Phy­si­ke­rin der Uni­ver­si­tät Bay­reuth erhält Max-Born-Preis 2020

Symbolbild Bildung
Prof. Dr. Anna Köhler, Universität Bayreuth. Foto: UBT.

Prof. Dr. Anna Köh­ler, Uni­ver­si­tät Bay­reuth. Foto: UBT.

Pro­fes­sor Dr. Anna Köh­ler, Expe­ri­men­tal­phy­si­ke­rin an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, ist von der Deut­schen Phy­si­ka­li­schen Gesell­schaft (DPG) und vom bri­ti­schen Insti­tu­te of Phy­sics (IOP) mit dem Max-Born-Preis 2020 aus­ge­zeich­net wor­den. Der nach dem deut­schen Phy­si­ker, Mathe­ma­ti­ker und Nobel­preis­trä­ger benann­te Preis wird seit 1973 jähr­lich für her­aus­ra­gen­de For­schungs­bei­trä­ge zur Phy­sik ver­ge­ben. Pro­fes­sor Dr. Anna Köh­ler ist nach 47 Wis­sen­schaft­lern die erste Wis­sen­schaft­le­rin, die die­se Aus­zeich­nung erhält.

Prof. Dr. Anna Köh­ler ist Inha­be­rin des Lehr­stuhls für Opto­elek­tro­nik wei­cher Mate­rie an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth. In ihrer heu­ti­gen Pres­se­mit­tei­lung wür­digt die DPG ihre „bahn­bre­chen­den Arbei­ten zur Pho­to­phy­sik von orga­ni­schen Halb­lei­tern“. Orga­ni­sche Halb­lei­ter­ma­te­ria­li­en haben den Vor­zug, dass sie tech­no­lo­gisch attrak­ti­ve Eigen­schaf­ten von Kunst­stoff mit elek­tri­scher Leit­fä­hig­keit kom­bi­nie­ren. Sie wer­den daher immer häu­fi­ger in TV-Bild­schir­men, falt­ba­ren Dis­plays in Smart­phones oder bieg­sa­men Solar­zel­len aus orga­ni­schen Halb­lei­ter-Foli­en ein­ge­setzt. Die DPG hebt vor allem die Lei­stun­gen der Bay­reu­ther Preis­trä­ge­rin in der Grund­la­gen­for­schung her­vor, ins­be­son­de­re zu „Tri­plett-Zustän­den, zur Dis­so­zia­ti­on von Exzit­onen und zur inter­mo­le­ku­la­ren Wech­sel­wir­kung von Chro­mo­pho­ren in pi-kon­ju­gier­ten Poly­me­ren“. Dies sind Kunst­stof­fe mit nur lose gebun­de­nen Elek­tro­nen, die Halb­leit­er­ei­gen­schaf­ten besitzen.

„Es freut mich sehr, dass die DPG mit die­sem hoch­an­ge­se­he­nen Preis unse­re phy­si­ka­li­sche Grund­la­gen­for­schung in Bay­reuth aus­zeich­net, die eine unab­ding­ba­re Vor­aus­set­zung für die Ent­wick­lung von High-Tech-Mate­ria­li­en und inno­va­ti­ven Pro­duk­ten dar­stellt, bei­spiels­wei­se im Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Ener­gie­be­reich. Die heu­te ver­öf­fent­lich­te Ent­schei­dung der DPG ist eine gro­ße Ehre – nicht nur für mich, son­dern zugleich für alle Mit­glie­der unse­res For­schungs­teams, ohne deren jah­re­lan­ges Enga­ge­ment die bis­he­ri­gen For­schungs­er­fol­ge nicht mög­lich gewe­sen wären“, sagt Prof. Dr. Anna Köhler.

Die Bay­reu­ther Phy­si­ke­rin koor­di­niert an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth ein inter­kon­ti­nen­ta­les For­schungs­netz­werk auf dem Gebiet der Orga­ni­schen Leucht­di­oden (OLEDs), das von der Euro­päi­schen Uni­on geför­dert wird. Von 2013 bis 2016 war sie Vize­prä­si­den­tin der Uni­ver­si­tät Bay­reuth für den Bereich Inter­na­tio­na­le Ange­le­gen­hei­ten und Diversität.

Der Max-Born-Preis wird von der DPG und dem Insti­tu­te of Phy­sics (IOP) mit Sitz in Lon­don im jähr­li­chen Wech­sel einer Phy­si­ke­rin oder einem Phy­si­ker in Deutsch­land bzw. Groß­bri­tan­ni­en zuer­kannt. Den Max-Born-Preis 2021 erhält, wie die DPG heu­te eben­falls bekannt gab, die bri­ti­sche Astro­phy­si­ke­rin Prof. Dr. Hiranya Peiris.