Inklu­si­ons­pro­jekt des Land­krei­ses ERH „Ein­fach mit­ein­an­der“ von und mit Jugend­li­chen vorgestellt

"Einfach Miteinander"-Vorstellung. © Johannes Hölzel

„Ein­fach Miteinander“-Vorstellung. © Johan­nes Hölzel

Gleich­be­rech­tigt und selbst­be­stimmt: Alle Jugend­li­chen im Land­kreis Erlan­gen-Höch­stadt sol­len unab­hän­gig von Geschlecht, Her­kunft oder von kör­per­li­chen Beein­träch­ti­gun­gen am Zusam­men­le­ben in Schu­le und Frei­zeit teil­ha­ben. Das ist das Ziel des Inklu­si­ons­pro­jek­tes „Ein­fach mit­ein­an­der“ der Bil­dungs­re­gi­on Erlan­gen-Höch­stadt, der Lebens­hil­fe Erlan­gen-Höch­stadt, der Lebens­hil­fe Erlan­gen und des Kreis­ju­gend­rings Erlan­gen-Höch­stadt. Um dem Ziel trotz Abstand­hal­ten näher zu kom­men, haben die Ver­ant­wort­li­chen des Pro­jek­tes Info-Fly­er ent­wor­fen und eine Home­page in ein­fa­cher Spra­che erstellt – mit Vor­bild­cha­rak­ter. Land­rat Alex­an­der Tritt­hart freut sich, dass das Pro­jekt gut anläuft und schätzt die gute Zusam­men­ar­beit der bei­den Lebens­hil­fen und des Kreis­ju­gend­rings als „sehr wert­vol­le Koope­ra­ti­on für die Inklu­si­on in der Region“.

Nor­ma­li­tät im Umgang miteinander

Das Pro­jekt bin­det jun­ge Men­schen mit Behin­de­rung im Alter von 14 bis 20 Jah­ren als Pro­fis ein, die „ein­fach mit­ein­an­der“ umge­hen ler­nen. Um Wer­te und Nor­men inklu­si­ver Bil­dung zu ver­mit­teln, fun­gie­ren sie qua­si als Exper­ten in eige­ner Sache. Ziel ist, Frei­zeit­wün­sche jun­ger Erwach­se­ner zu ver­wirk­li­chen und Inter­es­sen zwi­schen den Jugend­li­chen und Trä­gern der Jugend­ar­beit zu ver­mit­teln. Dazu ste­hen Tobi­as Fahr­mei­er von der Lebens­hil­fe Erlan­gen-Höch­stadt und Chri­sti­an Keuchl von der Lebens­hil­fe Erlan­gen regel­mä­ßig im Aus­tausch mit jun­gen Erwach­se­nen. Tama­ra Kül­ler vom Kreis­ju­gend­ring Erlan­gen-Höch­stadt steht in Kon­takt mit Ver­ei­nen und Trä­gern von Jugend­ein­rich­tun­gen, um bis­he­ri­ge inklu­si­ve Erfah­run­gen abzu­fra­gen und Unter­stüt­zung gezielt anzubieten.

Inklu­si­on im Netz und zum Anfassen

Wer die Inter­net­sei­te www​.ein​fach​mit​ein​an​der​.de auf­ruft, stellt schnell fest: Die Begrü­ßung erfolgt in ein­fa­chen, gro­ßen Let­tern, als ein­fa­che Spra­che bezeich­net. Erst wer sich durch das Menü klickt, bekommt das Pro­jekt auch in All­tags­spra­che erklärt. „Nor­ma­ler­wei­se ist es anders­her­um: Beim Auf­ru­fen einer Sei­te muss bewusst die Opti­on ‚ein­fa­che Spra­che´ aus­ge­wählt wer­den. Das führt häu­fig dazu, dass vie­le die­se Funk­ti­on nicht ken­nen und des­we­gen wei­ter­le­sen, weil es ihnen zu kom­pli­ziert ist. Das wol­len wir nicht“, erklärt Tobi­as Fahr­mei­er. Alle errei­chen zu kön­nen, bedeu­te Bar­rie­ren zu erken­nen und abzu­bau­en. Spra­che sei dabei oft die erste Hür­de und das nicht nur für Men­schen mit Behin­de­rung. Des­halb pla­nen die Ver­ant­wort­li­chen den Fly­er in All­tags­spra­che mit Comic­mo­tiv um eine Kar­te in ein­fa­cher Spra­che zu ergän­zen. „Für die Jugend­li­chen soll vor allem klar sein: Wir wol­len mit dir zusam­men Frei­zeit­wün­sche erfül­len“, beschreibt Keuchl die Idee. Sor­ge­be­rech­tig­ten und Fach­kräf­ten dient ein zusätz­li­ches Falt­blatt mit wei­te­ren Infor­ma­tio­nen zu dem Projekt.