Bay­reu­ther Frau­en­be­auf­trag­te laden zur Lichterkette

Am 25. Novem­ber ist Inter­na­tio­na­ler Tag gegen Gewalt an Frau­en – Akti­on in der Fußgängerzone

Am Mitt­woch, 25. Novem­ber, um 17.30 Uhr, fin­det anläss­lich des Inter­na­tio­na­len Tags gegen Gewalt an Frau­en eine Lich­ter­ak­ti­on in der Fuß­gän­ger­zo­ne Maxi­mi­li­an­stra­ße statt. Unter dem Mot­to „Frau­en ste­hen auf“ wird auf die Situa­ti­on kör­per­lich und see­lisch miss­han­del­ter Mäd­chen und Frau­en sowie auf die zuneh­men­de Zahl von weib­li­chen Todes­op­fern auf­grund von Gewalt­ak­ten auf­merk­sam gemacht. Das Tra­gen einer Mund-Nase- Bedeckung und die Ein­hal­tung des Min­dest­ab­stan­des von 1,50 Metern sind zwin­gen­de Vor­aus­set­zung für eine Teil­nah­me an der Lichterkette.

Ver­an­stal­ter der Akti­on sind die Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­te der Stadt Bay­reuth, die Evan­ge­li­schen Deka­nats­frau­en­be­auf­trag­ten, das Katho­li­sche Deka­nat und die Ver.di-Frauen. Bereits um 17 Uhr führt eine Andacht in der Stadt­kir­che unter der Lei­tung von Pfar­re­rin Man­ja Brall in das The­ma ein.

Eben­falls anläss­lich des Inter­na­tio­na­len Tags gegen Gewalt an Frau­en hängt für eine Woche auf dem La-Spe­zia-Platz die für die­sen Gedenk­tag geschaf­fe­ne blaue Fah­ne mit der Auf­schrift „frei leben – ohne Gewalt“. Mit ihr will Terre des Femmes, eine Orga­ni­sa­ti­on, die sich seit vie­len Jah­ren für die Ver­wirk­li­chung der Men­schen­rech­te für Frau­en ein­setzt, ein Zei­chen gegen Gewalt an Frau­en setzen.

Jede drit­te Frau in Deutsch­land ist min­de­stens ein­mal in ihrem Leben von phy­si­scher und/​oder sexua­li­sier­ter Gewalt betrof­fen. Im ver­gan­ge­nen Jahr gab es 115.000 weib­li­che Gewalt­op­fer. Eine Kri­mi­nal­sta­ti­stik des Bun­des­kri­mi­nal­am­tes zeigt, in wel­chem Umfang und mit wel­chen Aus­prä­gun­gen Gewalt in Paar­be­zie­hun­gen bei der Poli­zei bekannt wird. Bei cir­ca 80.000 Frau­en han­del­te es sich um vor­sätz­li­che Kör­per­ver­let­zung und in etwa 300 Fäl­len kam es zu ver­such­ten oder voll­ende­ten Mord- und Tot­schlags­de­lik­ten. Dazu kom­men sexu­el­le Nöti­gung, Stal­king, Ver­ge­wal­ti­gung und Zwangs­pro­sti­tu­ti­on. Neben den ange­zeig­ten Vor­fäl­len muss zusätz­lich mit einer hohen Dun­kel­zif­fer gerech­net wer­den. Häus­li­che Gewalt fin­det sich in allen sozia­len Schich­ten und macht auch nicht vor dem Alter halt.

In Zei­ten der Coro­na-Pan­de­mie kann die Gefahr eines Anstiegs von Gewalt­ta­ten zuneh­men. Wenn sozia­le Kon­tak­te ein­ge­schränkt wer­den und Fami­li­en die mei­ste Zeit auf eng­stem Raum zusam­men­le­ben, kann es zu ver­stärk­ten Span­nun­gen kom­men, beson­ders dann, wenn die Eltern auch Kin­der betreu­en und arbei­ten müs­sen. Sol­che Kri­sen kön­nen Stress, Über­la­stung und exi­sten­zi­el­le Sor­gen aus­lö­sen mit der Fol­ge von Streit und Aggres­si­on bis hin zu offe­ner Gewalt.

Bera­ten­de Ansprechpartner/​innen fin­den Frau­en unter ande­rem beim bun­des­wei­ten Hil­fe­te­le­fon rund um die Uhr unter der Tele­fon­num­mer 08000 116 016. Das Bera­ter­team stellt auch die Kon­tak­te zu den Unter­stüt­zungs­ein­rich­tun­gen vor Ort her, in Bay­reuth zu Ava­lon und zum Frauenhaus.