Bam­ber­ger Erz­bi­schof Schick ruft zum Inter­na­tio­na­len Tag der Men­schen­rech­te zum fai­ren Geschen­ke­kauf auf

Symbol-Bild Religion / Christlich

„Kein Spiel­zeug aus Kin­der­ar­beit unter dem Weihnachtsbaum“

Zum Inter­na­tio­na­len Tag der Men­schen­rech­te (10. Dezem­ber) ruft Erz­bi­schof Lud­wig Schick dazu auf, nach­hal­tig und fair pro­du­zier­te Weih­nachts­ge­schen­ke zu kau­fen. „Ein durch Kin­der­ar­beit her­ge­stell­tes Pla­stik­spiel­zeug unter dem Weih­nachts­baum sorgt viel­leicht hier für strah­len­de Kin­der­au­gen, aber in Chi­na, Indi­en und anders­wo haben dafür Kin­der Trä­nen in den Augen“, mahn­te Schick und appel­lier­te, beim Spiel­zeug­kauf auf ent­spre­chen­de Zer­ti­fi­zie­rung zu ach­ten. „Wenn für ein fair gehan­del­tes Pro­dukt eini­ge Euro mehr bezahlt wer­den, dann ist das ein akti­ver Bei­trag gegen Kin­der­ar­beit und für die Men­schen­rech­te“, sag­te Schick, der auch Vor­sit­zen­der der Kom­mis­si­on Welt­kir­che der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz ist.

Der Erz­bi­schof wies dar­auf hin, dass in vie­len asia­ti­schen Spiel­zeug­fa­bri­ken Kin­der unter men­schen­un­wür­di­gen Bedin­gun­gen ein­ge­setzt wer­den. Sie müs­sen 15 bis 18 Stun­den am Tag für wenig Geld arbei­ten und sind oft Hit­ze, Staub oder gif­ti­gen Dämp­fen aus­ge­setzt und wer­den wie Skla­ven gehalten.

Auch bei Klei­dung und Tex­ti­li­en gebe es zahl­rei­che Zer­ti­fi­ka­te und Sie­gel, die fai­re und nach­hal­ti­ge Pro­duk­ti­on gewähr­lei­sten. „Gute Arbeits­be­din­gun­gen und gerech­ter Lohn sind Men­schen­rech­te; Kin­der­ar­beit ist ein schänd­li­cher Ver­stoß gegen die Menschenrechte.“

Erz­bi­schof Schick bekräf­tig­te in die­sem Zusam­men­hang auch sei­ne For­de­rung nach einem Lie­fer­ket­ten­ge­setz. Nied­ri­ge Prei­se bei den Kon­su­men­ten hier­zu­lan­de dürf­ten nicht auf Kosten der Men­schen gehen, die in den Ent­wick­lungs­län­dern oft für Hun­ger­löh­ne und unter men­schen­un­wür­di­gen Umstän­den die Pro­duk­te her­stel­len, mahn­te Schick. „Die Men­schen­rech­te müs­sen über­all gel­ten und ein­ge­hal­ten wer­den.“ Sie sind auch ein wich­ti­ger Bei­trag bei der Bekämp­fung der Flucht­ur­sa­chen; die Men­schen­rech­te bewir­ken Gemein­sinn, gesell­schaft­li­chen Zusam­men­halt und Soli­da­ri­tät, so der Erz­bi­schof. Zusam­men mit Staa­ten, vie­len Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen und ande­ren Reli­gio­nen setzt sich die Kir­che für die Erhal­tung der Men­schen­rech­te welt­weit ein. Lei­der Got­tes wür­den sie zu oft und sogar zuneh­mend von auto­kra­ti­schen Regie­run­gen, von aus­beu­te­ri­schen Unter­neh­men und ver­blen­de­ten Reli­gi­ons­fa­na­ti­kern miss­ach­tet. „Es muss alles getan wer­den für die Ein­hal­tung der Men­schen­rech­te“, so der Erzbischof.

Der Inter­na­tio­na­le Tag der Men­schen­rech­te geht auf die Ver­ab­schie­dung der All­ge­mei­nen Erklä­rung der Men­schen­rech­te durch die UN-Gene­ral­ver­samm­lung am 10. Dezem­ber 1948 zurück. An die­sem Tag wird welt­weit auf die aktu­el­le Men­schen­rechts­si­tua­ti­on auf­merk­sam gemacht.