Bro­se Bam­berg star­tet in Ham­burg in die neue BBL-Sai­son – fünf Bam­ber­ger für Natio­nal­mann­schaf­ten nominiert

symbolbild basketball

Bro­se Bam­berg ist zum Sai­son­auf­takt in der easy­Cre­dit Bas­ket­ball Bun­des­li­ga bei den Ham­burg Towers gefor­dert. Spiel­be­ginn ist am Sonn­tag um 15 Uhr. Magen­taSport über­trägt die Par­tie wie gewohnt live und exklu­siv aus der Edel-Optics.de-Arena. Kom­men­ta­tor ist Arne Malsch.

Für die Ham­burg Towers ist es das erste Pflicht­spiel der neu­en Spiel­zeit, da die Nord­deut­schen nach Platz 17 der Vor­sai­son kein Start­recht am Magen­taSport BBL Pokal hat­ten. Anders aus­ge­drückt: das Spiel gegen Bro­se wird das erste „ech­te“ nach 254 Tagen sein. In der Vor­be­rei­tung teste­te das Team von Neu­trai­ner Pedro Cal­les ins­ge­samt sie­ben Mal, hol­te sechs Sie­ge, muss­te sich jedoch am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de im letz­ten Test­spiel bei den EWE Bas­kets Olden­burg mit 74:94 geschla­gen geben. Dabei aller­dings tra­ten die Ham­bur­ger ver­let­zungs­be­dingt ohne vier Spie­ler an. Zudem zog sich Nach­wuchs­hoff­nung Hen­drik Dre­scher bei der Par­tie einen Kreuz­band­riss zu. Auf die­sem Wege alles erdenk­lich Gute und schnel­le Gene­sung! Unklar hin­ge­gen ist, ob bei­spiels­wei­se der Ex-Bam­ber­ger Bryce Tay­lor am Sonn­tag ein­satz­fä­hig sein wird. Auch hin­ter Hans Bra­se steht wohl ein Fra­ge­zei­chen. Dafür hat sich aber ein ande­rer ehe­ma­li­ger Bro­se-Spie­ler bereits gut inte­griert. Kame­ron Tay­lor war gegen Olden­burg mit 22 Punk­ten bester Towers-Akteur. Über­haupt wirkt die Ham­bur­ger Mann­schaft bereits sehr gefe­stigt. Wie auch Bro­se haben die Han­se­städ­ter einen Umbruch vor der Sai­son voll­zo­gen. Neu­es Trai­ner­team, dazu vie­le neue Spie­ler. Ledig­lich Hol­latz, Rich und Ogun­si­pe sind aus dem letzt­jäh­ri­gen Kader noch dabei. In sechs Wochen Vor­be­rei­tung hat Cal­les sei­ne Mann­schaft – mit ver­let­zungs­be­ding­ten Hin­der­nis­sen – gut auf den Sai­son­start am Sonn­tag vor­be­rei­tet, wie er auf der ver­eins­ei­ge­nen Home­page sagt: „Auf­grund der deutsch­land­weit unter­schied­li­chen Rege­lun­gen im Umgang mit dem Coro­na-Virus war die Vor­be­rei­tung für jedes Team sicher­lich unter­schied­lich. Bei uns kam auch noch Ver­let­zungs­pech hin­zu. Eini­ge Spie­ler haben die kom­plet­te Sai­son­vor­be­rei­tung ver­passt, wes­we­gen wir als Team noch nicht so weit sind, wie wir es eigent­lich sein woll­ten.“ Den­noch wer­den Cal­les und sei­ne Mann­schaft alles dafür tun, um den ersten Bun­des­li­ga­heim­sieg der Geschich­te ein­zu­fah­ren. In der letz­ten Sai­son ist dies näm­lich nicht gelungen.

Bro­se Bam­berg ließ es ruhig, dafür umso kon­zen­trier­ter ange­hen. Nach dem Sechs-Tage-Trip der letz­ten Woche bekam das Team drei Tage frei. Die hat­te sich die Mann­schaft nach dem 37-Punk­te-Sieg zum Cham­pi­ons League-Auf­takt in Bolo­gna auch ver­dient, zeig­ten die Jungs von Johan Roi­jak­kers doch, zu was sie im Stan­de sind, wenn sie über 40 Minu­ten vor­ne und hin­ten enga­gier­ten Bas­ket­ball spie­len. Das soll und muss so auch gegen die Ham­burg Towers pas­sie­ren. Hel­fen dabei kann bereits Neu­zu­gang Devon Hall. Der 25-jäh­ri­ge US-Ame­ri­ka­ner kam am Wochen­en­de in Bam­berg an, absol­vier­te alle Tests ent­we­der nega­tiv oder mit Bra­vour und trai­niert seit Mit­te der Woche mit dem Team. Das zeig­te sich vor allem in Bolo­gna ein­mal mehr als star­ke Ein­heit. Beim 100:63-Erfolg punk­te­ten nicht nur gleich vier Spie­ler zwei­stel­lig, son­dern ver­teil­ten alle auch ins­ge­samt 29 Assists. Her­aus­zu­he­ben aus einer homo­ge­nen Mann­schaft war Domi­nic Lock­hart, der mit sei­nen 19 Punk­ten nicht nur sei­ne Kar­rie­re­best­lei­stung erziel­te, son­dern dabei auch kei­nen ein­zi­gen Wurf dane­ben­setz­te, somit einen Mit­tel­di­stanz­wurf und fünf Drei­er ver­senk­te. In Ham­burg gilt es nun, an die Lei­stung aus Bolo­gna anzu­knüp­fen. Und auch wenn die Towers ein nahe­zu kom­plett neu zusam­men­ge­setz­tes Team, so weiß man doch, was man von Coach Cal­les zu erwar­ten hat: eine Mann­schaft, die bis zum Schluss bedin­gungs­los kämpft und schnel­len, effi­zi­en­ten Bas­ket­ball spielt.

