Gedan­ken zum Buß- und Bettag

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Die­ser Tag im tri­sten Novem­ber lässt kei­ne fro­he Festags­lau­ne auf­kom­men. Es gibt kei­ne Geschen­ke, kei­nen Fei­er­tags­schmuck in den Häu­sern. Was „Buße“ heißt, hat die Schwe­ster des frü­he­ren Reichs­prä­si­den­ten Hin­den­burg kurz so aus­ge­drückt: 1. Halt! 2. Kehrt! 3. Marsch!

Wir sol­len inne­hal­ten, um nach­zu­den­ken, ob wir uns noch auf dem rich­ti­gen Weg befin­den in Fami­lie, Beruf, Poli­tik und Kir­che. Der All­tag mit sei­nem Trott, sei­ner Hek­tik ver­führt uns ja zu einer gewis­sen Betriebsblindheit.

„Kehrt!“ bedeu­tet, dass wir nicht ach­sel­zuckend, resi­gnie­rend oder gar spöt­tisch wei­ter­wur­steln dür­fen. Viel­mehr geht es dar­um, den Irr­weg zu ver­las­sen, das Leben neu auf Gott aus­zu­rich­ten. Das braucht per­sön­li­che Klar­heit, Mut und Geduld. Das braucht auch die Gemein­schaft mit Gleich­ge­sinn­ten, die mein Los mit­tra­gen, mich ertra­gen, mich aber auch warnen.

Nun sind wir schon im drit­ten Teil der Buße: Glau­be ist kein Gedan­ken­spiel, kei­ne Dis­kus­si­on für schö­ne Stun­den, son­dern ein kon­kre­ter Weg. Der Mensch soll ja heu­te lebens­lang ler­nen, aber nicht nur im Beruf, bit­te auch den Glau­ben. Vie­le sind reli­gi­ös im Kin­des­al­ter stecken­ge­blie­ben und kön­nen des­halb Unglück und Elend nicht mit dem „lie­ben Gott“ ihrer Kin­der­zeit ver­ein­ba­ren. Der Glau­be führt durch Höhen und Tie­fen, durch Zwei­fel und Durst­strecken. So wer­den wir inner­lich reifer.

Kraft­quel­le der Buße, Zen­trum des Glau­bens, ist und bleibt aber das Gebet: Wer betet, fühlt sich gebor­gen in Got­tes Hand, auch wenn er Gott nicht immer ver­ste­hen kann. Wer betet, wird ruhi­ger, beson­ne­ner, des­sen Leben gewinnt Tie­fe und ech­te Freu­de, nicht zu ver­wech­seln mit dem bil­li­gen Kla­mauk unse­rer Zeit.

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind