Offe­ner Brief der GEW zur Auf­recht­erhal­tung des Unter­richts­be­triebs in Zei­ten von Corona

Symbolbild Corona

„Kon­kre­te Maß­nah­men statt end­lo­ser Gespräche!“

Mit einem offe­nen Brief hat sich die Bil­dungs­ge­werk­schaft GEW heu­te an den Kul­tus­mi­ni­ster, die Frak­tio­nen im Baye­ri­schen Land­tag und die Öffent­lich­keit gewen­det. Dar­in for­dert sie auch anläss­lich des Schul­be­ginns nach den Feri­en end­lich kon­kre­te Maß­nah­men und die Ein­hal­tung der Für­sor­ge­pflicht. Nur so kön­nen groß­flä­chi­ge Schul­schlie­ßun­gen ver­hin­dert werden.

Heu­te sind wie­der 1.65 Mil­lio­nen Schüler*innen und ca. 140.000 Lehr­kräf­te in den Schul­be­trieb gestar­tet. Die Unsi­cher­heit nach dem sog. Schul­gip­fel vom 4. Novem­ber ist aller­dings noch grö­ßer. Setz­te das Kul­tus­mi­ni­ste­ri­um bis­her auf Prä­ven­ti­on, ist dies mit der Abschaf­fung des 3‑Stu­fen-Plans nun vorbei.

Dazu Ruth Bren­ner, GEW-Mit­glied im Haupt­per­so­nal­rat: „Die Stra­te­gie der „Prä­ven­ti­on“ weicht damit im Bil­dungs­be­reich der Stra­te­gie, Infek­tio­nen an Schu­len in Kauf zu neh­men und nur noch dar­auf zu reagie­ren. Ent­schei­den sol­len wei­ter­hin die loka­len und über­la­ste­ten Gesund­heits­äm­ter, aller­dings ohne Rah­men­vor­ga­be. Sicher­heit für die 140.000 Lehr­kräf­te sieht anders aus.“

Aus Sicht der GEW besteht die gro­ße Gefahr, dass es mit die­sem Vor­ge­hen lei­der zu mehr Schul­schlie­ßun­gen kom­men wird. Zudem weist die Bil­dungs­ge­werk­schaft auf die Für­sor­ge­pflicht der Staats­re­gie­rung und des Kul­tus­mi­ni­ste­ri­ums hin.

Dazu die stellv. Lan­des­vor­sit­zen­de Mar­ti­na Bor­gend­a­le: „Unse­rer Ansicht nach ist es den Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen an den Schu­len der­zeit auf­grund des Infek­ti­ons­ge­sche­hens nicht mög­lich, im Regel­be­trieb ihrer Für­sor­ge­pflicht gegen­über Kin­dern, Jugend­li­chen und jun­gen Erwach­se­nen in Bil­dungs­ein­rich­tun­gen und damit auch deren Fami­li­en in aus­rei­chen­dem Maße nach­zu­kom­men. Anton Salz­brunn, Lan­des­vor­sit­zen­der der GEW, ergänzt: „Es geht nicht an, dass die poli­tisch Ver­ant­wort­li­chen, wich­ti­ge prä­ven­ti­ve Maß­nah­men auf­ge­ben und damit einen wei­te­ren Anstieg von Infek­tio­nen und Erkran­kun­gen in Bil­dungs­ein­rich­tun­gen in Kauf neh­men. Das ist nicht ver­ein­bar mit den ver­fas­sungs­recht­li­chen Gebo­ten an die Staats­re­gie­rung und zudem der Für­sor­ge­pflicht des Dienst­her­ren sei­nen Beschäf­tig­ten gegenüber.“

In dem offe­nen Brief geht die GEW auf wei­te­re Aspek­te ein und stellt kon­kre­te For­de­run­gen. Unter ande­rem geht es um die vor­über­ge­hen­de Redu­zie­rung der Lehr­plä­ne und Stun­den­ta­feln, Arbeits­schutz­maß­nah­men für Lehr­kräf­te und das Ent­zer­ren der Schüler*innentransporte. Nur kon­kre­te Maß­nah­men wer­den dazu füh­ren, dass nicht noch mehr Schüler*innen und Lehr­kräf­te in Qua­ran­tä­ne geschickt wer­den müs­sen und damit Unter­richt ausfällt.

Den offe­nen Brief fin­den sie hier:

www​.gew​-bay​ern​.de/​o​f​f​e​n​e​r​b​r​i​e​f​-​s​c​h​ule