Bam­ber­ger Grü­ne wol­len Bürger*innenrat, Gras­wur­zel­pro­jek­te und digi­ta­le Trans­pa­renz fördern

Die Grü­nen machen sich auf den Weg, ihr Wahl­kampf-Ziel „Mit­mach­stadt“ umzusetzen

„Bam­berg ist auf dem Weg zur Mit­mach­stadt“ – da sind die Stadt­rä­te Andre­as Eichen­se­her und Michi Schmitt guter Din­ge. Für Grü­nes Bam­berg war Bürger*innenbeteiligung schon im Wahl­kampf ein zen­tra­les The­ma. Mit der Erar­bei­tung von Leit­li­ni­en wird im Rat­haus gera­de die Basis dafür geschaf­fen. Und mit hohen För­der­gel­dern des Bun­des für Bam­berg über das Pro­jekt „Smart Cities“ kön­nen Inno­va­tio­nen im digi­ta­len Bereich ver­wirk­licht werden.

Meh­re­re Aspek­te brin­gen Eichen­se­her und Schmitt in die Ent­wick­lung der Leit­li­ni­en ein. So schwebt ihnen ein Bürger*innenrat vor – ein For­mat, das sich zuneh­mend in der Kom­mu­nal­po­li­tik bewährt. Eine bestimm­te Anzahl von Einwohner*innen der Kom­mu­ne wird dafür zufäl­lig durch Los aus­ge­wählt. Das Gre­mi­um soll pro­jekt­be­zo­gen ein­ge­rich­tet wer­den und sich – bera­tend an der Sei­te des Stadt­rats – mit bestimm­ten Fra­ge­stel­lun­gen befas­sen. Das Los­ver­fah­ren sorgt dafür, dass auch am poli­ti­schen Dis­kurs bis­her nicht betei­lig­te Per­so­nen Mit­glied im Bürger*innenrat wer­den und ihre Per­spek­ti­ve ein­brin­gen. Eine Gebun­den­heit an Par­tei­en oder Frak­tio­nen besteht so bei die­ser Demo­kra­tie­form nicht.

„Das ist eine span­nen­de Betei­li­gungs­form, die in die poli­ti­sche Debat­te unse­rer Stadt wert­vol­le Impul­se brin­gen kann“, meint Michi Schmitt, grü­ner Spre­cher für Quar­tiers­ent­wick­lung und Nach­bar­schaf­ten. Nach sei­ner Mei­nung soll­te ein Bürger*innenrat schon bei der Erar­bei­tung der Leit­li­ni­en mitwirken.

Stär­ken wol­len die Grü­nen auch klei­ne zivil­ge­sell­schaft­li­che Initia­ti­ven und Gras­wur­zel-Pro­jek­te wie etwa die Stadt­teil­bee­te der „Ess­ba­ren Stadt“, offe­ne Bücher­schrän­ke in den Stadt­tei­len oder ähn­li­ches. Auch ganz pri­va­te Ein­zel­ak­ti­vi­tä­ten wie die Pfle­ge von öffent­li­chem Grün oder von Baum­schei­ben direkt vor der eige­nen Haus­tür soll die Stadt künf­tig unterstützen.

Auf digi­ta­le Betei­li­gung set­zen Schmitt und Eichen­se­her in punc­to Trans­pa­renz und Infor­ma­ti­on. „Eine Betei­li­gungs­app soll allen die Mög­lich­keit bie­ten, Stel­lung zu kon­kre­ten Fra­gen zu bezie­hen. Aber einer Ent­schei­dung muss immer auch Infor­ma­ti­on vor­aus­ge­hen, daher soll­ten auch städ­ti­sche Daten nied­rig­schwel­lig ver­füg­bar sein – ganz getreu dem Prin­zip ‚Open Data’“, sagt Andre­as Eichen­se­her, der sei­ne Frak­ti­on als Spre­cher in der Len­kungs­grup­pe für das Pro­gramm Smart Cities ver­tritt. Die anvi­sier­te „Bür­gerApp“ zur Betei­li­gung an kom­mu­nal­po­li­ti­schen Dis­kus­sio­nen begrüßt er. Sein Kol­le­ge Michi Schmitt warnt aber auch: „Selbst­ver­ständ­lich dür­fen wir hier nicht die­je­ni­gen Bürger*innen ver­ges­sen, die digi­tal nicht so gut aus­ge­stat­tet sind. Für sie muss adäqua­te Betei­li­gung gewähr­lei­stet sein.“