Sta­bi­li­sie­rungs­hil­fen für den Land­kreis Kulm­bach und sie­ben Kommunen

Kulm­bach, 06.11.2020: In Mün­chen hat am Don­ners­tag 05.11.2020 der „Ver­teil­aus­schuss“, ein Gre­mi­um aus Ver­tre­tern der Staats­re­gie­rung und der Kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­de, über die Anträ­ge der baye­ri­schen Kom­mu­nen an den Frei­staat auf Gewäh­rung zusätz­li­cher Finanz­aus­gleichs­mit­tel entschieden.

Für die Land­krei­se stan­den dabei ins­ge­samt 18 Mil­lio­nen Euro zur Ver­fü­gung, 35 der 71 baye­ri­schen Land­krei­se hat­ten in die­sem Jahr einen ent­spre­chen­den Bedarfs­zu­wei­sungs­an­trag an den Frei­staat gestellt.

Gestern Nach­mit­tag erreich­te Land­rat Klaus Peter Söll­ner – aktu­ell noch immer in häus­li­cher Qua­ran­tä­ne – die Nach­richt, dass dem Land­kreis Kulm­bach auf sei­nen Antrag für das Jahr 2020 ins­ge­samt 1,8 Mil­lio­nen Euro Son­der­mit­tel bewil­ligt wer­den, davon 300 000 Euro als Bedarfs­zuweisung und 1,5 Mil­lio­nen Euro als Sta­bi­li­sie­rungs­hil­fe. Das bedeu­tet mitt­ler­wei­le im ach­ten Jahr in Fol­ge einen zusätz­li­chen Mil­lio­nen­be­trag für den Kreishaushalt.

Land­rat Söll­ner zeig­te sich sehr erfreut, dass der Frei­staat ins­be­son­de­re in den aktu­ell schwie­ri­gen Zei­ten die­se „hervor­ragende finan­zi­el­le Unter­stüt­zung“ auf­recht­erhal­ten hat: „Die gewähr­ten Sta­bi­li­sie­rungs­hil­fen ver­bes­sern die Finanz­si­tua­ti­on des Land­krei­ses erheb­lich, wir wer­den die­se Mit­tel – wie vom Frei­staat vor­ge­ge­ben – zum Abbau der Ver­schul­dung und zur Ver­mei­dung neu­er Schul­den ein­setzen. Dies hilft natür­lich auch unse­ren Städ­ten und Gemein­den über die dadurch ein­tre­ten­de Ent­la­stung bei der Kreisumlage.“

Seit dem Jahr 2013 konn­te der Land­kreis Kulm­bach laut Land­rat Söll­ner den Schul­den­stand von rd. 25 Mil­lio­nen Euro auf mitt­ler­wei­le rd. 11 Mil­lio­nen Euro ver­rin­gern. Der Land­rat: „Dabei hat die finan­zi­el­le Unter­stüt­zung des Frei­staats dem Land­kreis Kulm­bach und sei­nen Kom­mu­nen sehr gehol­fen. Mein Dank gilt Mini­ster­prä­si­dent Dr. Mar­kus Söder, Staats­mi­ni­ster Albert Für­acker und unse­ren Abge­ord­ne­ten des Baye­ri­schen Land­tags für die Bereit­stel­lung der Mit­tel. Auch allen kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­den, hier­bei ins­be­son­de­re dem Baye­ri­schen Land­kreis­tag mit Prä­si­dent Land­rat Chri­sti­an Bern­rei­ter und Geschäfts­füh­rer Dr. Johann Kel­ler gilt unser herz­li­cher Dank. Der für 2020 bewil­lig­te Betrag ist für mich sicher­lich ein Stück weit auch als Aner­ken­nung unse­rer soli­den Haus­halts­füh­rung und unse­rer nach wie vor inten­si­ven Kon­so­li­die­rungs­an­stren­gun­gen zu sehen.“

Auch sie­ben Kom­mu­nen im Land­kreis Kulm­bach kom­men für die­ses Jahr in den Genuss von Bedarfs­zu­wei­sun­gen und Sta­bi­li­sie­rungs­hil­fen des Frei­staa­tes Bay­ern. Dies sind im Einzelnen:

Gra­fen­ge­haig 150.000 Euro, Hars­dorf 120.000 Euro, Kup­fer­berg 25.000 Euro, Markt­leu­gast 600.000 Euro, Press­s­eck 770.000 Euro, Stadt­stein­ach 770.000 Euro, Thur­n­au 400.000 Euro.

Bedarfs­zu­wei­sun­gen wer­den vom Frei­staat im Rah­men des kom­mu­na­len Finanz­aus­gleichs gewährt, um der außer­ge­wöhn­li­chen Lage und den beson­de­ren Auf­ga­ben von Städ­ten, Gemein­den und Land­krei­sen im Ein­zel­fall Rech­nung zu tra­gen. Als spe­zi­el­le Form der Bedarfs­zu­wei­sung wur­de ab 2012 das Instru­ment der Sta­bi­li­sie­rungs­hil­fen ein­ge­führt. Mit die­sen wer­den gezielt Kom­mu­nen unter­stützt, die von struk­tu­rel­len Pro­blem­stel­lun­gen und einer nega­ti­ven Ein­woh­ner­ent­wick­lung betrof­fen sind und sich unver­schul­det in einer finan­zi­ell schwie­ri­gen Situa­ti­on befin­den. Seit 2014 sind Sta­bi­li­sie­rungs­hil­fen dar­an geknüpft, dass durch die betref­fen­de Kom­mu­ne ein Haus­halts­kon­so­li­die­rungs­kon­zept erstellt und umge­setzt wird. Der Frei­staat hat die Finanzausgleichs­mittel für Bedarfs­zu­wei­sun­gen und Sta­bi­li­sie­rungs­hil­fen seit 2013 stark erhöht, im lau­fen­den Jahr ste­hen dafür lan­des­weit ins­ge­samt 120 Mil­lio­nen Euro zur Ver­fü­gung. Ein erheb­li­cher Teil die­ser Mit­tel fließt nach Oberfranken.