BN Forch­heim informiert:„Laubbläser zer­stö­ren Winterquartiere“

Igel. Foto: Pixabay/Alexas

Der Bund Natur­schutz (BN) bit­tet alle Gar­ten­be­sit­zer das Laub lie­gen zu las­sen und den Gar­ten igel­freund­lich zu gestal­ten. Wer drau­ßen zufüt­tern möch­te, kann das jetzt tun. Auf Laub­blä­ser soll­te ver­zich­tet werden.

Gute Ver­stecke sind für den Igel über­le­bens­wich­tig. Sie fin­den Win­ter­quar­tie­re unter Holz­ter­ras­sen, unter Sträu­chern, Laub- und Holz­hau­fen oder Gerä­te­schup­pen. Der Novem­ber ist für die Tie­re jedoch ein Monat mit Tücken. Man­che Igel befin­den sich bereits im Win­ter­schlaf. Weib­chen und Jung­tie­re sind aber häu­fig noch auf der Suche nach Nah­rung und einem Quar­tier für den Win­ter. Die Ord­nungs­lie­be der Men­schen bringt die Suche nach guten Ver­stecken voll­kom­men durch­ein­an­der. In vie­len Gär­ten wird der­zeit Laub gefegt, Hecken geschnit­ten, der Rasen gemäht – doch vor allem gelärmt. „Laub­sauger zer­stö­ren Win­ter­quar­tie­re oder ver­trei­ben die Igel durch ihren enor­men Lärm“, beklagt Dr. Ulrich Buch­holz, Kreis­grup­pen­vor­sit­zen­der des BN in Forch­heim. Doch nicht nur Igel sind gefähr­det. Die Gerä­te bedro­hen vor allem zahl­rei­che Klein­tie­re wie Wür­mer und Insek­ten, die durch die Besei­ti­gung des Laubs ihren Lebens­raum und die Nah­rungs­grund­la­ge ver­lie­ren. Also gera­de die Tie­re, die der Igel als Fleisch­fres­ser zum Über­le­ben braucht. Der BN bit­tet des­halb alle Gar­ten­be­sit­zer, auf Laub­sauger und Laub­blä­ser zu ver­zich­ten und statt­des­sen lie­ber wil­de Ecken mit Laub­hau­fen im Gar­ten ein­zu­rich­ten. „Win­ter­quar­tie­re, die durch eine über­trie­be­ne Gründ­lich­keit zer­stört wer­den, brin­gen unse­re Igel in gro­ße Bedräng­nis. Die erneu­te Suche nach einem alter­na­ti­ven Schlaf­platz, kostet die Tie­re viel Ener­gie und kann töd­lich enden“, weiß der Bio­lo­ge Ulrich Buchholz.

BN-Öko­tipp:

Wer kei­ne Mög­lich­keit für Laub- und Rei­si­g­ecken im Gar­ten hat, kann den Tie­ren ein fer­ti­ges Igel­haus anbie­ten und zufüt­tern. Gefres­sen wer­den ger­ne Rührei­er, Kat­zen­fut­ter, gekoch­tes Geflü­gel oder gebra­te­nes Hack­fleisch. Milch dage­gen scha­det den Tie­ren. Eine fla­che Scha­le mit fri­schem Was­ser soll­te in kei­nem Gar­ten feh­len. Ach­tung: Eine Füt­te­rung ohne zusätz­li­chen Unter­schlupf in der Nähe macht kei­nen Sinn. Fut­ter­stel­len wer­den von Igeln ger­ne ange­nom­men, fin­den die Tie­re dage­gen kein Ver­steck in der unmit­tel­ba­ren Umge­bung, müs­sen sie bei küh­len Tem­pe­ra­tu­ren weit lau­fen und ver­lie­ren ihre zuvor ange­fres­se­ne Ener­gie. Die beste Lösung ist des­halb immer ein Natur­gar­ten, in dem der Igel allei­ne zurechtkommt.

Igel­hil­fe – was ist erlaubt?

Der Igel ist eine beson­ders geschütz­te Tier­art. Nur kran­ke und ver­letz­te Igel dür­fen häus­lich auf­ge­nom­men und gepflegt wer­den. Sobald sich die­se Tie­re wie­der selbst erhal­ten kön­nen, müs­sen sie unver­züg­lich in die Frei­heit ent­las­sen wer­den. Für die Pfle­ge eines hilfs­be­dürf­ti­gen Igels reicht Tier­lie­be allein nicht aus. Igel­fin­der soll­ten sich in jedem Fall die nöti­ge Sach­kennt­nis aneig­nen oder im Zwei­fels­fall fach­kun­di­gen Rat ein­ho­len. Mehr Infos hier­zu fin­den Sie auf https://​www​.bund​-natur​schutz​.de/​o​e​k​o​l​o​g​i​s​c​h​-​l​e​b​e​n​/​t​i​e​r​e​n​-​h​e​l​f​e​n​/​i​gel