Ober­fran­ken: Streiks der GEW in meh­re­ren ober­frän­ki­schen Städten

Symbolbild Bildung

Dem Auf­ruf der Bil­dungs­ge­werk­schaft GEW sind am heu­ti­gen Mon­tag meh­re­re Hun­dert Kolleg*innen gefolgt und haben die Arbeit nie­der­ge­legt. Die Beschäf­tig­ten in zahl­rei­chen baye­ri­schen Städ­ten mach­ten deut­lich, dass sie das Ange­bot der Arbeit­ge­ber ablehnen.

Die Bil­dungs­ge­werk­schaft hat in meh­re­ren Städ­ten ihre Mit­glie­der zum Warn­streik und ver­schie­de­nen Aktio­nen auf­ge­ru­fen. Die­sem Auf­ruf folg­ten trotz der ver­schärf­ten Pan­de­mie­be­din­gun­gen vie­le Beschäf­tig­te. Auf­grund der stei­gen­den Infek­ti­ons­zah­len ver­zich­te­te die GEW bewusst auf eine zen­tra­le bay­ern­wei­te Streik­kund­ge­bung und ermög­lich­te zudem die Streik­mel­dung per E‑Mail.

In Mün­chen ver­sam­mel­ten sich bei bestem Herbst­wet­ter mehr als 200 Kolleg*innen aus den sozi­al­päd­ago­gi­schen Ein­rich­tun­gen wie auch kom­mu­na­le Lehr­kräf­te am Sta­chus und einem anschlie­ßen­den Demon­stra­ti­ons­zug zum DGB Haus und brach­ten ihren Pro­test auf die Stra­ße. Meh­re­re Redner*innen, so auch Dani­el Mer­bitz, Ver­hand­lungs­füh­rer und Haupt­vor­stands­mit­glied der GEW für Tarif- und Beam­ten­po­li­tik sowie ver­schie­de­ne strei­ken­de Kolleg*innen aus dem Sozi­al- und Erzie­hungs­dienst waren sich dar­über einig, dass am kom­men­den Wochen­en­de ein deut­lich ver­bes­ser­tes Ange­bot vor­ge­legt wer­den muss. „Die vie­len strei­ken­den Kolleg*innen machen Mut, dass wir in der näch­sten Ver­hand­lungs­run­de mehr her­aus­ho­len kön­nen, ande­ren­falls haben wir die Mög­lich­keit, wei­te­re Streik­ak­tio­nen durch­zu­füh­ren. Der heu­ti­ge Tag hat wie­der gezeigt, die Kolleg*innen sind dazu bereit.“

Dazu der Lan­des­vor­sit­zen­de der GEW, Anton Salz­brunn: „Mit ihren Aktio­nen, wie bei­spiels­wei­se der Demon­stra­ti­on in Mün­chen und Foto-Mit­mach-Aktio­nen in Nürn­berg und Mün­chen haben unse­re Kolleg*innen den Arbeit­ge­bern deut­lich gemacht, was sie von ihrem Ange­bot hal­ten. Nichts!“ Das aktu­el­le Ange­bot der Arbeit­ge­ber bezeich­net der Vor­sit­zen­de dabei als „blan­ken Hohn“.

Mario Schwandt, Gewerk­schafts­se­kre­tär der GEW: „Es wird Zeit, dass die Arbeit­ge­ber ein Ange­bot vor­le­gen, das nicht so respekt­los ist. Die Kolleg*innen waren heu­te am Akti­ons­stand zur Foto Akti­on der GEW in Nürn­berg mehr als sau­er. Arbeits­ver­dich­tung, zu weni­ge Fach­kräf­te wegen der schwin­den­den Attrak­ti­vi­tät der sozi­al­päd­ago­gi­schen Beru­fe, ein hohes Infek­ti­ons­ri­si­ko wegen Coro­na, Zusatz­ar­beit wegen der not­wen­di­gen Hygie­ne und jetzt die­ses lächer­li­che Ange­bot. Die Stim­mung kocht, wir sind über­rascht über die Deut­lich­keit der Rück­mel­dun­gen am Stand.“

Die rege Teil­nah­me am Streik hat gezeigt, wie groß der Unmut ist. Ver­su­che von Vor­ge­setz­ten, die Kolleg*innen auf­grund der Pan­de­mie vom Streik fern­zu­hal­ten, lie­fen ins Leere.

Die Bil­dungs­ge­werk­schaft ist sich der momen­ta­nen Situa­ti­on bewusst. Die Pan­de­mie aber vor­zu­schie­ben, um den Beschäf­tig­ten, die den „Laden die gan­ze Zeit über am Lau­fen hal­ten“, nicht mehr Lohn zu bezah­len, geht gar nicht!