Bay­ern: BMI ver­stärkt För­de­rung der Poli­zei­li­chen Kriminalprävention

Symbolbild Polizei

Gegen Kin­der­por­no­gra­fie und rechts­extre­me Verschwörungsmythen

Das Bun­des­in­nen­mi­ni­ste­ri­um unter­stützt Maß­nah­men der Poli­zei­li­chen Kri­mi­nal­prä­ven­ti­on gegen die Ver­brei­tung von Kin­der­por­no­gra­fie sowie für eine bes­se­re Auf­klä­rung über Rechts­extre­mis­mus und Anti­se­mi­tis­mus. Nach Zeich­nung ent­spre­chen­der Ver­wal­tungs­ab­kom­men zwi­schen dem BMI und der Zen­tra­len Geschäfts­stel­le der Poli­zei­li­chen Kri­mi­nal­prä­ven­ti­on der Län­der und des Bun­des (ProPK) kön­nen bis 2022 bis zu 1,2 Mio. Euro För­der­mit­tel in die inten­si­vier­ten Prä­ven­ti­ons­maß­nah­men flie­ßen. Die Poli­zei kann damit die Prä­ven­ti­on und Auf­klä­rung in die­sen gesell­schaft­lich rele­van­ten The­men­fel­dern verstärken.

Das Kon­zept des ProPK „gegen die Ver­brei­tung von Kin­der­por­no­gra­fie und zur Erhö­hung der Hin­weis­be­reit­schaft bei sexu­el­ler Gewalt an Min­der­jäh­ri­gen“ geht auf einen Auf­trag der Innen­mi­ni­ster­kon­fe­renz vom Juni die­ses Jah­res zurück. Ein zen­tra­ler Punkt ist es, den Fokus der poli­zei­li­chen Auf­klä­rungs­ar­beit auf der oft leicht­fer­ti­gen oder unbe­wuss­ten Ver­brei­tung von Kin­der­por­no­gra­fie durch Per­so­nen zu legen, die nicht dem pädo­phi­len oder pädo­se­xu­el­len Spek­trum ange­hö­ren. Ver­brei­tet wer­den sol­che Dar­stel­lun­gen ins­be­son­de­re auch von Jugend­li­chen, die sich der Kon­se­quen­zen ihres Han­dels nicht bewusst sind. Jun­ge Men­schen und ihr Umfeld sol­len gezielt über die straf­ba­re Ver­brei­tung infor­miert wer­den und Hand­lungs­mög­lich­kei­ten erhal­ten, um Kin­der­por­no­gra­fie mel­den zu kön­nen. Das BMI för­dert das Kon­zept mit bis zu 970.000 Euro.

Bun­des­in­nen­mi­ni­ster Horst See­ho­fer: Unse­re Kin­der und Jugend­li­chen müs­sen bes­ser gegen sexu­el­len Miss­brauch geschützt wer­den. Dazu haben wir gera­de erst schär­fe­re Straf­ge­set­ze beschlos­sen. Dar­über hin­aus ver­stär­ken wir nun die Poli­zei­li­che Kri­mi­nal­prä­ven­ti­on: um Kin­der und Jugend­li­che bes­ser über mög­li­che Gefah­ren auf­zu­klä­ren, aber auch, um wirk­sa­mer dar­über zu infor­mie­ren, was ein jeder bei einem Ver­dacht auf sexu­el­len Kin­des­miss­brauch tun kann. Das ist ein wich­ti­ger Bei­trag, um die Schwäch­sten in unse­rer Gesell­schaft bes­ser zu schüt­zen und künf­ti­gem Miss­brauch vorzubeugen.“

