Grü­ne aus Stadt­rat und Kreis­tag Bam­berg wol­len an gemein­sa­mer Ener­gie­wen­de festhalten

Symbol Bild Green Deal

Die Grü­nen ste­hen dem Vor­stoß der SPD-Kreis­tags­frak­ti­on, wonach die Stadt­wer­ke Bam­berg aus den Regio­nal­wer­ken aus­stei­gen sol­len, skep­tisch gegenüber.

„Die Regio­nal­wer­ke wur­den vor acht Jah­ren von Stadt und Land­kreis Bam­berg gegrün­det, um das gemein­sa­me Ziel Ener­gie­aut­ar­kie bis 2035 zu errei­chen. Selbst­ver­ständ­lich kön­nen wir dies nur gemein­sam und in enger Zusam­men­ar­beit von Stadt und Land errei­chen“, mahnt der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der grü­nen Kreis­tags­frak­ti­on Bernd Fricke und ergänzt: „In den näch­sten Wochen wer­den im Land­rats­amt drei wich­ti­ge Per­so­nal­stel­len im Bereich Kli­ma neu besetzt. Die­se neue Ener­gie braucht star­ke Strukturen.“

Die Stadt­wer­ke Bam­berg als hand­lungs­fä­hig­sten Akteur vor­schnell die­ser bestehen­den Struk­tur zu ent­rei­ßen, wür­de nach Ansicht der Grü­nen dem wich­ti­gen Anlie­gen der Ener­gie­wen­de und des Kli­ma­schut­zes einen Bären­dienst erweisen.

„Erst vor weni­gen Wochen fass­te die Stadt Bam­berg bei einer histo­ri­schen Kli­ma-Son­der­sit­zung zahl­rei­che Beschlüs­se“, so Andre­as Eichen­se­her, ener­gie­po­li­ti­scher Spre­cher der Stadt­rats­frak­ti­on GRÜ­NES BAMBERG/​ÖDP/​Volt. „Wir kön­nen die wich­ti­gen und ehr­gei­zi­gen Zie­le des Aus­baus der erneu­er­ba­ren Ener­gien aber natür­lich nicht allei­ne auf den Flä­chen der Stadt Bam­berg errei­chen, wir brau­chen dafür mehr regio­na­le Koope­ra­ti­on – und nicht weniger.“

Einer gene­rel­len Neu­struk­tu­rie­rung der Regio­nal­wer­ke ver­sper­ren sich die Grü­nen dabei nicht. Seit Ein­füh­rung der 10H-Rege­lung in Bay­ern ist die Bilanz der Regio­nal­wer­ke schließ­lich kein beson­de­res Ruh­mes­blatt. Der eigent­li­che Geschäfts­be­reich der Regio­nal­wer­ke, die Ener­gie­wen­de vor­an­zu­trei­ben, wird zur Zeit nicht erfüllt. „Es gibt kei­nen kla­ren Geschäfts­plan, nicht mal eine pro­fes­sio­nel­le Geschäfts­füh­rung“, so Kreis­rat Tho­mas Ochs. „Wir soll­ten uns das näch­ste hal­be Jahr Zeit geben, kla­re Zie­le für die Regio­nal­wer­ke zu for­mu­lie­ren und dann ent­schei­den mit wel­cher Struk­tur wir die­se Zie­le umset­zen kön­nen“, so Fricke. Die Grü­nen kön­nen sich dabei z.B. vor­stel­len, dass die Regio­nal­wer­ke gezielt auf Pho­to­vol­ta­ik set­zen. Eine gute Grund­la­ge dafür ist das Solar­flä­chen­ka­ta­ster für die Regi­on, das bis­her kaum umge­setzt wur­de, schla­gen Eichen­se­her und Fricke vor. In wel­cher Struk­tur dies am besten gelin­gen kann, soll im kom­men­den hal­ben Jahr umfas­send dis­ku­tiert und beschlos­sen werden.