Shut­tle-Modell­re­gi­on Ober­fran­ken: Test­be­trieb hat begonnen

Fahr­gast­be­trieb star­tet im neu­en Jahr

Im vom Bun­des­mi­ni­ste­ri­um für Ver­kehr und Infra­struk­tur (BMVI) geför­der­ten For­schungs­pro­jekt konn­ten in den letz­ten Wochen gro­ße Fort­schrit­te erzielt wer­den. Im Okto­ber waren Inge­nieu­re des fran­zö­si­schen Shut­tle-Her­stel­lers NAVYA in Rehau und Kro­nach vor Ort, um die Shut­tles für den Betrieb vor­zu­be­rei­ten. Nach den erfolg­rei­chen Arbei­ten war es in bei­den Städ­ten erst­mals mög­lich, die geplan­ten Rou­ten im auto­ma­ti­sier­ten Modus zu befah­ren. Sowohl die engen Kopf­stein­pfla­ster­stra­ßen in der obe­ren Stadt in Kro­nach als auch die Rou­te in Rehau kön­nen vom Shut­tle gut befah­ren wer­den. Im Anschluss an die­sen Mei­len­stein wur­den sowohl die Fahr­zeu­ge und als auch die Strecken vom TÜV geneh­migt und zugelassen.

Betriebs­vor­be­rei­tung in Hof steht an

In der Hofer Innen­stadt wer­den die Inge­nieu­re noch im Novem­ber vor Ort sein und mit den Test­fahr­ten begin­nen. Es wird ange­strebt, in die­sem Monat alle not­wen­di­gen Geneh­mi­gun­gen für den Betrieb zu erlan­gen. Die umfang­rei­chen Vor­ar­bei­ten sind größ­ten­teils abge­schlos­sen. Bei­spiels­wei­se wur­den die geeig­ne­ten Lade­mög­lich­kei­ten für die Fahr­zeu­ge geschaf­fen und eine GNSS-Ortungs­an­ten­ne instal­liert. Mit die­sem Signal kann die Posi­ti­on der Shut­tles zu jeder Zeit exakt bestimmt wer­den. Zusätz­lich scannt das selbst­fah­ren­de Fahr­zeug mit sei­nen vie­len Sen­so­ren die direk­te Umge­bung, sodass eine Loka­li­sie­rung über zwei Wege per­ma­nent sicher­ge­stellt ist. Zum Betrieb wer­den den Fahr­zeu­gen die zu fah­ren­den Rou­ten inklu­si­ve der Ver­kehrs­re­geln ein­pro­gram­miert. Sie fah­ren die­se dann wie auf einer digi­ta­len Schie­ne mit einer Geschwin­dig­keit von bis zu 18 km/​h ab. Außer­dem kön­nen die Shut­tles mit einem Teil der Ampel­an­la­gen über ein Funk­si­gnal kommunizieren.

Öffent­li­cher Betrieb erst 2021 – Test­fahr­ten in allen drei Städten

Auch wenn die Fahr­zeu­ge bereits auf den Stra­ßen zu sehen sind, ist eine Mit­fahrt noch nicht mög­lich. Ein vor­zei­ti­ger Beginn des Fahr­gast­be­triebs wird der­zeit wegen der ver­schärf­ten Kon­takt­be­schrän­kun­gen auf­grund der Coro­na-Pan­de­mie aus­ge­schlos­sen. Der Betrieb mit Fahr­gä­sten soll, wie zu Pro­jekt­be­ginn geplant, Anfang näch­sten Jah­res begin­nen. In der Zwi­schen­zeit wird wei­ter­hin eif­rig gete­stet, um die Per­for­mance der Shut­tle zu über­prü­fen und opti­mie­ren, sodass ein rei­bungs­lo­ser Betrieb sicher­ge­stellt wer­den kann.

All­ge­mei­nes zum Projekt

Das vom Bun­des­mi­ni­ste­ri­um für Ver­kehr und digi­ta­le Infra­struk­tur geför­der­te For­schungs­pro­jekt Shut­tle-Modell­re­gi­on Ober­fran­ken (SMO) ver­folgt das Ziel, den Betrieb von ins­ge­samt sechs teil­au­to­ma­ti­siert fah­ren­den Shut­tles im öffent­li­chen Stra­ßen­raum zu erpro­ben. Die Fahr­zeu­ge bie­ten jeweils Platz für maxi­mal zehn Fahr­gä­ste und wer­den ab 2021 in Kro­nach, Hof und Rehau mit Fahr­gä­sten unter­wegs sein. Die ver­schie­de­nen Anwen­dungs­fäl­le tou­ri­sti­scher Ver­kehr (Kro­nach), Anbin­dung Bahn­hof-Innen­stadt (Hof) – bei­de als Ergän­zung zum ört­li­chen ÖPNV – sowie der Werks­ver­kehr in Rehau hel­fen dabei, die inno­va­ti­ve Mobi­li­täts­form im Live­be­trieb zu erpro­ben und neue Markt­mo­del­le zu ent­wickeln. Die Shut­tles ver­keh­ren in Hof und Kro­nach auf neu geschaf­fe­nen Lini­en und ergän­zen somit die bis­he­ri­gen inner­städ­ti­schen ÖPNV-Ange­bo­te. In Rehau ver­keh­ren die Shut­tles zunächst als Werks­ver­kehr für die REHAU AG + Co. Erst zu einem spä­te­ren Zeit­punkt im Jahr 2021 wird der Betrieb öffent­lich zugäng­lich sein.

Die Bevöl­ke­rung soll bei der Beur­tei­lung und Wei­ter­ent­wick­lung stets inten­siv mit ein­be­zo­gen wer­den. Hier­für wur­den von der Hoch­schu­le Coburg bereits eine Haus­halts­be­fra­gung über die Erwar­tun­gen der Bürger*innen zum Pro­jekt durch­ge­führt, die der­zeit aus­ge­wer­tet wird. Wei­te­re Befra­gun­gen folgen.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum Pro­jekt sind im Inter­net unter www​.shut​tle​-modell​re​gi​on​-ober​fran​ken​.de sowie auf den Face­book- und Twit­ter-Kanä­len des Pro­jek­tes erhält­lich. Zudem ist das Hofer Leit­war­ten­bü­ro (Lud­wig­stra­ße 75) diens­tags und don­ners­tags von 16:00 Uhr bis 17:00 Uhr für alle inter­es­sier­ten Bürger*innen geöffnet.

Das Pro­jekt­kon­sor­ti­um umfasst zehn Part­ner. Wäh­rend die Städ­te Hof und Rehau sowie die Land­krei­se Hof und Kro­nach die Fahr­rou­ten aus­wäh­len und vor­be­rei­ten, ver­ant­wor­ten die Part­ner DB Regio Bus und REHAU AG + Co den Fahr­gast­be­trieb. Valeo befasst sich vor allem mit der tech­ni­schen Wei­ter­ent­wick­lung ins­be­son­de­re im Bereich der Fahr­zeugsen­so­rik. Dar­über hin­aus sind die Hoch­schu­len Hof und Coburg sowie die Tech­ni­sche Uni­ver­si­tät Chem­nitz inten­siv mit For­schungs- und Ent­wick­lungs­auf­ga­ben im Pro­jekt­kon­text befasst. Koor­di­niert wird SMO durch den Kon­sor­ti­al­füh­rer Valeo in Kro­nach, unter­stützt durch die Ber­li­ner Mobi­li­täts­be­ra­tung Nuts One.