Das BMI för­dert zudem eine Maß­nah­me des ProPK zur inten­si­ve­ren Rechts­extre­mis­mus- und Anti­se­mi­tis­mus­prä­ven­ti­on mit bis zu 250.000 Euro. Im Rah­men des erfolg­rei­chen Kon­zepts der Zivi­len Hel­den ent­wickelt das ProPK einen ent­spre­chen­den Schwer­punkt, der auf die Sen­si­bi­li­sie­rung der Bevöl­ke­rung im Umgang mit Ver­schwö­rungs­my­then abzielt und zudem Hand­lungs­mög­lich­kei­ten („Coun­ter Speech“) ver­mit­teln soll. Ver­schwö­rungs­er­zäh­lun­gen erklä­ren rea­le Ent­wick­lun­gen mit dem Wir­ken ver­bor­ge­ner Grup­pen zu deren ille­gi­ti­men Vor­teil. Sie grün­den oft in anti­de­mo­kra­ti­schen Res­sen­ti­ments und anti­se­mi­ti­schen Ste­reo­ty­pen. Die zum Teil seit sehr lan­ger Zeit bestehen­den Erklä­rungs­mu­ster erfah­ren in kri­sen­haft erleb­ten Zei­ten ver­stärkt Zuspruch. Auch die rechts­extre­mi­sti­schen Atten­tä­ter von Mün­chen, Kas­sel, Hal­le und Hanau nutz­ten Ver­schwö­rungs­my­then zur Begrün­dung ihrer ras­si­sti­schen und anti­se­mi­ti­schen Terroranschläge.

Bun­des­in­nen­mi­ni­ster Horst See­ho­fer: „Wer rechts­extre­mi­sti­sche Hass­pa­ro­len ver­brei­tet und anti­se­mi­ti­sche Ver­schwö­rungs­my­then streut, legt die Axt an die Grund­la­gen unse­rer frei­heit­li­chen, offe­nen Gesell­schaft. Die Bun­des­re­gie­rung geht nach­hal­tig dage­gen vor – das zeigt etwa unser Maß­nah­men­pa­ket zur Bekämp­fung von Rechts­extre­mis­mus und Hass­kri­mi­na­li­tät. Mit dem von mir geför­der­ten Pro­gramm ver­stär­ken wir dies nun noch ein­mal. Das Ent­lar­ven von Ver­schwö­rungs­my­then ist ein wich­ti­ger Schritt, um rechts­extre­mi­sti­schem Gedan­ken­gut kon­se­quent den Nähr­bo­den zu entziehen.“

Die Poli­zei­li­che Kri­mi­nal­prä­ven­ti­on der Län­der und des Bun­des klärt seit fast fünf Jahr­zehn­ten im Auf­trag aller deut­schen Poli­zei­be­hör­den über Kri­mi­na­li­tät auf und ent­wickelt Kon­zep­te und Initia­ti­ven für prä­ven­ti­ve Maß­nah­men. Die­se Kon­zep­te stüt­zen die prä­ven­ti­ve Arbeit der Poli­zei vor Ort und lei­sten einen ent­schei­den­den Bei­trag zur Auf­klä­rung der Bevölkerung. 

Dr. Ste­fa­nie Hinz, Vor­sit­zen­de der Poli­zei­li­chen Kri­mi­nal­prä­ven­ti­on der Län­der und des Bun­des: „Die Unter­stüt­zung des Bun­des­in­nen­mi­ni­ste­ri­ums ist ein wich­ti­ges Signal für die Poli­zei, denn die­se stärkt die Bedeu­tung der kri­mi­nal­prä­ven­ti­ven Arbeit in gesell­schaft­lich bedeu­ten­den The­men wie bei sexu­el­ler Gewalt gegen Kin­der oder bei der Auf­klä­rung über Straf­ta­ten im Zusam­men­hang mit Rechts­extre­mis­mus und Anti­se­mi­tis­mus. Dank der Finanz­mit­tel kön­nen wir unse­re bis­he­ri­gen prä­ven­ti­ven Kon­zep­te um zusätz­li­che Maß­nah­men ergänzen.“

Infor­ma­tio­nen zur aktu­el­len Kam­pa­gne gegen die Ver­brei­tung von Kin­der­por­no­gra­fie fin­den Sie unter:

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