Land­schafts­pfle­ge­ver­band Forch­heim und Umwelt­mi­ni­ste­ri­um infor­mier­ten in Gai­g­anz über die Streu­obst­land­schaf­ten im Land­kreis Forchheim

Symbol-Bild Heimatkunde / Franken

Streu­obst in neu­em Licht

Die Streu­obst­be­stän­de im Land­kreis Forch­heim sind bedeu­ten­de Bestand­tei­le der Natur- und Kul­tur­land­schaft. Seit Jahr­hun­der­ten prä­gen sie das typi­sche Bild unse­rer frän­ki­schen Hei­mat. Die hoch­stäm­mi­gen Apfel‑, Birnen‑, Kirsch- und Zwetsch­ge­n­bäu­me sowie die dar­un­ter lie­gen­den Wie­sen mit rei­chem Blü­ten­an­ge­bot haben aber auch eine über­ra­gen­de Bedeu­tung für die Artenvielfalt.

Zusam­men­ge­nom­men kom­men in Streu­obst­wie­sen etwa 5.000 Arten von Pflan­zen, Tie­ren und Pil­zen vor. Vie­le davon sind gefähr­det. Alte Obst­bäu­me, stel­len oft die letz­ten Lebens- und Rück­zugs­räu­me die­ser Arten dar. Bei­spie­le sind etwa der Wen­de­hals, der Gar­ten­rot­schwanz oder in sel­te­nen Fäl­len auch der Ere­mit, ein Rosen­kä­fer, der Mulm­höh­len besiedelt.

Um den Erhalt der Streu­obst­wie­sen zu för­dern wur­de auf Anre­gung von Staats­mi­ni­ster Glau­ber Ende letz­ten Jah­res über den Land­schafts­pfle­ge­ver­band Forch­heim ein Streu­obst­pro­jekt gestar­tet, mit dem Ziel, die Bür­ger der Regi­on von der Bedeu­tung der Obst­bäu­me zu über­zeu­gen und sie bei der Erhal­tung, Nut­zung und Neu­an­la­ge zu unterstützen.

Claus Schwarzmann, erster Vorsitzender des Landschaftspflegeverbandes Forchheim, erläutert die bisherigen Maßnahmen und Erfolge im Projekt "Streuobstlandschaften im Landkreis Forchheim". Foto: Andreas Niedling

Claus Schwarz­mann, erster Vor­sit­zen­der des Land­schafts­pfle­ge­ver­ban­des Forch­heim, erläu­tert die bis­he­ri­gen Maß­nah­men und Erfol­ge im Pro­jekt „Streu­obst­land­schaf­ten im Land­kreis Forch­heim“. Foto: Andre­as Niedling

„In den ver­gan­ge­nen Mona­ten wur­de viel erreicht“, so Claus Schwarz­mann, 1. Vor­sit­zen­der des Land­schafts­pfle­ge­ver­ban­des. So wur­den zwei Obst­sam­mel­ma­schi­nen gekauft, die auf Anhän­gern und mit zwei Seil­schütt­lern nun zum Aus­lei­hen für Eigen­tü­mer und Nut­zer von Streu­obst­wie­sen bereit stehen.

Wei­ter­hin sind die Pla­nun­gen für 2 Muster-Sor­ten­an­la­gen für Äpfel und Bir­nen weit­ge­hend abge­schlos­sen. Etwa 200 Bäu­me ver­schie­de­ner regio­na­ler Sor­ten wer­den hier­für noch in die­sem Herbst in Wei­gels­ho­fen und ver­mut­lich in Gos­berg gepflanzt. Wei­te­re 300 Obst­bäu­me wer­den im Herbst über zusätz­li­che Land­schafts­pfle­ge-Mit­tel gepflanzt.

„Bei etwa 200 alten Obst­bäu­men wur­de im Früh­jahr und Som­mer ein Ent­la­stungs­schnitt durch­ge­führt, so dass sie nicht mehr zusam­men bre­chen kön­nen“, erläu­tert Schwarz­mann weiter.

Das Pro­jekt, wel­ches vor­erst auf gut ein Jahr begrenzt ist, sei also auf einem gutem Weg, meint Dr. Man­fred Mühl­bau­er, stell­ver­tre­ten­der Refe­rats­lei­ter für Land­schafts­pfle­ge am Umwelt­mi­ni­ste­ri­um, der den kurz­fri­stig ver­hin­der­ten Staats­mi­ni­ster Thor­sten Glau­ber ver­trat. Der­zeit wird ein Ver­län­ge­rungs­an­trag für wei­te­re 4 Jah­re durch den LPV vor­be­rei­tet und ist schon weit gedie­hen. Mini­ster Glau­ber und sei­ne Mit­ar­bei­ter begrü­ßen die­sen Antrag aus­drück­lich, da die gan­zen Bemü­hun­gen natür­lich nur sinn­voll sind, wenn die Initia­ti­ven auch wei­ter gehen.

Andre­as Nied­ling und Clau­dia Munker