Land­kreis Forch­heim: Gemein­sam gegen Einsamkeit

Für älte­re Men­schen ist beson­ders das The­ma Ein­sam­keit von Bedeu­tung, wenn sie allein leben und/​oder, wenn kei­ne Ange­hö­ri­gen in der Nähe leben, die sie auch besu­chen können.

Eben­so ist die dunk­le Jah­res­zeit ein wei­te­rer Fak­tor, der die Lebens­zu­frie­den­heit der Men­schen nega­tiv beein­flus­sen kann. Rech­net man bei­des zusam­men und fügt noch die begon­nen Ein­schrän­kun­gen hin­zu, bedarf es des Mit­wir­kens jedes ein­zel­nen Bür­gers und jeder ein­zel­nen Bür­ge­rin, um Älte­re oder auch Jun­ge allein Leben­de durch die­se Wochen zu begleiten.

Dies mel­de­ten Mit­glie­der des Krei­s­se­nio­ren­rings Forch­heim (KSR). Der KSR ist eine frei­wil­li­ge Arbeits­ge­mein­schaft der Senio­ren­or­ga­ni­sa­tio­nen und –insti­tu­tio­nen. Die­se sind im gan­zen Land­kreis bestrebt nach wei­te­ren Lösun­gen zu suchen und nut­zen den arbeits­tech­ni­schen Aus­tausch auf kom­mu­na­ler Ebe­ne. Die aktu­el­le 8. BayIfSMV besagt, dass sich Per­so­nen eines Haus­stan­des im Pri­va­ten oder in der Öffent­lich­keit (nur) mit einem wei­te­ren Haus­halt tref­fen dür­fen, maxi­mal zehn Personen.

Frau Romy Eber­lein, die kom­mu­na­le Pla­ne­rin im Senio­ren­be­reich für den Land­kreis Forch­heim und Koor­di­na­to­rin des KSR, weißt auf Fol­gen­des hin: „Zur Ein­däm­mung der Aus­brei­tung des Virus und auch als Tipp zum Selbst­schutz, könn­ten sich daher kon­stan­te Zwei­er­grup­pen bil­den, wel­che zum Bei­spiel gemein­sam spa­zie­ren gehen oder sich auch besuchen.

Wich­tig erscheint hier­bei eben, dass dies dann immer die glei­chen zwei Personen/​Haus­stän­de umfasst, sodass die Infek­ti­ons­ket­ten klein gehal­ten wer­den.“ Hier­bei ist nach wie vor auf aus­rei­chend Abstand (1,5m) und das Tra­gen einer Mund-Nasen-Bedeckung zu ach­ten, vor allem, wenn der Abstand unter­schrit­ten wird. In Innen­räu­men muss regel­mä­ßig gelüf­tet werden.

Frau Bar­ba­ra Kal­pen, Diplom-Geron­to­lo­gin und Mit­glied des Spre­cher­gre­mi­ums des KSR, gibt ihr Exper­tin­nen­wis­sen wei­ter: „ Sozi­al­kon­tak­te –auch auf Abstand- schüt­zen vor Ein­sam­keit und Depres­si­on. Bewe­gung außer­halb der eige­nen vier Wän­de erhöht die Lebens­zu­frie­den­heit, da Akti­vi­tä­ten in bestimm­ten Area­len des Gehirns abneh­men, die für Grü­beln und Sor­gen zustän­dig sind. Außer­dem akti­vie­ren Umwelt­rei­ze, wie Wind, Regen, Käl­te und Hit­ze das Immun­sy­stem und der Erhalt der Mobi­li­tät wird gefördert.“

Zum The­ma Ein­sam­keit fügt Frau Eber­lein noch hin­zu: „Es gibt immer noch eini­ge Men­schen, die sich schä­men, von sich aus nach Hil­fe zu fra­gen oder bei einer ande­ren Per­son anzu­ru­fen. Rufen Sie also Ihren Nachbarn/​Ihre Nach­ba­rin ruhig ein­fach mal an. Das Schlimm­ste, das pas­sie­ren kann, ist, dass er oder sie sagt, dass kei­ne Anru­fe gewünscht sind. Das ist dann aber auch kei­ne Ände­rung zu vor dem Tele­fo­nat.“ Wei­te­re Hinweise:

  • Wenn Men­schen Unter­stüt­zung beim Ein­kau­fen brau­chen, gibt es in jeder Gemein­de Struk­tu­ren, die sich zu Beginn des Jah­res gebil­det haben. Aus­kunft dar­über kann die ent­spre­chen­de Gemein­de­ver­wal­tung geben.
  • Das Sil­ber­netz ver­bin­det. Kosten­los. Anonym. Hier kann ange­ru­fen wer­den, wenn man ein­fach mal reden will: 0800–470 80 90
  • Der Digi­tal-Kom­pass stellt kosten­freie Ange­bo­te für Älte­re rund um Inter­net und Co. bereit. Unter www​.digi​tal​-kom​pass​.de bekom­men Sie wei­te­re Infor­ma­tio­nen (Pro­jekt der Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft der Senio­ren-Orga­ni­sa­tio­nen (BAG­SO) und Deutsch­land sicher im Netz e.V. in Part­ner­schaft mit der Ver­brau­cher Initia­ti­ve mit För­de­rung des Bun­des­mi­ni­ste­ri­ums der Justiz und für Verbraucherschutz).
  • Infor­ma­tio­nen zu Bera­tungs- und Kon­takt­stel­len sind online über den Sozi­al­at­las des Land­krei­ses zu fin­den www​.sozi​al​at​las​-fo​.de Die­ser wur­de um situa­ti­ons­be­ding­te stär­ke­re Bera­tungs­be­dar­fe im Zuge der Coro­na-Pan­de­mie ange­passt (z.B. häus­li­che Gewalt an Männern).

Forch­heim, 04.11.2020

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