Bam­berg: Ana­lo­ger Vor­le­se­tag zum digi­ta­len Nachhören

Bild­col­la­ge mit den Vor­le­sen­den (im Uhr­zei­ger­sinn): Adri­an Gro­del, Ste­fa­nie Rich­ter, Ste­phan Bach, 2. Bür­ger­mei­ster Jonas Glü­sen­kamp, 3. Bür­ger­mei­ster Wolf­gang Metz­ner, Dr. Mat­thi­as Pfeu­fer /​Bilder: Stadt Bamberg

Das städ­ti­sche Bil­dungs­bü­ro brach­te zum bun­des­wei­ten Vor­le­se­tag Bil­dungs­ein­rich­tun­gen mit Vor­le­se­rin­nen und Vor­le­sern zusammen

Am 20. Novem­ber, dem bun­des­wei­ten Vor­le­se­tag, haben sich trotz der schwie­ri­gen Bedin­gun­gen Vor­le­se­rin­nen und Vor­le­ser auf den Weg gemacht, um Jung und Alt aus Büchern rund um das Rah­men­the­ma „Euro­pa und die Welt“ vor­zu­le­sen. Die Koor­di­na­ti­on der Ein­sät­ze unter strik­ten Coro­na-Hygie­ne­re­geln hat das Bil­dungs­bü­ro gemein­sam mit den Bam­ber­ger Lese­freun­den übernommen.

Am Vor­le­se­tag 2020 konn­ten sich vie­le Bam­ber­ger Bil­dungs­ein­rich­tun­gen über eine Abwechs­lung im All­tag freu­en. So lasen der Zwei­te und Drit­te Bür­ger­mei­ster, der Bil­dungs­re­fe­rent, die Lei­te­rin der Volks­hoch­schu­le, der Schrift­stel­ler Paul Maar, Schau­spie­ler des Thea­ters im Gärt­ner­vier­tel und des E.T.A.-Hoffmann Thea­ters, Ver­tre­ter der Medi­en­grup­pe Ober­fran­ken oder der Jugend­ko­or­di­na­tor des FC Ein­tracht Bam­berg und vie­le wei­te­re vor. Eine beson­de­re Lesung erleb­ten die Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner des Cari­tas-Pfle­ge­zen­trum St. Wal­bur­ga. Der Schau­spie­ler Ste­phan Bach las in der Kapel­le der Ein­rich­tung aus „Max und Moritz“ vor. Die Lesung wur­de digi­tal in alle Spei­se­räu­me über­tra­gen, sodass inter­es­sier­te Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner zuhö­ren und genie­ßen konnten.

Bei allen statt­fin­den­den Vor­le­se­ak­tio­nen wur­den in Abspra­che mit den Ein­rich­tun­gen die gel­ten­den Hygie­ne­kon­zep­te strikt ein­ge­hal­ten. Der Vor­le­se­tag war damit zwar anders als in den Jah­ren zuvor, aber die Rück­mel­dun­gen waren durch­weg posi­tiv. Sowohl für die Vor­le­se­rin­nen und Vor­le­ser als auch für die Kin­der, Jugend­li­chen und Erwach­se­nen war der Vor­le­se­tag ein Erleb­nis und eine will­kom­me­ne Abwechslung.

Digi­ta­le Lesungen

Ein klei­ner Trost: Für alle, die nicht in den Genuss einer Prä­senz­le­sung kom­men konn­ten, gibt es die Mög­lich­keit, auf der Sei­te www​.bil​dungs​re​gi​on​-bam​berg​.de/​b​u​n​d​e​s​w​e​i​t​e​r​-​v​o​r​l​e​s​e​tag digi­ta­le Lesun­gen zu hören. Sowohl der Drit­ter Bür­ger­mei­ster Wolf­gang Metz­ner als auch das Team der Stadt­bü­che­rei haben Vor­le­se­vi­de­os auf­ge­nom­men, die zum Nach­hö­ren zur Ver­fü­gung ste­hen. Vom Bil­dungs­bü­ro des Land­krei­ses wur­den und wer­den zudem Vor­le­se­vi­de­os von Bür­ge­rin­nen und Bür­gern aus Stadt und Land­kreis gesam­melt, die in ihren Erst­spra­chen (u. a. Tür­kisch, Ara­bisch, Ita­lie­nisch, Eng­lisch) vor­le­sen. So kom­men die Geschich­ten auch in die­sen Zei­ten direkt nach Hause.

Für die Kin­der­gär­ten gilt: Auf­ge­scho­ben ist nicht aufgehoben

Die aktu­el­len Richt­li­ni­en lie­ßen das Vor­le­sen in eini­gen Ein­rich­tun­gen, etwa den Kin­der­gär­ten oder in eini­gen Senio­ren­ein­rich­tun­gen, nicht zu. Die abge­sag­ten Vor­le­se­ak­tio­nen wer­den nach­ge­holt, sobald es die Pan­de­mie zulässt. Denn Lesen und Vor­le­sen ist nicht nur an einem Tag wich­tig, son­dern das gan­ze Jahr über.

Vor(lesen) ist wichtig!

Stu­di­en aus der Bil­dungs­for­schung zei­gen, wie wich­tig die frü­he und umfas­sen­de För­de­rung von Sprach­kom­pe­ten­zen für den gesam­ten Bil­dungs­weg ist – sei es durch Selbst­le­sen oder durch Vor­le­sen. Daten des Natio­na­len Bil­dungs­pa­nels (NEPS), das am Bam­ber­ger Leib­niz-Insti­tut für Bil­dungs­ver­läu­fe (LIf­Bi) behei­ma­tet ist, zei­gen bei­spiels­wei­se, dass ein früh erwor­be­ner rei­cher Wort­schatz auch den Erwerb natur­wis­sen­schaft­li­cher Kom­pe­ten­zen von Kin­dern posi­tiv beein­flusst. „Gera­de jetzt ist sprach­li­che För­de­rung sehr wich­tig, damit bestehen­de Ungleich­hei­ten in der schwie­ri­gen Zeit der Coro­na-Kri­se nicht noch grö­ßer wer­den“, so Cor­du­la Artelt, Direk­to­rin des LIf­Bi und eine der Bam­ber­ger Vorleserinnen.

Neue Ehren­amt­li­che willkommen

Bei den Bam­ber­ger Lese­freun­den enga­gie­ren sich vie­le Bam­ber­ger Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ehren­amt­lich und lesen wöchent­lich in ver­schie­de­nen Ein­rich­tun­gen oder bei Kin­dern zuhau­se vor. Neue Ehren­amt­li­che sind immer will­kom­men, denn die Kin­der pro­fi­tie­ren von der zusätz­li­chen Sprach­för­de­rung. Wer Lust hat, sich zu enga­gie­ren, kann sich bei Kri­sti­na Stocks, Pro­jekt­ko­or­di­na­to­rin der Bam­ber­ger Lese­freun­de bei der AWO unter lesefreunde@​awo-​bamberg.​de oder 0951–917009-36 melden.