Bamberger Dekanatssynode digital: Finanzen, Entwicklung und Bericht des Dekans

Symbol-Bild Religion / Christlich

„Wenn wir gemeinsam auf die zurückliegenden Monate der Corona-Krise blicken, dann wurde darin – und wird es auch aktuell – tatsächlich viel abgesagt. Aber Wesentliches ist eben nicht abgesagt – Glaube, Hoffnung und Liebe, das Gebet.“ Mit diesen Worten schloss Dekan Hans-Martin Lechner seinen Bericht auf der Herbstsynode des Evang.-Luth. Dekanatsbezirks Bamberg – die eben auch nicht abgesagt wurde, sondern im November 2020 in digitaler Form stattfand. Erstmalig trafen sich die 65 Synodalen nicht analog. Trotzdem konnten alle festgesetzten Tagesordnungspunkte und Abstimmungen durchgeführt werden.

Neben dem Haushaltsplan und der Jahresrechnung 2020 standen vor allem die Dekanatsentwicklung und bevorstehende Entwicklungen zum Landesstellenplan auf dem Programm. 2017 startete das Dekanat Bamberg mit den 20 dazugehörenden Gemeinden mit einer Dekanatssynode zum Thema „Profil und Konzentration“ in den von der Landeskirche angestoßenen Prozess. Nach einigen anderen Veranstaltungen sowie einem dekanatsweiten Kirchenvorstehertag, beschloss der Dekanatsausschuss sich auch im Bamberger Dekanat auf den Weg der Dekanatsentwicklung zu machen. Dazu wurde eine Steuerungsgruppe eingesetzt, die den Entwicklungsprozess begleiten und steuern sollte. Im Frühjahr 2020 wurde der Prozess der Landesstellenplanung seitens der Landeskirche vorwärtsgebracht und fließt nun in den Dekanatsentwicklungsprozess ein.

Kirche in Corona-Zeiten – von analog bis digital

Im „Bericht des Dekans“ ließ Dekan Hans-Martin Lechner das Jahr noch einmal Revue passieren: „Sehr viel war angesagt in den ersten Monaten des Jahres 2020, ganz zu schweigen von dem vielen Weiteren, das in dieser Zeit in den Kirchengemeinden, in den Werken und Diensten unseres Dekanatsbezirkes geschehen ist.“ Er erinnerte an den Start in das Jubiläumsjahr „1000 Jahre St. Stephan“, ökumenische Begegnungen und klare Positionierungen gegen rechtsradikale Aktionen. „Und dann kam Mitte März die große Absage aller unserer Veranstaltungen, auch der für den 20. März geplanten Dekanatssynode. Erstmals in der Geschichte der Christenheit mussten dann auch alle Gottesdienste in der Zeit vom 22. März bis zum 3. Mai abgesagt werden.“ Das sei aber richtig und wichtig gewesen, so der Dekan. Die Gemeinden hätten in dieser Zeit wieder alte Formen geistlichen Lebens für sich entdeckt, wie das bewusste Gebetsläuten. Auch neue, innovative Formen seien entstanden, wie der „Schnipselgottesdienst“, Gottesdienste im Live-Stream oder Kindergottesdienste „to go“. „Gerade wenn wir auf die aktuelle Entwicklung im Bereich der Gottesdienste sehen, sind Veränderungen wahrzunehmen, die auch verheißungsvoll sind für einen guten Weg in die Zukunft. Über die Gottesdienste auf digitalem Weg werden in der Regel viel mehr und auch ganz andere – eben schon auch viele Jugendliche – erreicht“, berichtete Dekan Lechner den Synodalen. „Liebe Damen und Herren, mit großem Engagement, Inspiration und Kraft ist außerordentlich viel in unseren Gemeinden geschehen und getan worden. Davon, dass sich Kirche in dieser schweren Zeit weggeduckt hätte, kann nach meiner festen Überzeugung überhaupt keine Rede sein. Das macht einmal mehr auch der kurze Blick hin zu unseren Werken und Diensten deutlich.“

Stichwort Dekanatssynode

Die Dekanatssynode ist das demokratisch verfasste „Parlament“ eines evangelischen Dekanats. Vertreterinnen und Vertreter aus den Kirchenvorständen und den Einrichtungen des Dekanatsbezirks beraten und entscheiden hier gemeinsam über die Ausrichtung der kirchlichen Arbeit vor Ort.