Bam­berg: Vor­trags­rei­he des Zen­trums für Mit­tel­al­ter­stu­di­en star­tet online

Symbolbild Bildung

For­schen­de aus ganz Deutsch­land lie­fern neue Erkennt­nis­se: Die erste Red­ne­rin blickt dabei auf die Obe­re Pfar­re in Bamberg.

Das Sakra­ments­haus in der Obe­ren Pfar­re in Bam­berg, mit­tel­al­ter­li­che Frau­en­heil­kun­de oder Mär­ty­rer­lie­der des 16. Jahr­hun­derts – das Zen­trum für Mit­tel­al­ter­stu­di­en (ZeMas) an der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät hat im Rah­men der Vor­trags­rei­he „Medi­ävi­sti­sches Ober­se­mi­nar“ ins­ge­samt zehn Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler aus Bam­berg und ganz Deutsch­land zu Gast, die aktu­el­le Pro­jek­te und neue Erkennt­nis­se aus der Mit­tel­al­ter­for­schung beleuch­ten. Inter­es­sier­te haben im Win­ter­se­me­ster 2020/2021 mon­tags ab 19 Uhr die Mög­lich­keit, die Vor­trä­ge kosten­frei und online zu ver­fol­gen. Den Auf­takt gibt am 16. Novem­ber 2020 Marie-Lui­se Kosan von der Uni­ver­si­tät Bam­berg: Sie erforscht das Sakra­ments­haus der Obe­ren Pfar­re in Bamberg.

„Im 13. Jahr­hun­dert wur­de die Leh­re von der leib­li­chen Prä­senz Chri­sti in der geweih­ten Hostie dog­ma­tisch fest­ge­legt“, erklärt Marie-Lui­se Kosan. Die Hostie wur­de im Spät­mit­tel­al­ter in der Regel im mit einer Git­ter­tür ver­schlos­se­nen Sakra­ments­haus auf­be­wahrt. Der „Leib Chri­sti“ war des­halb nur beschränkt visu­ell erfahr­bar. „Mit der zuneh­men­den bild­li­chen Aus­stat­tung der Sakra­ments­häu­ser ergab sich ein Span­nungs­ver­hält­nis zwi­schen dem visu­ell ent­zo­ge­nen cor­pus chri­sti und den visu­ell wirk­mäch­ti­gen Bil­dern“, erklärt die Kunst­hi­sto­ri­ke­rin. Anhand der um 1392/1422 ent­stan­de­nen Sakra­ments­ni­sche der Bam­ber­ger Obe­ren Pfarr­kir­che zeigt sie in ihrem Vor­trag, wie Bil­der für Gläu­bi­ge zum ver­mit­teln­den Ele­ment zwi­schen Selbst­re­fle­xi­on, Selbst- und Got­tes­er­kennt­nis wurden.

Am 23. Novem­ber zeich­net Kat­ja Tho­de vom Dith­marscher Lan­des­mu­se­um in Mel­doft in ihrem Vor­trag Lan­des­aus­bau und Wüstung im Nord­schwarz­wald nach und beschreibt, wie Rodun­gen zur Quel­le länd­li­cher Lebens­wel­ten werden.

Das kom­plet­te Pro­gramm der Rei­he sowie die Zugangs­da­ten zu den Vor­trä­gen gibt es unter www​.uni​-bam​berg​.de/​z​e​m​a​s​/​n​ews