Stadt Bam­berg för­dert Pro­jekt „Bam­ber­ger Lese­freun­de“ der AWO

Symbol -Bild Bücherei

„Alles fängt mit dem Lesen an“

Bam­ber­ger Lese­freun­de / Foto: Privat

Lesen ist der Schlüs­sel zur Welt. Denn das Lesen als Fähig­keit, erst ein­fa­che und spä­ter kom­ple­xe Infor­ma­tio­nen zu ent­schlüs­seln und zu ver­ar­bei­ten, liegt allem Ler­nen zugrun­de. Damit alle Kin­der die glei­chen Chan­cen haben, muss das Lesen Teil jeder Kind­heit und Jugend sein. Beson­ders das frü­he Vor­le­sen stärkt Kin­der dar­über hin­aus sozi­al und emo­tio­nal. Aus die­sem Grund wur­de 2009 das Pro­jekt „Bam­ber­ger Lese­freun­de“ auf ehren­amt­li­cher Basis ins Leben geru­fen und seit Okto­ber 2010 unter der Trä­ger­schaft des Migra­ti­ons­so­zi­al­dien­stes der AWO Bam­berg in Koope­ra­ti­on mit dem Migran­ten- und Inte­gra­ti­ons­bei­rat der Stadt Bam­berg durch­ge­führt. Ziel ist es, Kin­der bei ihrer Sprach­för­de­rung zu unter­stüt­zen, um sprach­li­che Defi­zi­te vor­zu­beu­gen. An der Rup­p­recht Grund­schu­le im Bam­ber­ger Osten sind die Lese­freun­de ein fester Bestand­teil des Stundenplans.

„Nach den Herbst­fe­ri­en haben wir für unse­re vier zwei­ten Klas­sen vier Lese­freun­de, die ein­mal in der Woche vor­bei­kom­men und sich mit unse­ren Schü­le­rin­nen und Schü­lern zusam­men­set­zen, um das dia­lo­gi­sche Lesen zu üben“, erzählt Schul­lei­te­rin Ulri­ke Weiß. Die Zweit­kläss­ler gehö­ren zu den Schü­le­rin­nen und Schü­lern, die von den Schul­schlie­ßun­gen im Zuge der Coro­na-Pan­de­mie beson­ders betrof­fen waren. Sie sind gera­de mal ein hal­bes Jahr in die Schu­le gegan­gen und dann kam der Lock­down. Das Lesen ist bei eini­gen Kin­dern völ­lig auf der Strecke geblie­ben. Der Lei­ter des Amts für Inklu­si­on, Bert­rand Eitel, sieht in dem Pro­jekt einen wei­te­ren Vor­teil dar­in, dass die Wert­schät­zung von Mehr­spra­chig­keit in dem Pro­jekt, z.B. in bilin­gua­len Lese­stun­den, geach­tet und geför­dert wird. „Die Bam­ber­ger Lese­freun­de sind für alle Kin­der, egal ob mit oder ohne Migra­ti­ons­hin­ter­grund ein ech­ter Glücks­fall“, so Eitel.

Glei­ches gilt aber auch umge­kehrt. „Ich kann es nur emp­feh­len, Lese­freund oder ‑freun­din zu wer­den“, erzählt Karin Schrei­ber, die schon seit vie­len Jah­ren dabei ist. Die Kin­der sei­en froh dar­über, wenn sie wäh­rend der Schu­le expli­zi­te Auf­merk­sam­keit bekom­men und mal eine Per­son für sich allei­ne haben, der sie sich auch mal anver­trau­en können.

„Es sind immer ganz beson­de­re Momen­te, die sich zwi­schen ihnen und den Kin­dern abspie­len und ganz neben­bei, aber doch so wich­tig, haben die Vor­le­se­stun­den eine bedeu­ten­de Wir­kung: Sie för­dern die Sprach- und Lese­fä­hig­keit der Kin­der, ihren Wort­schatz, ihre All­ge­mein­bil­dung, legen lang­fri­stig wert­vol­le Grund­stei­ne für deren Schul­erfolg und ver­mit­teln den Kin­dern ein dau­er­haf­tes Inter­es­se am Bücher­le­sen,“ sagt AWO-Pro­jekt­lei­te­rin Kri­sti­na Stocks. Sie sorgt auch dafür, dass die ehren­amt­li­chen Lese­freun­de fach­lich beglei­tet wer­den. Dar­über hin­aus bie­tet Stocks Schu­lun­gen und Fort­bil­dun­gen im dia­lo­gi­schen Lesen an und lädt zu regel­mä­ßi­gen Aus­tausch­tref­fen und Ver­an­stal­tun­gen ein. Sie hat die Erfah­rung gemacht, dass sich die Nach­fra­ge nach Lese­freun­den in den Schu­len und Kin­der­gär­ten seit der Pan­de­mie ver­stärkt hat. „Wir suchen drin­gend neue Men­schen, die Lust haben mit Kin­dern zu lesen“, betont Stocks. Die näch­ste Schu­lung fin­det am 21. Novem­ber um 9:00 Uhr in der Stadt­bü­che­rei Bam­berg statt.

Wer sich anmel­den möch­te, kann dies unter Tel: 0951/91700937 oder per e‑mail an lesefreunde@​awo-​bamberg.​de tun.