IHK für Ober­fran­ken: Expor­te zie­hen wie­der an

Im Sep­tem­ber spür­ba­rer Anstieg bei Ursprungszeugnissen

Wie die IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth mit­teilt, ist die Zahl der aus­ge­stell­ten Ursprungs­zeug­nis­se erst­mals seit März 2020 im Ver­gleich zum Vor­jahr wie­der gestie­gen. „Das nährt die Hoff­nung, dass sich auch die Export­zah­len zeit­nah wie­der sta­bi­li­sie­ren“, so Sara Fran­ke, Bereichs­lei­te­rin Inter­na­tio­nal bei der IHK für Ober­fran­ken Bayreuth.

Ein Ursprungs­zeug­nis ist ein sei­tens der IHK erstell­ter ein­deu­ti­ger Nach­weis des han­dels­po­li­ti­schen Ursprungs einer Ware. Gera­de im inter­na­tio­na­len Waren­ver­kehr außer­halb der EU ist ein sol­cher Nach­weis häu­fig erforderlich.

Ober­fran­ken: Export­ein­bruch im zwei­ten Quartal

Die amt­li­che Sta­ti­stik weist die Export­zah­len für Ober­fran­ken bis ein­schließ­lich Juli aus. Nach einem leich­ten Minus im ersten Quar­tal bra­chen die Export­zah­len im April um 28 Pro­zent und im Mai sogar um 32 Pro­zent ein. Im Juni und Juli hat­ten sich die Expor­te zwar sta­bi­li­siert, kamen aber nicht an die Vor­jah­res­er­geb­nis­se her­an, das Minus lag immer noch bei 13 und 11 Prozent.

Zahl der Ursprungs­zeug­nis­se steigt wieder

Nach einem Ein­bruch im April (-16 Pro­zent) und Mai (-27 Pro­zent) kam die Zahl der aus­ge­stell­ten Ursprungs­zeug­nis­se von Juni bis August bereits fast an die Vor­jah­res­zah­len her­an. „Im Sep­tem­ber regi­strie­ren wir einen wei­te­ren deut­li­chen Sprung nach oben“, so Fran­ke. Wur­den im Sep­tem­ber 2019 erst 1.385 Ursprungs­zeug­nis­se aus­ge­stellt, stieg die­se Zahl im Sep­tem­ber 2020 auf 1.505, was einem Plus von 8,7 Pro­zent entspricht.

„Ein kurz­fri­sti­ger Anstieg der Ursprungs­zeug­nis­se ist ein Indiz dafür, dass die Expor­te wie­der stei­gen“, erläu­tert Fran­ke. „Ein lang­fri­sti­ger Anstieg ist aber lei­der auch ein Indiz, dass die Zahl der Län­der mit Han­dels­be­schrän­kun­gen wächst. Eine wei­te­re Ursa­che für einen län­ger­fri­sti­gen Anstieg sind aber auch neue Han­dels­ab­kom­men, wo ent­spre­chen­de Beschei­ni­gun­gen eben­falls erfor­der­lich sind.“

Anstieg Ursprungs­zeug­nis­se nährt Hoff­nung für Sta­bi­li­sie­rung beim Export

„Legt man die Kur­ven für die Ursprungs­zeug­nis­se und die Export­ent­wick­lung in den ver­gan­ge­nen Mona­ten über­ein­an­der, sieht man, dass die Ent­wick­lung in Ober­fran­ken von Janu­ar bis Juli für bei­de Wer­te im Ver­gleich zum Vor­jahr sehr ähn­lich ver­läuft“, so Fran­ke. „Das nährt die Hoff­nung, dass sich die ober­frän­ki­schen Expor­te im Sep­tem­ber erst­mals seit der Coro­na-Kri­se zumin­dest wie­der auf Vor­jah­res­ni­veau bewegen.

Bay­reu­ther IHK füh­rend bei elek­tro­ni­schen Ursprungszeugnissen

Ursprungs­zeug­nis­se kann man in Ober­fran­ken seit fast 20 Jah­ren auch online bean­tra­gen. Seit Sep­tem­ber 2019 steht ein neu­es pass­wort­ge­schütz­tes Ver­fah­ren zur Ver­fü­gung. „Gegen­über dem bis­he­ri­gen Ver­fah­ren ist das eine kosten­gün­sti­ge­re Alter­na­ti­ve, ent­fal­len doch die bis­he­ri­gen Kosten für die QES-Signa­tur­kar­te und das zuge­hö­ri­ge Kar­ten­le­se­ge­rät“, erläu­tert Peter Häckel, IHK-Ansprech­part­ner für Export- und Import­ab­wick­lung. „In Bay­reuth haben wir das elek­tro­ni­sche Ursprungs­zeug­nis seit Jah­ren gezielt vor­an­ge­trie­ben. 95 Pro­zent unse­rer Export­un­ter­neh­men nut­zen bereits die Online-Vari­an­te, im Bun­des­ge­biet sind es gera­de ein­mal 45 Pro­zent.“ Dies habe sich gera­de im Zeit­al­ter von Coro­na bewährt.