Ober­fran­ken­stif­tung för­dert Koope­ra­ti­ons­pro­jekt der Uni­ver­si­tät Bay­reuth am Stand­ort Wun­sie­del mit 5 Mio. Euro

Symbolbild Bildung

„Real­la­bor Energiezukunft“

Übergabe des Förderbescheids in der Regierung von Oberfranken mit Nicolas Lahovnik, Erster Bürgermeister der Stadt Wunsiedel i. Fichtelgebirge; Marco Krasser, Geschäftsführer der SWW Wunsiedel GmbH; Prof. Dr.-Ing. Dieter Brüggemann, Direktor des ZET und Leiter des Projekts „ZET-Reallabor Energiezukunft Wunsiedel“; Heidrun Piwernetz, Regierungspräsidentin von Oberfranken; Dr. Thilo Rießner, Geschäftsführer der Rießner-Gase GmbH; Henry Schramm, Bezirkstagspräsident von Oberfranken; Dr.-Ing. Florian Heberle, Geschäftsführer des ZET; Prof. Dr. Stefan Leible, Präsident der Universität Bayreuth (v.l.n.r.). Foto: UBT / Rennecke.

Über­ga­be des För­der­be­scheids in der Regie­rung von Ober­fran­ken mit Nico­las Lahov­nik, Erster Bür­ger­mei­ster der Stadt Wun­sie­del i. Fich­tel­ge­bir­ge; Mar­co Kras­ser, Geschäfts­füh­rer der SWW Wun­sie­del GmbH; Prof. Dr.-Ing. Die­ter Brüg­ge­mann, Direk­tor des ZET und Lei­ter des Pro­jekts „ZET-Real­la­bor Ener­gie­zu­kunft Wun­sie­del“; Heid­run Piwer­netz, Regie­rungs­prä­si­den­tin von Ober­fran­ken; Dr. Thi­lo Rieß­ner, Geschäfts­füh­rer der Rieß­ner-Gase GmbH; Hen­ry Schramm, Bezirks­tags­prä­si­dent von Ober­fran­ken; Dr.-Ing. Flo­ri­an Heber­le, Geschäfts­füh­rer des ZET; Prof. Dr. Ste­fan Leib­le, Prä­si­dent der Uni­ver­si­tät Bay­reuth (v.l.n.r.). Foto: UBT / Rennecke.

Das Zen­trum für Ener­gie­tech­nik (ZET) der Uni­ver­si­tät Bay­reuth erhält von der Ober­fran­ken­stif­tung fünf Mil­lio­nen Euro für ein neu­es For­schungs- und Ent­wick­lungs­vor­ha­ben. Gemein­sam mit der Stadt Wun­sie­del und der WUN H2 GmbH, an der sowohl ihre Stadt­wer­ke, die SWW Wun­sie­del GmbH, als auch die Rieß­ner-Gase GmbH in Lich­ten­fels und die Sie­mens AG betei­ligt sind, wird die Uni­ver­si­tät Bay­reuth die Spei­che­rung und ener­ge­ti­sche Nut­zung von „grü­nem“ Was­ser­stoff wei­ter vor­an­trei­ben und vor Ort erproben.

Im Mit­tel­punkt des Pro­jekts „ZET-Real­la­bor Ener­gie­zu­kunft Wun­sie­del“ steht das „Power-to-Gas“-Konzept: Durch Son­ne und Wind erneu­er­bar erzeug­ter Strom, den man nicht sofort benö­tigt, dient zunächst dazu, Was­ser durch Elek­tro­ly­se zu spal­ten. Der so erzeug­te „grü­ne“ Was­ser­stoff wird gespei­chert oder trans­por­tiert. Er kann dann bei Bedarf zu einem spä­te­ren Zeit­punkt und an einem ande­ren Ort in Indu­strie­an­la­gen, Fahr­zeu­gen oder auch im Haus­halt zu unter­schied­li­chen Zwecken genutzt wer­den, ohne dass dabei CO2 frei­ge­setzt wird.

„Das Beson­de­re an die­sem Vor­ha­ben ist sein gesamt­heit­li­ches Kon­zept“, erläu­tert ZET-Direk­tor und Pro­jekt­lei­ter Pro­fes­sor Dr.-Ing. Die­ter Brüg­ge­mann. „Es geht hier nicht dar­um, ein ein­zel­nes tech­ni­sches Detail zu ver­bes­sern, son­dern die Idee der nach­hal­ti­gen Was­ser­stoff­nut­zung in unse­rer Regi­on in grö­ße­rem Maß­stab Wirk­lich­keit wer­den zu las­sen. Hier­für bie­tet die Stadt Wun­sie­del her­vor­ra­gen­de Vor­aus­set­zun­gen, weil sie bereits seit eini­gen Jah­ren eine zukunfts­wei­sen­de Ener­gie-Stra­te­gie ver­folgt und mit ihren Stadt­wer­ken Schritt für Schritt umsetzt.“

