Landkreis Forchheim: Der Fichtenborkenkäfer hält keinen Winterschlaf

Matthias Kraft, Geschäftsführer der WBV Fränkische Schweiz (links) und Forstamtsrat Stefan Ludwig, AELF Bamberg finden unter der Rinde von gefällten Käferfichten fast fertige Käfer der jüngsten Generation, die darauf warten, im Frühjahr auszuschwärmen und frische Fichten zu befallen / Foto: AELF

Kasberg. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bamberg (AELF) und die Waldbesitzervereinigung Fränkische Schweiz (WBV) appellieren an die Waldbesitzer, die Bekämpfung des Fichtenborkenkäfers auch im Winter nicht zu vernachlässigen.

Aufgrund der heißen und niederschlagsarmen Sommer der letzten 3 Jahre haben sich die Fichtenborkenkäfer auch im Landkreis Forchheim stark vermehrt. Zwar fliegen die Käfer seit Mitte Oktober aufgrund der niedrigen Temperaturen nicht mehr, Neubefall von gesunden Fichten findet daher derzeit nicht statt.

Aber in Fichten, die erst im Spätsommer befallen wurden, entwickelt sich die angelegte Brut auch im Winter weiter, wenn auch langsam.

Daher treten die Befallsmerkmale erst im Laufe des Winters auf:

  • Erster Rindenabfall am Kronenansatz trotz grüner Krone
  • Braune oder rote Nadelverfärbung
  • Spechteinschläge und Harzfluss an der Rinde

Deshalb appelliert Forstdirektor Michael Kreppel vom AELF Bamberg an die Waldbesitzer:

„Die Waldbesitzer sind verpflichtet, auch im Winter ihre Fichtenwälder zu kontrollieren. Erkannter Käferbefall muss rasch aufgearbeitet werden. Die Fichten mit der Käferbrut unter der Rinde müssen abtransportiert werden, bevor die Rinde abfällt.“

Wer den notwendigen Holzeinschlag nicht selbst machen kann, kann sich bei der Waldbesitzervereinigung oder anderen Dienstleistern Unterstützung holen.

Matthias Kraft, Geschäftsführer der Waldbesitzervereinigung Fränkische Schweiz, erklärt, derzeit seien die Käferholzpreise leicht gestiegen. Momentan können Käferhiebe wieder kostendeckend durchgeführt werden: „Deshalb ist es sinnvoll, notwendige Käferhiebe umgehend durchzuführen und die gestiegenen Holzpreise auszunutzen!“

Forstamtsrat Stefan Ludwig vom Forstrevier Egloffstein zeigt bei Kasberg einen Käferhieb vor, der vorbildlich gelaufen ist. Er erläutert, im Sommer bereits viele fleißige Waldbesitzer erlebt zu haben, die ihre Wälder kontrolliert und erkannten Käferbefall rechtzeitig ausgeräumt zu haben. „Bitte resignieren Sie nicht, wenn Sie trotzdem im Winter erneuten Befall feststellen. Es ist aber unsere Chance, im Winter den Käfer zu bremsen. Alles Befallene muss rechtzeitig raus!“

Private Waldbesitzer können sich von ihrem zuständigen Forstrevier (www.aelf-ba.bayern.de) kostenlos beraten lassen. Insektizidfreie und wirksame Käferbekämpfung kann vom AELF finanziell gefördert werden.