Intra­pre­neur­ship-Moni­tor 2020 der Uni­ver­si­tät Bay­reuth: Wer Unter­neh­mer­geist bei Ange­stell­ten för­dert, ist erfolgreicher

Symbolbild Bildung

Das neue Insti­tut für Entre­pre­neur­ship & Inno­va­ti­on der Uni­ver­si­tät Bay­reuth hat den „Intra­pre­neur­ship Moni­tor 2020“ ver­öf­fent­licht, die der­zeit größ­te Stu­die zu die­sem The­ma im deutsch­spra­chi­gen Raum. 780 Unter­neh­men wur­den dabei u.a. zu ihren Inno­va­tions- und Intra­pre­neur­ship-Akti­vi­tä­ten befragt. Wich­tig­stes Ergeb­nis: Erfolg­rei­che Unter­neh­men set­zen auf die Wei­ter­bil­dung und die För­de­rung des unter­neh­me­ri­schen Den­kens ihrer Mitarbeiter*innen.

Prof. Dr. Rodrigo Isidor, Foto: Uni Bayreuth

Prof. Dr. Rodri­go Isi­dor, Foto: Uni Bayreuth

„Intra­pre­neur­ship“ bezeich­net von Unter­neh­mer- und Grün­der­geist bestimm­tes Han­deln von ange­stell­ten Mitarbeiter*innen – lan­ge ver­nach­läs­sigt, mitt­ler­wei­le ein aner­kannt wich­ti­ger Aspekt von Unter­neh­mer­tum. Der Intra­pre­neur­ship-Moni­tor 2020 des Insti­tuts für Entre­pre­neur­ship und Inno­va­ti­on der Uni­ver­si­tät Bay­reuth arbei­tet nun erst­mals syste­ma­tisch die Poten­zia­le und Her­aus­for­de­run­gen der Intra­pre­neur­ship-Akti­vi­tä­ten im gesam­ten Bun­des­ge­biet her­aus. Für den Moni­tor wur­den unter der wis­sen­schaft­li­chen Lei­tung von Prof. Dr. Rodri­go Isi­dor, Inha­ber des Lehr­stuhls für Human Resour­ce Manage­ment & Intra­pre­neur­ship, und Prof. Dr. Mat­thi­as Baum, Inha­ber des Lehr­stuhls für Entre­pre­neur­ship und digi­ta­le Geschäfts­mo­del­le, 780 Unter­neh­men unter ande­rem danach befragt, wie Intra­pre­neur­ship-Pro­gram­me gestal­tet wer­den, wel­che Her­aus­for­de­run­gen bei der Durch­füh­rung von Intra­pre­neur­ship-Akti­vi­tä­ten wahr­ge­nom­men wer­den, aber auch in wel­chem Maße Intra­pre­neur­ship-Akti­vi­tä­ten den Umgang mit der aktu­el­len Coro­na-Kri­se beein­flus­sen können.

Auch wenn ein rela­tiv hoher Anteil der befrag­ten Unter­neh­men Intra­pre­neur­ship-Akti­vi­tä­ten wie z.B. die Schu­lung von Füh­rungs­kräf­ten zur Iden­ti­fi­ka­ti­on von Intrapreneur*innen (38%) und die Nut­zung eines Vor­schlag­we­sens zur Ver­bes­se­rung ihrer Pro­duk­te (32%) durch­führt, hat nur ein gerin­ger Anteil der befrag­ten Unter­neh­men (14%) eine eige­ne Intra­pre­neur­ship-Abtei­lung. In den Ergeb­nis­sen zeigt sich jedoch, dass eine sol­che Abtei­lung nicht nur für eine erhöh­te Anzahl an Inno­va­tio­nen, stra­te­gi­schen Geschäfts­ein­hei­ten und Spin-offs aus­schlag­ge­bend ist, son­dern auch posi­tiv mit dem all­ge­mei­nen Unter­neh­mens­er­folg hin­sicht­lich Umsatz und Pro­fit asso­zi­iert ist. Dar­über hin­aus deu­ten die Ergeb­nis­se dar­auf hin, dass die För­de­rung von unter­neh­me­ri­schem Den­ken der Mitarbeiter*innen eben­falls in einem posi­ti­ven Zusam­men­hang mit einem erhöh­ten Ertrag der Unter­neh­men steht.

