Ver­ein Natio­nal­park Stei­ger­wald infor­miert bei Waldex­kur­si­on über Natur­schät­ze im Steigerwald

Wald­schutz ist Natur- und Klimaschutz

„In Zei­ten des Kli­ma­wan­dels kön­nen intak­te Laub­wäl­der zur Bekämp­fung der Erd­er­wär­mung bei­tra­gen. Denn natur­na­he Wäl­der kön­nen mit ihrem Mikro­kli­ma bis zu 10 Grad C küh­len, durch die Anrei­che­rung von Tot­holz im Wald viel Was­ser spei­chern, Tie­ren und Pflan­zen Lebens­räu­me und Rück­zugs­mög­lich­kei­ten bie­ten, CO2 –Spei­cher bil­den, den Men­schen durch die Pho­to­syn­the­se Sau­er­stoff lie­fern und durch eine beru­hi­gen­de Atmo­sphä­re tie­fe Erho­lung sichern“.

Mit die­sen Wor­ten begrüß­ten die bei­den Vor­stän­de des Ver­ein Natio­nal­park Stei­ger­wald Dr. Lieb­hard Löff­ler und Flo­ri­an Tul­ly die natur­in­ter­es­sier­ten Besu­cher. Der erfah­re­ne Wald­füh­rer Gün­ther Oltsch führ­te die Grup­pe in die Wald­ab­tei­lung Raben­brunn. Auf den Forst­we­gen zeig­te der Exper­te auf, wie sich ein weit­ge­hend geschlos­se­nes Blät­ter­dach posi­tiv auf die Pro­spe­ri­tät des Wal­des aus­wirkt. „An Stel­len, an denen die Son­nen­ein­strah­lung am Wald­bo­den gro­ße Hit­ze und Trocken­heit wegen brei­ter Wege oder Auf­lich­tun­gen ent­wickeln kann, tun sich vie­le Baum­ar­ten sehr schwer“, beton­te der Wald­füh­rer. Er sieht die mäch­ti­gen alten Buchen als wich­ti­ge Garan­ten für eine natur­na­he Wald­ent­wick­lung von ver­schie­de­nen Baum­ge­nera­tio­nen aller Alters- und Zer­fall­pha­sen an.

Zur Fällung markierte Buche

Zur Fäl­lung mar­kier­te Buche

Die Besu­cher waren sich einig, dass der Stei­ger­wald noch Wald­ab­tei­lun­gen besitzt, wo frü­he­re För­ster­ge­ne­ra­tio­nen natur­na­he Buchen­wäl­der im Staats­forst zuge­las­sen haben, die ihren Bei­trag zur Ein­däm­mung der Kli­ma­kri­se lei­sten kön­nen. Die­se Natur­schät­ze gel­te es zu schüt­zen. Die Laub­wäl­der soll­ten die Chan­ce erhal­ten, alt zu wer­den und zu zei­gen, wie sich die Natur dem Kli­ma­wan­del anpasst. Vor die­sem Hin­ter­grund frag­ten sich die Natur­wald­be­gei­ster­ten, war­um vor län­ge­rer Zeit zur Fäl­lung mar­kier­te, mäch­ti­ge Buchen neu zum Absä­gen mar­kiert wur­den, obwohl vie­le mitt­ler­wei­le 80 Zen­ti­me­ter Durch­mes­ser in Brust­hö­he auf­wei­sen und somit Methu­sa­lem-Sta­tus erreicht haben. Durch die Selbst­ver­pflich­tung der Staats­for­sten dür­fen Methu­sa­lem- Bäu­me nicht mehr gefällt und müs­sen als sol­che gekenn­zeich­net werden.

„Wir müs­sen die Natur ein­fach ein­mal machen las­sen“, erklär­te ein Teil­neh­mer. In den letz­ten Jahr­zehn­ten sei­en groß­flä­chi­ge Fich­ten- und Kie­fern­mo­no­kul­tu­ren auf oft unge­eig­ne­ten Böden ange­pflanzt wor­den, die die Natur im Zuge der heu­ti­gen Kli­ma­ver­än­de­rung durch mas­sen­haf­ten Schäd­lings­be­fall, Trocken­heit, Stark­re­gen und hef­ti­ge Stür­me ver­nich­tet. Jetzt kön­ne der Staats­forst­be­trieb Ebrach bewei­sen, ob die Aus­sa­ge des Baye­ri­schen Mini­ster­prä­si­den­ten „Staats­wald ist Kli­ma­wald, Öko­lo­gie vor Öko­no­mie“ ernst genom­men wird und der staat­li­che Buchen­wald ein Mora­to­ri­um also eine Pau­se beim Fäl­len erhält. Ein öko­lo­gisch intak­ter Laub­wald sei der beste Ver­bün­de­te im Kampf gegen den Kli­ma­wan­del“. Die­ser Argu­men­ta­ti­on stimm­ten alle zu.

Dr. Lieb­hard Löff­ler 1.Vorsitzender und Ing. Flo­ri­an Tul­ly 2.Vorsitzender