Der Geschäfts­füh­rer der SWW Wun­sie­del GmbH, Mar­co Kras­ser, ergänzt: „Seit meh­re­ren Jah­ren ste­hen wir mit der Uni­ver­si­tät Bay­reuth im Bereich der Ener­gie­tech­nik in engem Aus­tausch. Nach der Rea­li­sie­rung unse­res gro­ßen Bat­te­rie­spei­chers wer­den wir nun unse­re Koope­ra­ti­on auf den Bereich modern­ster Was­ser­stoff-Tech­no­lo­gien und ‑Kon­zep­te aus­wei­ten. Unse­re Visi­on ist es, mit dem ‚Real­la­bor Ener­gie­zu­kunft Wun­sie­del‘ im Her­zen des Fich­tel­ge­bir­ges ein Modell für eine dekar­bo­ni­sier­te Ener­gie­welt zu schaf­fen, die alle Ener­gie-Sek­to­ren ein­be­zieht und gro­ße Aus­strah­lung ent­wickeln wird – in die Regi­on hin­ein und weit dar­über hinaus.“

Bei der heu­ti­gen Über­ga­be des För­der­be­scheids in der Regie­rung von Ober­fran­ken wür­dig­te die Vor­sit­zen­de des Stif­tungs­rats der Ober­fran­ken­stif­tung, Regie­rungs­prä­si­den­tin Heid­run Piwer­netz, das Vor­ha­ben als ein „zukunfts­wei­sen­des Leucht­turm­pro­jekt“ und „bei­spiel­haf­tes Zusam­men­spiel aus Wirt­schaft, kom­mu­na­ler Hand, Uni­ver­si­tät und der Ober­fran­ken­stif­tung“. „Das Pro­jekt dient auch dazu, die ober­frän­ki­schen Pro­jek­te der Hoch­schu­len in die­sem wich­ti­gen Zukunfts­feld in der Tech­no­lo­gie­Al­li­anz­Ober­fran­ken zu ver­net­zen.“ Seit 2002 för­dert die 1927 gegrün­de­te Ober­fran­ken­stif­tung wis­sen­schaft­li­che Pro­jek­te in Oberfranken.

Dr.-Ing. Flo­ri­an Heber­le, der als Geschäfts­füh­rer des ZET das Pro­jekt wesent­lich vor­be­rei­tet und inhalt­lich aus­ge­stal­tet hat, beschreibt die wei­te­ren Pla­nun­gen: „Wir bau­en nun eine eige­ne Grup­pe von zunächst vier Dok­to­ran­din­nen und Dok­to­ran­den auf, die sich in auf­ein­an­der abge­stimm­ten For­schungs­ar­bei­ten mit der Spei­che­rung, dem Trans­port und der Nut­zung von Was­ser­stoff befas­sen.“ Die Grup­pe wird im ZET von den am Pro­jekt betei­lig­ten Lehr­stüh­len für Tech­ni­sche Ther­mo­dy­na­mik und Trans­port­pro­zes­se (Prof. Dr.-Ing. Die­ter Brüg­ge­mann), Che­mi­sche Ver­fah­rens­tech­nik (Prof. Dr.-Ing. Andre­as Jess), Bio­pro­zess­tech­nik (Prof. Dr. Ruth Frei­tag) und Elek­tri­sche Ener­gie­sy­ste­me (Prof. Dr.-Ing. Micha­el Dan­zer) gemein­sam betreut.

Für das Pro­jekt soll in Wun­sie­del eine Außen­stel­le des ZET der Uni­ver­si­tät Bay­reuth zunächst im Haus der Ener­gie­zu­kunft ein­ge­rich­tet werden.

„Ich bin über­zeugt, dass das Real­la­bor als Außen­po­sten der Uni Bay­reuth der Brücken­kopf für die wei­te­re Ent­wick­lung eines ‚Ener­gie­cam­pus Wun­sie­del‘ sein kann. Mein Dank gilt der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, der Ober­fran­ken­stif­tung und der WUN H2 GmbH für die­se weg­wei­sen­de Initi­al­zün­dung“, so Wun­sie­dels Erster Bür­ger­mei­ster Nico­las Lahov­nik. „Wir wer­den uns wei­ter für Wun­sie­del als Wis­sen­schafts­stand­ort einsetzen!“

„Das von der Ober­fran­ken­stif­tung groß­zü­gig geför­der­te Vor­ha­ben zeigt, dass die Uni­ver­si­tät Bay­reuth ein star­ker Inno­va­ti­ons­mo­tor für die nord­baye­ri­sche Regi­on ist. Mit ihrem Pro­fil­feld ‚Ener­gie­for­schung und Ener­gie­tech­no­lo­gie‘ lei­stet sie in Koope­ra­ti­on mit Part­nern aus Wirt­schaft, Poli­tik und Gesell­schaft wich­ti­ge Bei­trä­ge für die tech­no­lo­gi­schen Grund­la­gen einer nach­hal­ti­gen Ener­gie­ver­sor­gung“, sagt Prof. Dr. Ste­fan Leib­le, Prä­si­dent der Uni­ver­si­tät Bayreuth.