Fran­ken­wald ist Bay­erns Bor­ken­kä­fer-Hot­spot 2020

Bay­ern­weit 25 Pro­zent weni­ger Schä­den als 2019

Die Baye­ri­schen Staats­for­sten ver­zeich­nen für die Bor­ken­kä­fer-Sai­son 2020 (Mai – Okto­ber) 25 Pro­zent weni­ger bor­ken­kä­fer­be­ding­tes Schad­holz als im sel­ben Zeit­raum des Vor­jah­res. Wäh­rend 2020 bay­ern­weit 848.000 Fest­me­ter (fm) Bor­ken­kä­fer­holz anfie­len, waren es 2019 noch 1.143.000 fm.

„In der Sai­son 2020 lag jeder Monats­wert unter den Wer­ten des Vor­jah­res. Im Okto­ber 2020 ver­zeich­ne­ten die Baye­ri­schen Staats­for­sten bereits den 6. Monat in Fol­ge deut­lich weni­ger Bor­ken­kä­fer­schä­den als in den Ver­gleichs­mo­na­ten des letz­ten Jah­res“, so ein Spre­cher der Staatsforsten.

Auf­grund der gerin­ge­ren Schä­den und der geplan­ten kon­ti­nu­ier­li­chen Auf­ar­bei­tung in den kom­men­den Wochen rech­nen die Baye­ri­schen Staats­for­sten auch 2021 mit wei­ter sin­ken­den Schad­holz­zah­len, sofern auch das Wet­ter mitspielt.

Okto­ber 2020: Aktu­el­le Situa­ti­on und Zahlen

Die bay­ern­wei­ten Käfer­holz­zah­len sind im Okto­ber im Ver­gleich zum letz­ten Jahr deut­lich gesun­ken und lie­gen auch unter dem 5‑Jahresschnitt:

  • Gebuch­te Käfer­holz­men­ge Okto­ber 2020: rund 114.000 fm
  • Gebuch­te Käfer­holz­men­ge Okto­ber 2019: rund 207.000 fm
  • Gebuch­te Durch­schnitts-Käfer­holz­men­ge Okto­ber der letz­ten 5 Jah­re: rund 140.000 fm

Auch kumu­liert sind die Wer­te für den Zeit­raum Mai bis Okto­ber 2020 mit 848.000 fm im Ver­gleich zum sel­ben Zeit­raum des Jah­res 2019 mit 1.143.000 fm (-25,8 Pro­zent) gesunken.

Bor­ken­kä­fer­sai­son 2020: Inter­pre­ta­ti­on der Zahlen

„Mehr Regen als im Vor­jahr, etwas küh­ler und vor allem die kon­ti­nu­ier­li­che und schnel­le Auf­ar­bei­tung der Schä­den – das sind die drei wesent­li­chen Grün­de, war­um wir in die­sem Jahr 25 Pro­zent weni­ger Bor­ken­kä­fer­schä­den haben als im letz­ten Jahr“, fasst der Staats­for­sten-Spre­cher die Ursa­chen für die gerin­ge­ren Schä­den zusam­men. „Die Bor­ken­kä­fer­zah­len sind im baye­ri­schen Staats­wald in der gesam­ten Käfer­sai­son 2020 rück­läu­fig gewe­sen. Das ist ein groß­ar­ti­ger Erfolg unse­rer Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter, die das gesam­te Jahr unun­ter­bro­chen durch­ge­ar­bei­tet haben“, so der Spre­cher. Im Okto­ber 2020 lagen die Bor­ken­kä­fer­schä­den sogar 45 Pro­zent unter den Wer­ten des Ver­gleichs­mo­nats 2019.

Für die kom­men­den Wochen und Mona­te muss die Auf­ar­bei­tung aller­dings kon­se­quent fort­ge­setzt wer­den, auch wenn die Bor­ken­kä­fer bis ins kom­men­de Früh­jahr nicht mehr aus­flie­gen wer­den: „Vie­le Käfer haben sich in den Fich­ten ein­ge­bohrt. Die­se befal­le­nen Bäu­me müs­sen über die gesam­ten Herbst- und Win­ter­mo­na­te auf­ge­ar­bei­tet wer­den. Dann wer­den wir im kom­men­den Jahr eine gerin­ge­re Aus­gangs­po­pu­la­ti­on haben und die Chan­ce auf wei­ter sin­ken­de Schad­holz­zah­len Jahr sind sehr gut“, so die Pro­gno­se des Staatsforsten-Sprechers.

Situa­ti­on in den ein­zel­nen baye­ri­schen Regionen

Bis auf ein­zel­ne Hot­spots ist der Bor­ken­kä­fer 2020 in ganz Bay­ern auf dem Rück­zug. Beson­ders süd­lich der Donau – in Ober­bay­ern und Schwa­ben – sind die Zah­len stark zurück­ge­gan­gen, glei­ches gilt für den Baye­ri­schen Wald und den Ober­pfäl­zer Wald. Hier hat sich die gute Was­ser­ver­sor­gung der Bäu­me durch aus­rei­chen­de Nie­der­schlä­ge deut­lich posi­tiv auf die Vita­li­tät der Bäu­me ausgewirkt.

Nörd­lich der Donau war es deut­lich trocke­ner – des­halb sind die mei­sten Schä­den in Fran­ken – und hier beson­ders im Fran­ken­wald – zu ver­zeich­nen. Außer­halb des Fran­ken­wal­des gehen aber auch in Ober‑, Mit­tel- und Unter­fran­ken die Schad­holz­zah­len zurück:

Regio­nal-Clu­ster: Schad­men­gen jeweils in Fest­me­ter (fm)
Mai-Okt.Mai-Okt.Ver­än­de­rung
20192020
Fran­ken­wald:168.283226.60358.320
restl. Fran­ken:435.612327.557-108.055
Baye­ri­scher Wald:185.85587.851-98.004
süd­lich der Donau:208.756122.171-86.585
Ober­pfalz:144.12383.755-60.368
Sum­me:1.142.629847.937-294.692