Bay­reuth: Posi­ti­ves Signal für den Kri­sen­dienst Oberfranken

Im Rah­men des Baye­ri­schen Psy­chisch-Kran­ken-Hil­fe-Geset­zes (BayPsy­chKHG) wer­den bay­ern­weit Kri­sen­dien­ste für Men­schen in see­li­schen Not­la­gen geschaf­fen. In der heu­ti­gen Sit­zung des Bezirks­aus­schus­ses des Bezirks­tags von Ober­fran­ken wur­de der Ver­ein­ba­rung zur Erstat­tung der Kosten hin­sicht­lich der Leit­stel­le des künf­ti­gen Kri­sen­dien­stes Ober­fran­ken mit dem Frei­staat Bay­ern zugestimmt.

Der Kri­sen­dienst Ober­fran­ken umfasst eine Leit­stel­le und, dar­an ange­glie­dert, mobi­le Kri­sen­teams, die auf Anfor­de­rung durch die Leit­stel­le vor Ort tätig wer­den. Jede hil­fe­su­chen­de Per­son kann sich an das psy­cho­so­zia­le Bera­tungs­an­ge­bot wen­den. Die Leit­stel­len wer­den unter einer bay­ern­weit ein­heit­li­chen Ruf­num­mer erreich­bar sein. Der Anruf erfolgt kosten­frei, soweit gewollt auch anonym und ohne For­ma­li­tä­ten. In der Auf­bau­pha­se wird die Leit­stel­le des Kri­sen­dien­stes vor­erst in einem bestimm­ten Zeit­fen­ster tele­fo­nisch erreich­bar sein, ab dem 01.07.2021 jedoch rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr. Der Leit­stel­le ange­glie­dert wird ein mobi­ler, mul­ti­pro­fes­sio­nel­ler Dienst, der bei Bedarf den Anru­fen­den aufsucht.

Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm steht voll hin­ter dem Kon­zept: „Mit dem Kri­sen­dienst ver­bes­sern wir die Ver­sor­gung psy­chisch kran­ker Men­schen ganz ent­schei­dend. Der Kri­sen­dienst ist ein Ange­bot für kran­ke Men­schen, die auf schnel­le Hil­fe ange­wie­sen sind. Ziel dabei ist es, Kri­sen recht­zei­tig abzu­fan­gen und nega­ti­ve Fol­gen für die betrof­fe­nen Men­schen soweit wie mög­lich zu vermeiden.“

Die Kosten der Leit­stel­le wer­den vom Frei­staat Bay­ern gedeckt

Nach der Baye­ri­schen Ver­fas­sung muss der Frei­staat Bay­ern den Bezir­ken die mit der Über­tra­gung der neu­en Auf­ga­be für die Bezir­ke ver­bun­de­nen Kosten aus­glei­chen. Wel­che Kosten inso­weit aber kon­kret not­wen­dig und damit erstat­tungs­pflich­tig sind, bedarf einer ein­deu­ti­gen Rege­lung. Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm wand­te sich des­halb per­sön­lich an Staats­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml, um eine ver­läss­li­che ver­trag­li­che Grund­la­ge zu schaf­fen. Die­ses Ziel wur­de nun mit der vom Bezirks­aus­schuss beschlos­se­nen Ver­ein­ba­rung mit dem Frei­staat Bay­ern erreicht. Der Bezirk Ober­fran­ken wird für die Leit­stel­le pro Jahr etwa eine Mil­li­on Euro auf­wen­den, die er vom Frei­staat in glei­cher Höhe erstat­tet bekommt.

Hin­ge­gen hat der Bezirk die Kosten der mobi­len Dien­ste von rund 1,5 Mil­lio­nen Euro jähr­lich selbst im Rah­men der Ein­glie­de­rungs­hil­fe zu tragen.

Die Leit­stel­le in Bay­reuth unter Lei­tung von Dipl.-Psych., Psych. Psy­cho­the­ra­peu­tin Kat­rin Stoh­hö­fer wird der­zeit ein­ge­rich­tet und auf­ge­baut; die Mit­ar­bei­ter der mobi­len Dien­ste wer­den für ihre künf­ti­gen Auf­ga­ben geschult.

Eine bay­ern­weit ein­heit­li­che Tele­fon­num­mer für die Kri­sen­dien­ste soll Anfang des näch­sten Jah­res frei­ge­schal­ten werden.

Ver­lei­hung von Denkmalpflegepreisen

Wei­ter­hin wur­de beschlos­sen, dass der Bezirk Ober­fran­ken ab dem kom­men­den Jahr eige­ne Denk­mal­pfle­ge­prei­se ver­lei­hen wird. Jähr­lich wird es bis zu 13 Denk­mal­pfle­ge­prei­se geben, in jedem Land­kreis und in jeder kreis­frei­en Stadt einen. Prä­miert wer­den beson­ders gelun­ge­ne Sanie­run­gen von Gebäu­den und Bau­wer­ken. Die Denk­mal­prei­se sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert und wer­den zusam­men mit Erin­ne­rungs­ta­feln in fei­er­li­chem Rah­men vom Bezirks­tags­prä­si­den­ten über­ge­ben. „Ober­fran­ken ist reich an Denk­mä­lern. Mit den Denk­mal­pfle­ge­prei­sen wür­di­gen und unter­stüt­zen wir das hohe Enga­ge­ment von Bür­gern für den Erhalt von Bau­denk­mä­lern und Bau­ten von geschicht­li­cher Rele­vanz“, erwähn­te Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm.

Neu­fas­sung der Bezirksfischereiverordnung

Zudem wur­de eine Neu­fas­sung der Ver­ord­nung über die Fische­rei im Regie­rungs­be­zirk Ober­fran­ken auf den Weg gebracht. Mit Wir­kung zum 01.01.2021 gilt eine neue, wie­der fünf Jah­re gül­ti­ge Bezirks­fi­sche­rei­ver­ord­nung, die sich an den bis­he­ri­gen Rege­lun­gen ori­en­tiert. Der Ver­ord­nungs­ent­wurf wur­de im Vor­feld mit dem Bezirks­fi­sche­rei­ver­band und der Regie­rung von Ober­fran­ken abge­stimmt; er soll in der näch­sten Sit­zung des Bezirks­tags abschlie­ßend beschlos­sen werden.