Forch­hei­mer Jusos for­dern Rich­tig­stel­lung von der Jun­gen Union

Die Forch­hei­mer Jusos wer­fen der Jun­gen Uni­on die Ver­brei­tung von Falsch­be­haup­tun­gen vor. Grund dafür sind Äuße­run­gen eines Ver­tre­ters der Jun­gen Uni­on, der sei­ner­seits Uwe Kirsch­stein vor­ge­wor­fen hat­te, wegen sei­ner Nicht­teil­nah­me an der Stu­die „Covid Kids Bava­ria“ den Aus­bau von Test­ka­pa­zi­tä­ten zu ver­hin­dern und die Gesund­heit der Bevöl­ke­rung zu gefähr­den. Die Jusos kön­nen nicht fest­stel­len, wo Kirsch­stein der­ar­ti­ge Aus­sa­gen getä­tigt hät­te oder erken­nen, wo er den Aus­bau von Test­ka­pa­zi­tä­ten blockie­ren wür­de. Ein­fluss auf die Test­ka­pa­zi­tä­ten haben vor allem Labors, Arzt­pra­xen und Phar­ma­her­stel­ler. Die Jusos for­dern daher eine Rich­tig­stel­lung von der Jun­gen Uni­on oder zumin­dest eine ver­nünf­ti­ge Begrün­dung die­ser Aussage.

Juso-Vor­sit­zen­der Paul Wich­ter­mann stellt fest: „Anlass­lo­se Testung, wie sie die Jun­ge Uni­on als Gesund­heits­schutz hin­stellt, kann sogar kon­tra­pro­duk­tiv wir­ken. In eini­gen Regio­nen sind die Labors jetzt schon am Anschlag und die Aus­wer­tung von Coro­na-Tests ver­zö­gert sich. Eben­so droht ein Eng­pass an Test­re­agen­zi­en, sodass Test­ka­pa­zi­tä­ten nicht belie­big erhöht wer­den kön­nen. Daher sol­len vor allem Fäl­le mit Coro­na-Ver­dacht oder Kon­takt­per­so­nen gete­stet wer­den, um eine effek­ti­ve Rück­ver­fol­gung zu ermög­li­chen. Durch die Ver­zö­ge­rung beim Test­ergeb­nis kön­nen Kon­takt­per­so­nen viel­leicht nicht recht­zei­tig infor­miert wer­den oder müs­sen Tage war­ten, ohne zu wis­sen, ob sie sich ange­steckt haben. Bei der Durch­füh­rung einer wis­sen­schaft­li­chen Stu­die besteht natür­lich ein Mehr­wert um Maß­nah­men wie Kita­schlie­ßun­gen als geeig­net oder nicht geeig­net ein­zu­stu­fen. Zur direk­ten Pan­de­mie­be­kämp­fung sind die dabei durch­ge­führ­ten anlass­lo­sen Tests wahr­schein­lich kein Vor­teil, zumin­dest bei den der­zeit stark stei­gen­den Fallzahlen.“

Sein Stell­ver­tre­ter Mar­tin Lei­pert bestä­tigt das aus eige­ner Erfah­rung: „Ich habe mich nach mei­nem Som­mer­ur­laub in Öster­reich, rein aus Vor­sicht, einem Coro­na-Test bei der Ein­rei­se nach Deutsch­land unter­zo­gen. Auf das Ergeb­nis durf­te ich dann vier Tage lang war­ten. Am Ende war die­ses nega­tiv, aber in so einer Situa­ti­on möch­te ich eigent­lich schnell Gewiss­heit, vor allem um even­tu­el­le Kon­takt­per­so­nen infor­mie­ren zu kön­nen.“ Abschlie­ßend fügt er noch hin­zu: „Bei wis­sen­schaft­li­chen Stu­di­en, gera­de in der Medi­zin, ist es Stan­dard, dass Pro­ban­den aus­schließ­lich frei­wil­lig teil­neh­men. Sie wer­den umfas­send über Risi­ken und even­tu­el­le Fol­gen der Teil­nah­me auf­ge­klärt. Das ist auch bei Covid Kids Bava­ria der Fall, Erzie­her, Eltern und Kin­der erhal­ten – so wie ich das nach­voll­zo­gen habe – eine umfas­sen­de Auf­klä­rung. Auch über nega­ti­ve Fol­gen, die durch eine Testung auf­tre­ten. Zu einer Stu­di­en­teil­nah­me darf des­halb jeder Ein­zel­ne auch Nein sagen.“