Beschäf­tig­te der Sozi­al­stif­tung Bam­berg Ser­vice-Gesell­schaft for­dern wei­ter­hin den TVöD für alle

Kli­nik­lei­tung: Xaver Frau­en­knecht und Johan­nes Goth in der Kritik

Die Lage in der Ser­vice-Gesell­schaft in Bam­berg ist ange­spannt und wur­de durch die Coro­na-Pan­de­mie wei­ter ver­schärft. Der­zeit ver­die­nen die Beschäf­tig­ten dort meh­re­re hun­dert Euro monat­lich weni­ger, als die Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen im Mut­ter­haus der Sozi­al­stif­tung Bam­berg, obwohl sie zum Teil die glei­che Tätig­keit ver­rich­ten. Mit einer Foto­ak­ti­on wol­len die Beschäf­tig­ten gemein­sam mit der Gewerk­schaft ver.di zei­gen, dass sie sich nicht mit dem Ange­bot der Arbeit­ge­ber­sei­te zufriedengeben.

Die Foto­ak­ti­on fin­det am Mitt­woch, 16.12.2020 um 10:15 Uhr vor dem Mitarbeitereingang/​Warenanlieferung (Kli­ni­kum am Bru­der­wald, Bug­er Str. 80 in Bam­berg) statt. Unter dem Mot­to „9 Cent sind uns zu wenig“ stel­len die Beschäf­tig­ten zwei Sze­nen, pas­send zu Weih­nach­ten, dar. Zu Beginn freu­en sie sich über die Geschen­ke, die in einem klei­nen Geschen­ke­sack gebracht wer­den und dann sehen sie nur 9 Cent und sind ent­täuscht. Das Gan­ze wird mit bemal­ten Mund-Nasen­schutz-Mas­ken dargestellt.

„Bei den bay­ern­wei­ten Ver­hand­lun­gen zum Tarif­ver­trag Ser­vice zeigt sich die Arbeit­ge­ber­sei­te wei­ter­hin respekt­los. Es wer­den nur Cent-Beträ­ge ange­bo­ten, zudem sol­len Bonus­zah­lun­gen mit Krank­heits­ta­gen ver­rech­net wer­den. Der Stun­den­lohn reicht ein­fach nicht aus, doch anstatt sich end­lich zu bewe­gen, spie­len die Arbeit­ge­ber wei­ter auf Zeit“, sagt Edith Schmidt, Mit­glied der ver.di-Tarifkommission. „Die Beschäf­tig­ten der Ser­vice-Gesell­schaft in der Sozi­al­stif­tung Bam­berg lei­sten unver­zicht­ba­re Arbeit in zen­tra­len Berei­chen wie Rei­ni­gung, Zen­tral­ste­ri­li­sa­ti­on, Küche oder Trans­port am kom­mu­na­len Kli­ni­kum. Sie dür­fen nicht län­ger mit Nied­rig­löh­nen abge­speist wer­den“, fügt ver.di Gewerk­schafts­se­kre­tä­rin Mag­da­le­ne Wal­deck hinzu.

„Wir Ser­vice­be­schäf­tig­te am Kli­ni­kum Bam­berg for­dern die Anglei­chung an den TVöD. Unse­re Arbeit ist unver­zicht­bar für die Ver­sor­gung der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten – und das Pan­de­mie-Jahr hat die­se hohe Ver­ant­wor­tung in unse­ren Tätig­kei­ten auch Außen­ste­hen­den noch­mal ganz deut­lich vor Augen geführt: Wir sind nicht mehr bereit, für meh­re­re Hun­dert Euro weni­ger im Monat zu arbei­ten als unse­re Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen mit Alt­ver­trä­gen. Glei­cher Lohn für glei­che Arbeit! Wir sind kei­ne Ange­stell­ten zwei­ter Klas­se! Wir geben alles für die Ver­sor­gung der Pati­en­ten – dafür erwar­ten wir von der Stadt Bam­berg, dass Nied­rig­lohn­po­li­tik und vor­pro­gram­mier­te Alters­ar­mut been­det wer­den. Jah­re­lang wur­de am Per­so­nal gespart, aber wir for­dern rea­le Wert­schät­zung statt lee­rer Wor­te. Mei­ne Kol­le­gen und ich sind bereit, dafür zu kämp­fen“, erklärt Clau­dia Staub, Mit­glied der ver.di-Verhandlungskommission.