Johan Roi­jak­kers: „Es wird ein schwe­res Spiel. Ham­burg ist ein Team, das um die Top vier in der Liga mit­spie­len wird. Sie haben einen sehr guten Etat, einen star­ken Trai­ner und ein gutes System. Dazu haben sie sehr cle­ve­re Spie­ler. Wir müs­sen unse­ren Bas­ket­ball zei­gen – und das über die vol­len 40 Minuten.“

Ben­net Hundt: „Wir müs­sen bereit sein. Es darf uns nicht wie gegen Lud­wigs­burg pas­sie­ren, dass wir lasch ins Spiel gehen. Gegen Bolo­gna haben wir das bereits gut umge­setzt. Ham­burg hat­te lan­ge Zeit, sich auf uns vor­zu­be­rei­ten. Dem­entspre­chend wer­den sie heiß und vol­ler Ener­gie raus­kom­men. Da müs­sen wir in jedem Fall dage­gen­hal­ten. Dass wir es kön­nen, haben wir bereits gezeigt. Daher: mit vol­lem Enga­ge­ment in die Par­tie rein, von der ersten bis zur letz­ten Minu­te figh­ten – dann bin ich sicher, dass wir uns durch­set­zen können.“

Durch die Ver­ord­nung der Bun­des­re­gie­rung ist klar, dass die Par­tie am Sonn­tag ohne Zuschau­er statt­fin­den wird. Ein Fakt, der alle Pro­fi­sport­er­eig­nis­se im gesam­ten Novem­ber betrifft und für Bro­se Bam­berg auch kei­ne Neu­heit ist, denn – anders als Ham­burg – hat Bro­se bereits Pflicht­spie­le ohne Zuschau­er absol­viert, zuletzt das BCL-Spiel in Bolo­gna. Apro­pos BCL. Nach der Par­tie gegen die Towers bleibt der Bro­se-Tross noch eine wei­te­re Nacht in der Han­se­stadt, bevor er am Mon­tag­mor­gen via Amster­dam nach Bil­bao reist, wo am kom­men­den Diens­tag das zwei­te Spiel in der Bas­ket­ball Cham­pi­ons League gegen RETA­bet Bil­bao auf dem Pro­gramm steht.

Fünf Natio­nal­spie­ler für Bro­se Bamberg

Fünf Bam­ber­ger Spie­ler ste­hen im anste­hen­den FIBA-Fen­ster (23. bis 30. Novem­ber) im erwei­ter­ten Auf­ge­bot ihrer jewei­li­gen Natio­nal­mann­schaf­ten. Chri­sti­an Seng­fel­der, Ben­net Hundt, Domi­nic Lock­hart und erst­mals auch Ken­neth Ogbe sind im 18er-Kader des Deut­schen Bas­ket­ball Bun­des. Miche­le Vita­li führt als Kapi­tän sei­ne Ita­lie­ner in deren Euro­pa­mei­ster­schafts­qua­li­fi­ka­ti­ons­grup­pe B an.

Die vier deut­schen Natio­nal­spie­ler bestrei­ten ihre Par­tien im fran­zö­si­schen Pau am 27. Novem­ber gegen Mon­te­ne­gro und am 29. Novem­ber gegen Frank­reich. Deutsch­land ist ja als Aus­rich­ter bereits für die EM qua­li­fi­ziert, spielt aber den­noch die (unbe­deu­ten­de) Qualifikation.

Anders die Ita­lie­ner um Miche­le Vita­li. Sie müs­sen in ihrer Grup­pe B im est­ni­schen Tal­lin gegen Maze­do­ni­en (28.11.) und Russ­land (30.11.) ran. Nach­dem sie bereits die ersten bei­den Spie­le für sich ent­schie­den haben, könn­ten sie nun durch zwei wei­te­re Erfol­ge einen gro­ßen Schritt Rich­tung Euro­pa­mei­ster­schaft machen.