Tipps & Tricks: Neue Gesetz­ge­bung zum Ener­gie­spa­ren in Gebäuden

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Ver­brau­cher­zen­tra­le Bay­ern infor­miert über Änderungen

Das Wich­tig­ste in Kürze:

  • Drei Geset­ze wer­den zu einem zusammengefasst
  • Kosten­lo­se Ener­gie­be­ra­tung wird beim Haus­kauf Pflicht
  • Erneu­er­ba­re Ener­gien müs­sen auch zum Hei­zen ein­ge­setzt werden

Ab dem 1. Novem­ber 2020 gilt das neue Gebäu­de­en­er­gie­ge­setz (GEG). Es führt die bis­her gül­ti­ge Ener­gie­ein­spar­ver­ord­nung, das Ener­gie­ein­spar­ge­setz und das Erneu­er­ba­re-Ener­gien-Wär­me­ge­setz zusam­men. Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher soll­ten die fol­gen­den Regeln kennen:

Kosten­lo­se Ener­gie­be­ra­tung wird Pflicht

„Beim Kauf von Ein- und Zwei­fa­mi­li­en­häu­sern müs­sen Käu­fe­rin­nen und Käu­fer, nach­dem sie den Ener­gie­aus­weis erhal­ten haben, eine Ener­gie­be­ra­tung dazu in Anspruch neh­men“, erklärt die Ver­brau­cher­zen­tra­le Bay­ern. Auch bei der Sanie­rung von Ein- und Zwei­fa­mi­li­en­häu­sern muss eine Ener­gie­be­ra­tung statt­fin­den, wenn im Zuge der Sanie­rung Berech­nun­gen zur Ener­gie­bi­lan­zie­rung ange­stellt wer­den. Unter­neh­men, die im Rah­men einer Sanie­rung ein Ange­bot abge­ben, müs­sen bereits im Ange­bot schrift­lich auf die Pflicht zur Ener­gie­be­ra­tung hin­wei­sen. Die­se Pflicht gilt jedoch nur, wenn die Ener­gie­be­ra­tung kosten­los ange­bo­ten wird. „Die Ener­gie­be­ra­tung der Ver­brau­cher­zen­tra­le ist eine Mög­lich­keit, die­ser Bera­tungs­pflicht nach­zu­kom­men“, so die Ver­brau­cher­zen­tra­le Bayern.

Staat­li­che För­de­rung für erneu­er­ba­re Ener­gien wird gesetz­lich verankert

Das Gebäu­de­en­er­gie­ge­setz sieht vor, effi­zi­en­te Neu­bau­ten und die ener­ge­ti­sche Ver­bes­se­rung von Bestands­ge­bäu­den sowie die Nut­zung erneu­er­ba­rer Ener­gien finan­zi­ell zu för­dern. Der Staat unter­stützt, indem er bis zu 45 Pro­zent der Inve­sti­tio­nen für kli­ma­freund­li­che Heiz­tech­nik oder Wär­me­däm­mung über­nimmt. Alter­na­tiv kön­nen steu­er­li­che Ver­gün­sti­gun­gen in Anspruch genom­men wer­den, die über drei Jah­re ver­teilt wer­den können.

Erneu­er­ba­re Ener­gien müs­sen auch zum Hei­zen ein­ge­setzt werden

Das GEG ver­pflich­tet Bau­her­ren, min­de­stens eine Form der erneu­er­ba­ren Ener­gien zum Hei­zen zu nut­zen. Neben Ener­gie aus Photovoltaik‑, Solar­wär­me- und Kraft-Wär­me-Kopp­lungs­an­la­gen erfül­len auch erneu­er­ba­re Fern- und Abwär­me die­se Anfor­de­rung. Ab 1. Novem­ber 2020 kann auch ein grö­ße­rer Anteil des Stroms aus eige­ner Pro­duk­ti­on, etwa aus der eige­nen Pho­to­vol­ta­ik-Anla­ge, ange­rech­net wer­den. Alle erneu­er­ba­ren Ener­gien müs­sen einen Min­dest­an­teil des Wär­me­be­darfs abdecken. Die­ser Anteil vari­iert zwi­schen den ver­schie­de­nen erneu­er­ba­ren Energien.

Auch Mak­ler müs­sen Ener­gie­aus­wei­se vorlegen

Die Pflicht, bei Ver­mie­tung oder Ver­kauf eines Hau­ses einen Ener­gie­aus­weis vor­zu­le­gen sowie die dies­be­züg­li­chen Pflicht­an­ga­ben in Immo­bi­li­en­an­zei­gen, gel­ten nun auch für Immo­bi­li­en­mak­ler. Aus­stel­ler von Ener­gie­aus­wei­sen müs­sen bestehen­de Gebäu­de vor Ort oder anhand geeig­ne­ter Fotos bewer­ten, um pas­sen­de Maß­nah­men zur Moder­ni­sie­rung zu emp­feh­len. CO2-Emis­sio­nen müs­sen im Ener­gie­aus­weis genannt wer­den. Für Bau­vor­ha­ben, die vor dem 1. Novem­ber 2020 bean­tragt oder ange­zeigt wur­den, gel­ten aller­dings noch die bis­he­ri­gen Regelungen.

Wer Fra­gen zum Ener­gie­spa­ren und zum neu­en Gebäu­de­en­er­gie­ge­setz hat, kann sich an die Ener­gie­be­ra­tung der Ver­brau­cher­zen­tra­le wen­den. Ter­mi­ne kön­nen unter der kosten­lo­sen Tele­fon­num­mer 0800 – 809 802 400 ver­ein­bart wer­den. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen gibt es auf www​.ver​brau​cher​zegn​tra​le​-ener​gie​be​ra​tung​.de/. Die Ener­gie­be­ra­tung der Ver­brau­cher­zen­tra­le ist kosten­los und wird durch das Bun­des­mi­ni­ste­ri­um für Wirt­schaft und Ener­gie gefördert.