Pla­kat­ak­ti­on vor Lie­bes­schlös­sern in Bam­berg: Die Gleich­stel­lungs­stel­len set­zen ein Zei­chen gegen Gewalt in Partnerschaften

Die Lie­be besie­geln. Nicht die Gewalt.

Oberbürgermeister Andreas Starke und Sozialreferent Bürgermeister Jonas Glüsenkamp setzen zusammen mit der Gleichstellungskommission der Stadt Bamberg ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und verweisen aus das Hilfetelefon für betroffene.

Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke und Sozi­al­re­fe­rent Bür­ger­mei­ster Jonas Glü­sen­kamp set­zen zusam­men mit der Gleich­stel­lungs­kom­mis­si­on der Stadt Bam­berg ein Zei­chen gegen Gewalt an Frau­en und ver­wei­sen aus das Hil­fe­te­le­fon für betroffene.

Tau­sen­de von klei­nen bun­ten Schlös­sern aus Metall säu­men vie­ler­orts die Gelän­der von Brücken. Über die Jah­re hin­weg haben tau­sen­de ver­lieb­ter Paa­re sie als Zei­chen ihrer Ver­bun­den­heit auch an der Ket­ten­brücke in Bam­berg ange­bracht. Oft mit Initia­len oder per­sön­li­chen Wid­mun­gen ver­se­hen, sym­bo­li­sie­ren sie eine unver­gäng­li­che Lie­be. Doch mit hoher Wahr­schein­lich­keit steckt nicht hin­ter jedem Lie­bes­schloss eine glück­li­che Geschich­te: Stu­di­en zufol­ge hat jede vier­te Frau in Deutsch­land bereits Gewalt in der Part­ner­schaft erlebt. Vor dem Hin­ter­grund des Inter­na­tio­na­len Tages gegen Gewalt an Frau­en haben die Gleich­stel­lungs­stel­len von Stadt und Land­kreis Bam­berg eine Akti­on ins Leben geru­fen, die sen­si­bi­li­sie­ren und auf­rüt­teln soll. Ver­schie­de­ne Pla­ka­te vor Ort stel­len das bun­des­wei­te Bera­tungs­an­ge­bot Hil­fe­te­le­fon „Gewalt gegen Frau­en“ in den Fokus.

Jede drit­te Frau ist von kör­per­li­cher oder sexu­el­ler Gewalt betrof­fen. 25 Pro­zent aller Frau­en erle­ben kör­per­li­che oder sexu­el­le Gewalt in ihrer Part­ner­schaft. Zwei von drei Frau­en erfah­ren sexu­el­le Belä­sti­gung. 24 Pro­zent der Frau­en wer­den Opfer von Stal­king. 42 Pro­zent der Frau­en erle­ben For­men von psy­chi­scher Gewalt.

Gera­de in der aktu­el­len Situa­ti­on, in der die Coro­na-Pan­de­mie einen Rück­zug ins Pri­va­te erfor­dert, sind Frau­en und auch Kin­der beson­ders gefähr­det. Betrof­fe­ne von häus­li­cher Gewalt müs­sen jeder­zeit Zugang zu Schutz­an­ge­bo­ten wie Bera­tungs­stel­len oder Zufluchts­or­ten haben. Häu­fig ver­trau­en sich Frau­en, die Gewalt in der Part­ner­schaft erfah­ren, Ver­wand­ten, Freun­den oder Bekann­ten an. Das Umfeld soll­te in die­sem Fall unter­stüt­zend reagie­ren: Dazu gehört Stel­lung zu bezie­hen, die Gewalt zu ver­ur­tei­len und Soli­da­ri­tät mit dem Opfer zu zei­gen. Das alles moti­viert die betrof­fe­nen Frau­en, sich wei­te­re Unter­stüt­zung zu suchen.

Die Gleichstellungsbeauftragte von Stadt und Landkreis Bamberg, Nina Eichelsdörfer (li.) und Stefanie Schumann (re.) setzen auf der Kettenbrücke ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen. (Quelle: Gleichstellungsstelle Stadt Bamberg)

Die Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­te von Stadt und Land­kreis Bam­berg, Nina Eichels­dör­fer (li.) und Ste­fa­nie Schu­mann (re.) set­zen auf der Ket­ten­brücke ein Zei­chen gegen Gewalt an Frau­en. (Quel­le: Gleich­stel­lungs­stel­le Stadt Bamberg)

An der Ket­ten­brücke in Bam­berg grei­fen fünf groß­for­ma­ti­ge, wei­ße und oran­ge­far­be­ne Pla­ka­te die Sym­bo­lik des Ortes auf und wei­sen Pas­san­tin­nen und Pas­san­ten auf das bun­des­wei­te Bera­tungs­an­ge­bot des Hil­fe­te­le­fons hin. Mit Bot­schaf­ten wie „Jedes Schloss eine Geschich­te. Man­che erzäh­len von „Gewalt“ oder „Ein Lie­bes­be­weis. Kein Frei­fahrt­schein“ len­ken sie den Blick auf die Tat­sa­che, dass man­che Lie­bes­be­zie­hun­gen in Gewalt umschla­gen – ein gesell­schaft­li­ches Pro­blem, das gera­de in Zei­ten des Lock­down beleuch­tet wer­den muss. Das Hil­fe­te­le­fon unter­stützt, bestärkt und ermu­tigt Frau­en, die näch­sten Schrit­te zu gehen und sich aus der Gewalt­si­tua­ti­on zu lösen. Die Pla­ka­te auf der Ket­ten­brücke bie­ten zugleich ein beson­de­res Foto­mo­tiv, das Pas­san­tin­nen und Pas­san­ten mit dem Hash­tag #schwei­gen­bre­chen in den sozia­len Netz­wer­ken tei­len und so ein Zei­chen gegen Gewalt set­zen können.

Auch Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke und Sozi­al­re­fe­rent Bür­ger­mei­ster Jonas Glü­sen­kamp unter­strei­chen zusam­men mit der Gleich­stel­lungs­kom­mis­si­on der Stadt Bam­berg die Wich­tig­keit des Hil­fe­te­le­fons. Das bun­des­wei­te Hil­fe­te­le­fon „Gewalt gegen Frau­en“ bie­tet unter der Tele­fon­num­mer 0 8000 116 016 rund um die Uhr, anonym und in 18 Spra­chen Bera­tung und Ver­mitt­lung in das ört­li­che Hil­fe­sy­stem an. Auch bei Gewalt in der Pro­sti­tu­ti­on sowie in Fäl­len von Men­schen­han­del und Zwangs­pro­sti­tu­ti­on hel­fen qua­li­fi­zier­te Bera­te­rin­nen wei­ter. Gesprä­che kön­nen dabei in 17 Spra­chen über­setzt wer­den. Das Ange­bot gilt auch für Ange­hö­ri­ge, Freun­de sowie Fachkräfte.