Bam­berg: Ober­frän­ki­sche Johan­ni­ter unter neu­er Lei­tung – Jür­gen Kel­ler über­nimmt Dienststellenleitung

Neu­er Johan­ni­ter Dienst­stel­len­lei­ter Jürgen_​Keller / Foto: Johanniter

Für wirt­schaft­li­che Sta­bi­li­tät sor­gen, die bestehen­den Arbeits­plät­ze sichern und mit­tel­fri­stig wei­ter­wach­sen: Jür­gen Kel­ler, neu­er Dienst­stel­len­lei­ter der Johan­ni­ter-Unfall-Hil­fe in Bam­berg und damit zustän­dig für rund 450 haupt‑, aber auch ehren­amt­li­che Mit­ar­bei­ter in ganz Ober­fran­ken, freut sich auf sei­ne neue Auf­ga­be, die er Anfang Sep­tem­ber ange­tre­ten hat. Der 55-Jäh­ri­ge ist ein Johan­ni­ter-Urge­stein. Alles begann Mit­te der 1980er-Jah­re mit dem Zivil­dienst in Würz­burg beim Behin­der­ten­fahr­dienst. Doch sei­ne eigent­li­che Beru­fung liegt in einem ande­ren Bereich: Mit der Aus­bil­dung zum Ret­tungs­sa­ni­tä­ter hat Jür­gen Kel­ler sei­nen Traum­job gefun­den – für ihn „einer der schön­sten Beru­fe der Welt“. Anfangs war er ehren­amt­lich tätig, bald auch im Haupt­amt und ab 2012 als Ret­tungs­dienst­lei­ter bei den unter­frän­ki­schen Johan­ni­tern. In bald 30 Dienst­jah­ren hat er rund 60.000 Ret­tungs­ein­sät­ze absol­viert: „Der Ret­tungs­dienst zieht sich wie ein roter Faden durch mei­ne Zeit bei den Johan­ni­tern.“ Dar­an wird er auch an sei­nem neu­en Ein­satz­ort Bam­berg fest­hal­ten – kom­bi­niert mit sei­nem zwei­ten Stecken­pferd, dem Bereich Aus­bil­dung. Vor sei­nem Wech­sel nach Ober­fran­ken war Jür­gen Kel­ler Lei­ter der Bil­dungs­ein­rich­tun­gen im Regio­nal­ver­band Unter­fran­ken und damit zustän­dig für die Berufs­aus­bil­dung von Ret­tungs- und Not­fall­sa­ni­tä­tern. Unter ande­rem die Grund­aus­bil­dung zum Ret­tungs­sa­ni­tä­ter will der neue Dienst­stel­len­lei­ter in Zukunft auch in Ober­fran­ken anbieten.

Sei­ne Haupt­auf­ga­be ist aber die Wei­ter­ent­wick­lung des Stand­or­tes Ober­fran­ken als Gan­zes, mit Dien­sten wie dem Haus­not­ruf, dem Fahr­dienst, der Erste-Hil­fe-Aus­bil­dung, der Ambu­lan­ten Pfle­ge oder dem Betrieb von Kin­der­ta­ges­stät­ten. Unter den baye­ri­schen Regio­nal­ver­bän­den der Johan­ni­ter-Unfall-Hil­fe ist der ober­frän­ki­sche zah­len­mä­ßig zwar der klein­ste, „doch ich fin­de nicht, dass wir ein klei­ner Ver­band sind“, so Jür­gen Kel­ler. „Wir sind in vie­len Berei­chen tätig, decken mit ganz Ober­fran­ken ein gro­ßes Gebiet ab und sind mit 450 Mit­ar­bei­tern auch kein unbe­deu­ten­der Arbeit­ge­ber.“ Der Diplom-Betriebs­wirt – das Stu­di­um hat er berufs­be­glei­tend absol­viert – sieht viel Poten­zi­al in „sei­nem“ neu­en Ver­band: „Wir wol­len uns in Zukunft in Ober­fran­ken mehr zei­gen und uns vor allem auch in bestehen­de und neue Netz­wer­ke ein­brin­gen.“ Die­ses Ziel will Jür­gen Kel­ler gemein­sam mit Uwe Kinst­le und Götz von Roten­han ver­wirk­li­chen. Sie bil­den den Regio­nal­vor­stand der Johan­ni­ter-Unfall-Hil­fe in Ober­fran­ken: Götz von Roten­han ist seit 2017 ehren­amt­li­ches Mit­glied des ober­frän­ki­schen Regio­nal­vor­stan­des, Uwe Kinst­le, der die Funk­ti­on seit lan­gen Jah­ren im Regio­nal­ver­band Unter­fran­ken inne­hat, ist seit März zusätz­lich haupt­amt­li­ches Mit­glied des Regio­nal­vor­stan­des in Oberfranken.

Die ober­frän­ki­schen Johan­ni­ter fei­er­ten im ver­gan­ge­nen Jahr ihr 50. Jubi­lä­um. Aus klei­nen, aber sehr enga­gier­ten Anfän­gen ist ein Ver­band ent­stan­den, in dem sich heu­te rund 300 haupt­amt­li­che Mit­ar­bei­ter sowie 150 Ehren­amt­li­che in ver­schie­den­sten Lebens­be­rei­chen für die Men­schen in Ober­fran­ken ein­set­zen. Ein aktu­el­les Pro­jekt, das der neu zusam­men­ge­stell­ten Füh­rungs­spit­ze beson­ders am Her­zen liegt, ist der Bau des ersten Johan­ni­ter-Kin­der­gar­tens in Bam­berg. „Die Johan­ni­ter betreu­en bay­ern­weit aktu­ell in 124 Ein­rich­tun­gen mehr als 5000 Kin­der. Die­se Exper­ti­se wol­len wir auch in Ober­fran­ken ver­stärkt ein­brin­gen“, so Kel­ler. Im Dezem­ber wird Richt­fest in der Dr.-Ida-Noddack-Straße gefei­ert, im kom­men­den Sep­tem­ber sol­len dann die ersten Krip­pen- und Kin­der­gar­ten­kin­der einziehen.

Die Ent­schei­dung, nach fast 30 Dienst­jah­ren noch ein­mal eine neue Her­aus­for­de­rung anzu­neh­men, hat Jür­gen Kel­ler in den ver­gan­ge­nen Wochen kein ein­zi­ges Mal bereut: „Ich bin in Ober­fran­ken herz­lich emp­fan­gen wor­den und wir haben in den ersten Wochen als Team schon eini­ges auf die Bei­ne gestellt“. Sei­ne Ban­de nach Würz­burg blei­ben aber natür­lich trotz­dem bestehen, nicht zuletzt weil der 55-Jäh­ri­ge als Schlag­zeu­ger und Sän­ger gleich in meh­re­ren unter­frän­ki­schen Bands aktiv ist.