Forchheim/​Ebermannstadt: „Neue Ärz­te braucht das Land“

„Neue Ärz­te braucht das Land“ – Foto: Kli­ni­kum Forchheim/​Ebermannstadt

Forchheim/​Ebermannstadt, 2.10.2020 – 15 Medi­zin­stu­den­ten und Betreu­er des Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Erlan­gen lern­ten in einem Sum­mer­camp das Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz und den Land­kreis ken­nen. Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der des Kli­ni­kums, Land­rat Dr. Her­mann Ulm, und Geschäfts­füh­rer Sven Oel­kers war­ben für den Land­kreis Forch­heim, denn fast zwei Drit­tel (64 Pro­zent) der 89 Haus­ärz­te im Land­kreis Forch­heim sind 50 Jah­re alt oder älter. (Quel­le: Gesund­heits­re­gi­on plus). Die BeLA-Sum­mer­School mit einem zwei­tä­gi­gen Pro­gramm an den zwei Stand­or­ten des Kli­ni­kums, Klet­tern in der Frän­ki­schen Schweiz und Über­nach­tung auf Burg Feu­er­stein rich­te­te sich an Stu­die­ren­de der Human­me­di­zin, die ins BeLA „Beste Landpartie“-Programm des Baye­ri­schen Staats­mi­ni­ste­ri­ums für Gesund­heit und Pfle­ge auf­ge­nom­men wur­den und geför­dert werden.

Im Rah­men die­ses Pro­gramms ver­pflich­ten sich die ange­hen­den Ärz­te zur Wei­ter­bil­dung zum Fach­arzt für All­ge­mein­me­di­zin in der länd­li­chen Regi­on, in der das Prak­ti­sche Jahr gelei­stet wur­de. Der Direk­tor des All­ge­mein­me­di­zi­ni­schen Insti­tuts des Uni­ver­si­täts­kli­ni­kums, Prof. Dr. med. Tho­mas Kühlein, erläu­tert: „Die Zukunft der Haus­arzt­me­di­zin wird anders als heu­te aus­se­hen. Wir sehen die Ten­denz sich in Gemein­schafts­pra­xen zusam­men zu tun und die Arbeits­tei­lung – zwi­schen Haus- und Fach­arzt, auch zwi­schen Arzt und Medi­zi­ni­schem Fach­an­ge­stell­ten – effi­zi­en­ter zu gestal­ten. Aktu­ell pas­siert eine Men­ge, um dem Land­arzt­man­gel zu begeg­nen. Dazu gehört auch das „Kom­pe­tenz­zen­trum Wei­ter­bil­dung All­ge­mein­me­di­zin“, für das wir im Ver­bund mit den ande­ren all­ge­mein­me­di­zi­ni­schen Lehr­stüh­len bay­ern­weit das orga­ni­sie­ren­de Insti­tut sind.“

Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz ist Vor­rei­ter bei För­de­rung der Landärzte

Das Kli­ni­kum Forch­heim-Frän­ki­sche Schweiz ist das erste der vier aka­de­mi­schen Lehr­kran­ken­häu­ser in Nord­bay­ern, wel­ches den Stu­die­ren­den die Türen öff­net, um Hands-on-Erfah­run­gen zu sam­meln und viel­leicht die zukünf­ti­gen Men­to­ren für das Prak­ti­sche Jahr ken­nen­zu­ler­nen. Land­rat Her­mann Ulm hob in sei­ner Begrü­ßung die Vor­zü­ge des Land­krei­ses her­vor: Einer­seits pro­fi­tie­re die­ser von glo­bal agie­ren­den Arbeit­ge­bern, wie den Sie­mens Heathi­neers, der guten Ver­kehrs­an­bin­dung und der Nähe der Städ­te Erlan­gen und Bam­berg. Ande­rer­seits bie­te die Frän­ki­sche Schweiz mit ihren her­vor­ra­gen­den Gast­häu­sern eine Mischung aus Land­schaft und Ursprüng­lich­keit, die viel Raum zur Selbst­ver­wirk­li­chung lasse.

Gro­ßes Spek­trum an Ein­satz­mög­lich­kei­ten im Kli­ni­kum und bei nie­der­ge­las­se­nen Ärzten

Sven Oel­kers zeig­te in sei­ner Anspra­che kon­kret die Vor­tei­le des regio­na­len Wei­ter­bil­dungs­ver­bunds All­ge­mein­me­di­zin auf, der die Orga­ni­sa­ti­on wäh­rend der fünf­jäh­ri­gen all­ge­mein­me­di­zi­ni­schen Wei­ter­bil­dung über­nimmt. Die Wei­ter­bil­dung besteht aus ver­schie­de­nen Sta­tio­nen, die teils in den bei­den Kran­ken­häu­sern, teils bei nie­der­ge­las­se­nen Ärz­ten absol­viert wer­den müs­sen. Er hob die gro­ße Band­brei­te der Zusatz­qua­li­fi­ka­tio­nen der 23 teil­neh­men­den Haus­ärz­te her­vor, von der Phle­bo­lo­gie und Psy­cho­the­ra­pie über Sport­me­di­zin bis zur Not­fall­me­di­zin. Außer­dem wür­den die Pra­xen sich in der Regel bei den All­ge­mein­me­di­zi­nern bewer­ben, nicht anders­her­um. Wie am Früh­stücks­buf­fet im Hotel kön­ne der Arzt in Wei­ter­bil­dung sich auch wäh­rend sei­ner Sta­tio­nen im Kli­ni­kum die Berei­che her­aus­picken, die er/​sie ver­tie­fen möchte.

„Das Kran­ken­haus bie­tet Ihnen das gesam­te Spek­trum an medi­zi­ni­schen Her­aus­for­de­run­gen, die Sie spä­ter in der Haus­arzt­pra­xis ken­nen­ler­nen wer­den: Ger­ia­trie und Kar­dio­lo­gie in Eber­mann­stadt und Inne­re Medi­zin, Chir­ur­gie oder Inten­siv­me­di­zin in Forch­heim. Sie wer­den mit offe­nen Armen emp­fan­gen – Zuerst in der Kli­nik, dann in der Pra­xis“, ver­sprach er.