SPD Grä­fen­berg: „Die Zukunft von Grä­fen­bergs histo­ri­schem Erbe“

Pres­se­mit­tei­lung der SPD Gräfenberg:

„Beengt und mit Kopf­stein­pfla­ster, die Bay­reu­ther Stra­ße in
Grä­fen­berg ist kein Muster­bei­spiel für Bar­rie­re­frei­heit.“ / Foto: SPD Gräfenberg

Nach­dem Grä­fen­berg, nach fast einem hal­ben Jahr Kunz­mann, nun end­lich einen Haus­halt hat, kamen nun ande­re The­men auf den Tisch. The­men, die teils seit Juni auf die lan­ge Bank gescho­ben wor­den waren. Dar­un­ter das Scheu­nen­vier­tel und die bar­rie­re­freie Gestal­tung des Markt­plat­zes. Doch zunächst hat­te ein Grä­fen­ber­ger Bür­ger das Wort.

Zunächst woll­te ein Bür­ger wis­sen was der Stadt bezüg­lich der Brühl­bach­quel­le in Wal­kers­brunn bekannt sei. Nichts, so Bür­ger­mei­ster Kunz­mann. Man wer­de das Was­ser­wirt­schafts­amt fra­gen. Außer­dem woll­te er wis­sen, ob Stand­ort und Trä­ger des neu­en Kin­der­gar­tens schon fest­ste­hen wür­den. Kunz­mann ant­wor­te­te hier, dass man erst­mal die Pro­gno­sen abwar­ten wol­le und dann ent­schei­den, ob der neue Kin­der­gar­ten kom­me. Trä­ger und Stand­ort stün­den nicht fest, der Trä­ger müs­se wohl aus­ge­schrie­ben werden.
Nach­dem im Rah­men des Nah­wär­me­net­zes die Stra­ßen der Alt­stadt ohne­hin geöff­net wer­den, war von Herrn Kohl­mann und dem dama­li­gen Bür­ger­mei­ster Nekol­la vor­ge­se­hen wor­den, dass im glei­chen Zug eine bar­rie­re­freie Umge­stal­tung der Alt­stadt durch­ge­führt wür­de. Man beauf­trag­te also ein Pla­nungs­bü­ro Vor­schlä­ge zu erar­bei­ten. Als Pro­blem­stel­len der Alt­stadt nann­te der Pla­ner das Kopf­stein­pfla­ster, das mit Roll­stuhl und Kin­der­wa­gen kaum zu bewäl­ti­gen sei. Außer­dem den Kon­flikt Fuß­gän­ger und Auto­ver­kehr, denn die Gestal­tung sug­ge­rie­re eine Fahr­bahn. Wei­ter zum Teil zu schma­le Durch­gän­ge, blockier­te Wege ent­lang der Häu­ser durch Autos und Frei­schank­flä­chen, sowie feh­len­de Blin­den­schrift an Info­ta­feln. Als Maß­nah­men schlug er vor einen fla­chen Geh­be­reich ent­lang der Häu­ser zu legen und zwei Que­rungs­mög­lich­kei­ten über den Markt­platz zu schaf­fen. Um die gesam­te Alt­stadt bar­rie­re­frei zu machen, schlug er ein Vor­ge­hen in Abschnit­ten vor. Die Kosten belie­fen sich immer­hin auf 1,38 Mio. €. Die­se müs­se die Stadt aller­dings nicht allei­ne stem­men, denn durch das ISEK sind beträcht­li­che För­de­run­gen möglich.

Im näch­sten Tages­ord­nungs­punkt wur­de das Pro­jekt zwei­er Solar­parks bei Ran­gen vor­ge­stellt. Die­se wer­den von der Fir­ma ANU­MAR errich­tet und sind bereits geneh­migt. Lie­fern sol­len sie auf 22 Hekt­ar 21.000 MWh Strom jähr­lich. Dank einer Toch­ter­ge­sell­schaft in Wal­kers­brunn wan­der­ten auch 100 % der Gewer­be­steu­er in die Grä­fen­ber­ger Gemein­de­kas­se. Für eine Bür­ger­be­tei­li­gung zeig­te sich die Fir­ma offen, bis­her habe man das über Genos­sen­schaf­ten gelöst. Mat­thi­as Strie­bich brach­te daher die Bür­ger für Bür­ger Ener­gie­ge­nos­sen­schaft aus Neun­kir­chen am Brand ins Spiel, die sich dafür auch ange­bo­ten hatte.

Eben­falls beschloss der Stadt­rat ein Kom­mu­na­les Pro­gramm zur Städ­te­bau­för­de­rung zu erstel­len, um klei­ne­re pri­va­te Bau­maß­nah­men in der Alt­stadt unkom­pli­ziert zu för­dern. Die­se müss­ten dabei eine Gestal­tungs­richt­li­nie ein­hal­ten. Ins­ge­samt sei­en bis zu 30 % Zuschuss mög­lich, wobei 40 % von der Stadt und 60 % von der Regie­rung von Ober­fran­ken kom­men könn­ten. Um den end­gül­ti­gen Bescheid für die För­de­rung der Frei­bad­sa­nie­rung zu erhal­ten, stimm­te der Stadt­rat einer Zweck­ver­ein­ba­rung der drei Kom­mu­nen Grä­fen­berg, Wie­sent­tal und Egloff­stein zu.