Der Moni­tor dient der Ana­ly­se und der Ver­bes­se­rung von Inno­va­ti­ons­ak­ti­vi­tä­ten in Unter­neh­men. Er ist einer­seits Basis für die For­schung im Bereich Intra­pre­neur­ship, ande­rer­seits ermög­li­chen die Ergeb­nis­se und dar­aus abge­lei­te­ten Erkennt­nis­se Vertreter*innen aus der Unter­neh­mens­pra­xis, ihre eige­nen Intra­pre­neur­ship-Akti­vi­tä­ten bes­ser zu bewerten.

Prof. Dr. Matthias Baum. Foto: Uni Bayreuth

Prof. Dr. Mat­thi­as Baum. Foto: Uni Bayreuth

„Unter­neh­mer­tum fin­det eben nicht nur in Form von Start­up-Grün­dun­gen statt, son­dern auch in eta­blier­ten Orga­ni­sa­tio­nen“, sagt Prof. Dr. Mat­thi­as Baum. „Ins­be­son­de­re für die bestehen­den Orga­ni­sa­tio­nen, die sich im Zuge der Digi­ta­li­sie­rung neu erfin­den müs­sen, sind bewusst und pro­fes­sio­nell durch­ge­führ­te Intra­pre­neur­ship-Akti­vi­tä­ten ein Weg, um aus eige­ner Kraft wie­der unter­neh­me­ri­scher zu wer­den und damit lang­fri­stig wett­be­werbs­fä­hig zu blei­ben“. Intra­pre­neur­ship-Akti­vi­tä­ten befä­hi­gen und ermu­ti­gen Mit­ar­bei­ten­de in Unter­neh­men, unter­neh­me­risch zu den­ken und zu han­deln. Sie kön­nen trei­ben­de Kraft der Inno­va­ti­ons­ak­ti­vi­tä­ten des Unter­neh­mens wer­den, indem sie ent­we­der selbst erfolg­rei­che Inno­va­ti­ons­vor­ha­ben her­vor­brin­gen oder die im Rah­men der Intra­pre­neur­ship-Akti­vi­tä­ten gewon­ne­nen Fähig­kei­ten und Kennt­nis­se in ihre Kern­tä­tig­kei­ten ein­flie­ßen las­sen. „Der Intra­pre­neur­ship Moni­tor 2020 zeigt für Unter­neh­men nicht nur die ver­schie­de­nen Gestal­tungs­op­tio­nen auf, son­dern ver­deut­licht auch die damit ver­bun­de­nen Chan­cen und Risi­ken von Intra­pre­neur­ship-Akti­vi­tä­ten“, fasst Prof. Dr. Rodri­go Isi­dor zusammen.

Der Intra­pre­neur­ship Moni­tor wur­de 2020 zum ersten Mal vom Insti­tut für Entre­pre­neur­ship & Inno­va­ti­on der Uni­ver­si­tät Bay­reuth her­aus­ge­ge­ben. Die Stu­die soll künf­tig regel­mä­ßig im Jah­res­tur­nus durch­ge­führt wer­den. Der Intra­pre­neur­ship Moni­tor 2020 kann hier https://​www​.hrm​.uni​-bay​reuth​.de/​d​e​/​I​n​t​r​a​p​r​e​n​e​u​r​s​h​i​p​-​M​o​n​i​t​o​r​/​i​n​d​e​x​.​h​tml kosten­los her­un­ter­ge­la­den werden.

Über das Insti­tut für Entre­pre­neur­ship & Innovation

Das Insti­tut für Entre­pre­neur­ship & Inno­va­ti­on der Uni­ver­si­tät Bay­reuth setzt sich für exzel­len­te Grund­la­gen- und anwen­dungs­be­zo­ge­ne For­schung in den Berei­chen Entre­pre­neur­ship, Intra­pre­neur­ship und Inno­va­ti­on ein und ver­mit­telt die hier­aus ent­ste­hen­den Erkennt­nis­se im Rah­men von qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen und zeit­ge­mä­ßen Lehr­for­ma­te für ver­schie­de­ne Ziel­grup­pen inner­halb und außer­halb der Uni­ver­si­tät Bay­reuth. Dar­über hin­aus ver­folgt es das Ziel, ein regio­nal ver­an­ker­tes Trans­fer- und Inno­va­ti­ons­öko­sy­stem zu gestal­ten und somit den Grün­der­hot­spot in Bay­reuth maß­geb­lich mitzugestalten.