ke tra­gen kön­nen und sol­len, wer­den qua­si vom öffent­li­chen Leben aus­ge­schlos­sen, da sie damit auch Lebens­mit­tel­ge­schäf­te nicht mehr betre­ten kön­nen. Für sie bleibt nur ein Befreiungsattest.

Dar­über hin­aus kann das Schutz­ni­veau nur gestei­gert wer­den, wenn die FFP2- Mas­ke eng, also luft­dicht, an der Haut anliegt, was zum Bei­spiel bei Bart­trä­gern grund­sätz­lich unmög­lich ist. Einen Bart tra­gen immer­hin fast 40% der Män­ner in Bayern.

„Unse­res Erach­tens haben nun­mehr wesent­lich mehr Men­schen, einen Anspruch auf ein Attest zur Mas­ken­be­frei­ung, weil sie nach den Vor­ga­ben des RKI kei­ne Mas­ke tra­gen kön­nen und sol­len. Da in der Ver­ord­nung für die­sen Fall über­haupt kei­ne Mas­ken­pflicht, also auch kei­ne Mund-Nasen-Bedeckung vor­ge­se­hen ist, erach­ten wir die FFP2 Mas­ken­pflicht aus meh­re­ren Grün­den als unge­eig­net für die Ein­däm­mung des Infek­ti­ons­ge­sche­hens. Die Ein­füh­rung der FFP2- Mas­ken­pflicht erhöht nicht das Schutz­ni­veau für die All­ge­mein­heit, son­dern bewirkt wohl eher das Gegen­teil.“, erläu­tert Rechts­an­walt Böge­lein die Klage.

Auch Bund und die ande­ren Bun­des­län­der emp­feh­len nach den Bera­tun­gen am 19.01.20 ledig­lich eine Pflicht zum Tra­gen einer medi­zi­ni­schen Mas­ke und gera­de kei­ne FFP2-Maske.

Eine Ent­schei­dung des Baye­ri­schen Ver­wal­tungs­ge­richts­ho­fes wird zeit­nah erwartet