Als Näch­stes stan­den fünf Anträ­ge von zwei Eigen­tü­mern im Grä­fen­ber­ger Scheu­nen­vier­tel zur Debat­te. Da der Grund rund um die Scheu­nen städ­ti­scher Besitz ist, woll­te ein Eigen­tü­mer die Flä­che um sei­ne Scheu­ne pfle­gen. Das vor­ge­schla­ge­ne Modell der Ver­wal­tung, eine Paten­schaft wur­de ein­stim­mig ange­nom­men. Bei die­sem blei­be der Grund öffent­lich zugäng­lich, der Eigen­tü­mer aber das Recht habe sie frei zu gestal­ten. Eben­so der Antrag auf Fäl­lung eines Nuss­bau­mes, des­sen Wur­zeln hat­ten das Mau­er­werk der Scheu­nen geschä­digt. Weil sel­bi­ger das Bild des Scheu­nen­vier­tels aber durch sei­nen Stand­ort prägt, wur­de eine Ersatz­pflan­zung ver­ein­bart. Auch, dass der Bau­hof für Aus­bes­se­run­gen an den Wegen Schot­ter zur Ver­fü­gung stel­len wird wur­de beschlossen.

Ver­tagt wur­den dage­gen eine Drai­na­ge an der Scheu­ne und eine Niveau­an­glei­chung einer Natur­stein­mau­er. Letz­te­re, weil man erst die Stel­lung­nah­me des Denk­mal­schut­zes ein­ho­len woll­te. Erste­re, weil kei­ne Mög­lich­keit besteht das Was­ser abzu­lei­ten ohne zu ris­kie­ren, dass ande­re Scheu­nen beschä­digt wür­den. Gro­ßer Dis­kus­si­on­be­darf bestand im Stadt­rat, da kein Kon­zept für das Scheu­nen­vier­tel exi­stiert, was der­ar­ti­ge Ent­schei­dun­gen jedes Mal erschwert. Ein sol­ches zu erstel­len gestal­tet sich jedoch auch schwie­rig, denn die ver­schie­de­nen Eigen­tü­mer haben ver­schie­den­ste Vor­stel­lun­gen von der Nut­zung ihrer Scheunen.

Im Tages­ord­nungs­punkt „Wün­sche, Anträ­ge, Son­sti­ges“ konn­te Kunz­mann – auf Nach­fra­ge von Ant­je Rammen­see – end­lich eine kosten­gün­sti­ge Lösung für die feh­len­den Leuch­ten an der Sol­len­ber­ger Durch­gangs­stra­ße prä­sen­tie­ren. Drei Leuch­ten könn­ten für etwa 10.000 € an das bestehen­de Strom­netz ange­schlos­sen wer­den. Auf Nach­fra­ge von Mat­thi­as Strie­bich gab Kunz­mann Aus­kunft über ein­ge­gan­ge­nen Ein­sprü­che gegen die Ver­fül­lung des Stein­bru­ches Deu­er­lein. 134 Ein­wen­du­gen sei­en ein­ge­gan­gen. Die Ver­an­stal­tung zur Behand­lung der Ein­sprü­che wer­de öffent­lich statt­fin­den, aber eine Räum­lich­keit zu fin­den wer­de wegen des Coro­na­vi­rus schwie­rig. Beim Nah­wär­me­netz gab es kei­ne neu­en Infor­ma­tio­nen, seit Juli hät­te man noch ein hal­bes Dut­zend Anschlie­ßer gewin­nen kön­nen, so Kunz­mann. Die Aus­schrei­bun­gen lie­fen und im Dezem­ber wer­den die Ent­schei­dun­gen fal­len. Kunz­mann wur­de von den Stadt­rä­ten der GBL, Grü­nen und SPD noch ein­mal dar­auf ange­spro­chen, dass zu wenig Akqui­se für das Nah­wär­me­netz statt­fin­de und der gesam­te Stadt­rat hin­ter dem Pro­jekt ste­hen sol­le. Immer­hin hät­te nie­mand eine alter­na­ti­ve Lösung zur Behei­zung der kom­mu­na­len Lie­gen­schaf­ten parat. Die feh­len­de Klar­heit dar­über, ob das Pro­jekt nun kom­me und ob die Stadt­spit­ze hin­ter dem Pro­jekt ste­he, feh­le. Kunz­mann erwi­der­te man hät­te doch die Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung abge­hal­ten, alle noch ein­mal per­sön­lich abte­le­fo­niert und ange­schrie­ben. Dar­auf­hin folg­te eine kur­ze Dis­kus­si­on dar­über wie die Kom­mu­ni­ka­ti­on gelau­fen sei. Als die­se ent­glitt, been­de­te Kunz­mann die Debat­te und folg­lich auch die Sitzung.